Mittwoch, 1. Februar 2012

Das soll einer noch verstehen?

Eliane hat mir vor einiger Zeit schon davon erzählt, dass es wieder neue Bestimmungen für die Kennzeichnung ätherischer Öle gibt. Heute schreibt sie auch darüber in ihrem Blog.
Nun möchte ich in meinem Blog auch darüber berichten, um das Thema möglichst breit zu streuen.

Ätherische Ölfläschleins sahen ja schon seit einigen Jahren eher nach Chemikalien aus, als nach wunderbaren Düften, welche uns die Natur freundlicherweise zu Verfügung stellt. Bisher waren die Etiketten mit der Aufschrift R65 („Gesundheitsschädlich: Kann beim Verschlucken Lungenschäden verursachen“) gekennzeichnet, nun ist eine weitere Verschärfung der Etikettierung in Kraft getreten. Die "neue" Kennzeichnung lautet nun H304 was bedeutet: Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein.

Es wird immer schwieriger den Menschen zu erklären, dass es sich bei ätherischen Ölen nicht um gefährliche Chemikalien und Substanzen handelt, sondern um ein Naturprodukt, welches richtig angewandt ein so wertvoller Begleiter in allen Lebensbereichen und Helfer in kleinen und großen Nöten sein kann. 
Ganz klar sollte sein, dass ätherische Öle nachweisbare (mittlerweile sogar durch viele nationale und internationale Studien belegte) Wirkungen im pflegerischen und therapeutischen Bereich, haben - aber wie man auch wissen sollte, haben alle Dinge mit einer Wirkung evtl. bei unsachgemäßem Gebrauch, auch "unerwünschte" Wirkungen. 

Was mich in besonderem Maße ärgert, ist dass "Duftöle" und "Parfumöle", sowie minderwertige "Billigöle" meist nicht gesondert gekennzeichnet sind und somit um ein vielfaches harmloser für den Endverbraucher aussehen! 
Was das Einatmen von solchen Ölen aber bewirken kann, über diese Ausmaße sind sich viele Menschen nicht bewusst:


Eines der ersten Themen in meinem Basisseminar Aromapflege ist das Riechen.

Wie funktioniert "riechen"?
Kleinste Duftmolekühle lösen sich aus Pflanzen, ätherischem Öl oder Duftkerzen und werden beim einatmen eingesogen. Je tiefer wir einatmen, desto besser können wir einen Duft wahrnehmen. Im oberen Teil der Nase befindet sich die Riechschleimhaut, diese besteht aus Gehirnzellen!!! Vereinfacht könnte man sagen, ein Teil unseres Gehirns befindet sich in der Nase.

In dieser Riechschleimhaut befinden sich Millionen von Riechzellen (Nervenzellen). Diese erneuern sich alle 30-40 Tage. Jede dieser Riechzellen besitzt zudem noch 6 - 8 Flimmerhärchen, diese registrieren jedes Duftmolekül, welches eingeatmet wird. Dies funktioniert wie bei einem Schlüssel, der nur in ein bestimmtes Schloß passt (Schlüssel-Schloß-Prinzip). Die Riechzellen erkennen sogar den Duft von Vanillin in einer Konzentration von 0,00000002 Gramm pro Kubikzentimeter in der Luft. Jedes Duftmolekül löst, wenn es seinen passenden Rezeptor gefunden hat, einen Nervenimpuls aus. Dieser wird innerhalb von Bruchteilen von Sekunden an unser limbisches System (welches der älteste Teil des Gehirns ist) weitergeleitet.
Im limbischen System werden unsere Erinnerungen gespeichert, deshalb werden z.B. beim Riechen bestimmter Düfte blitzschnell Erinnerungen z.B. an Weihnachten oder die Kindheit, wachgerufen. In diesem Bereich des Gehirns werden dann Botenstoffe ausgeschüttet, wie z.B. Endorphin, Encephalin, Serotonin, Adrenalin usw., diese wiederrum beeinflussen unsere Stimmung, den Schlaf-Wach-Rhytmus, den Hormonhaushalt, das Schmerzempfinden, sexuelle Lust und Unlust usw.

So nun aber....eigentlich wollte ich darauf hinaus, dass selbst beim Riechen Duftstoffe in unseren Körper gelangen. Vielen Menschen ist es nicht bewusst, dass auch die Duftmoleküle der Duftkerzen (in der Regel sind diese synthetisch beduftet) beim Einatmen in unseren Körper gelangen. Diese wiederum müssen verstoffwechselt werden. Bei synthetischen oder pestizid belasteten Düften kann es passieren, dass der Körper diese nicht verstoffwechseln kann und einlagert z.B. im Unterhautfettgewebe oder in den Organen. Das ist bedenklich, weil man bis heute noch keine gesicherten Erkenntnisse hat, welche gesundheitlichen Probleme dadurch ausgelöst werden können.

Es ist also immer sinnvoll auf qualitativ hochwertige ätherische Öle zurückzugreifen und sich nicht von den so irreführenden und "gefährlich" aussehenden Etiketten, verunsichern zu lassen!!!

Denn auch harmlose Kochzutaten wie Salz oder Muskatnuss können tödlich sein, ohne dass es auf der Verpackung ersichtlich ist.


Ich würde Euch bitten folgende Petition zu unterzeichnen:

www.culumnatura-naturkosmetik.com

Es wäre toll, wenn sich möglichst viele Menschen daran beteiligen, denn nur gemeinsam sind wir stark und können dazu beitragen, dass uns die wundervollen ätherischen Öle weiterhin uneingeschränkt erhalten bleiben.

"Ätherische Öle sind keine Wundermittel, aber sie sind wunderbare Mittel"


4 Kommentare:

  1. Vielen Dank für diesen Artikel, der sehr informativ diesbezüglich ist, was eigentlich mit der neuen Kennzeichnung gemeint ist.

    Ich finde es zeigt wie wichtig eine gute Ausbildung als Aromapfleger/in ist. Danke, dass du dich so sehr für eine fundierte Ausbildung einsetzt!

    Ätherische Öle sind nunmal mehr als nur schöne Düfte. Reines Pfefferminzöl darf z.B. erst ab einem Alter von sechs Jahren verwendet werden, weil es zu Atembeschwerden bis hin zur Erstickung kommen kann.

    Ärgerlich ist wirklich, dass die billigen synthetischen Duftöle nicht kennezichnungspflichtig sind, aber die sind auch nicht pharmakologisch wirksam.

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  2. Kann mir mal jemand sagen wo genau das genau das steht, mit dem das die Stoffe nur noch in 0,01% in Naturkosmetik vorhanden sein dürfen? Ich weiß nur das sie ab einem Inhalt von 0,01% auf der Verpackung deklariert werden müssen. Das ist ja bei Linalool ja schon lange so. Über die in der Petition geschriebenen Allergene konnte ich aber leider nichts in der Kosmetik Verordung finden.

    Könnte mich mal jemand aufklären? Was genau bewirkt diese Petition den eigentlich? Das wir sehr potente Stoffe haben die nicht ganz ungefährlich sind wissen wir ja alle?

    Liebe Grüße
    Sabine

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  3. Liebe Sabine,

    ich habe eben auf Elianes Blog gesehen, dass dort ein Link zu dieser Kosmetikverordnung steht. Dort kann man sich die PDF downloaden. Irgendwie scheint da noch ganz viel unklar zu sein, bzw. wird wohl auch so ausgedrückt, dass ein normal sterblicher dieses Juristen Deutsch nicht versteht.

    Liebe Grüße
    Sabrina

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  4. ich war gestern bei ikea in dublin und spätestens ab der riesigen (duft)kerzenabteilung hatte ich kopfschmerzen - bis heute früh, trotz linderung durch meinen geliebten minzeroller. es scheint dort keine teelichter mehr zu geben, die nicht beduftet sind, ich habe sie zumindest nicht gefunden, denn dieser olfaktorische trommelwirbel samt brüllender musik und tausenden von lauten stimmen hat mich fluchtartig die kasse ansteuern lassen.

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