Damals wurde auch mein Interesse an den tollen Düften geweckt. Ich führte mit meiner Schwester zusammen einen kleinen Bio-Laden auf einem Demeter Hof und wir durchforsteten alle möglichen Großhändler auf der Suche nach tollen Produkten für unseren kleinen Laden. So lernte ich die ätherischen Öle einer großen marktführenden Firma kennen. Der beste Kunde für diese Öle wurde ich selbst. Leider fehlte mir damals das Wissen unsere Kunden zu beraten, geschweige denn, ihnen etwas über die "Wirkung" der Öle zu erzählen.
Ich kaufte mir damals u. a. den GU Ratgeber über ätherische Öle und war begeistert was sich so alles "machen" ließ!!! Ich experemtierte, beduftete meine kleine Familie und fand es einfach spannend, wie toll es überall roch.
Dann bekam ich durch den Großhändler einen Flyer für ein Aromatherapie-Seminar in Kempten in die Hände. Dieses Seminar war für Pflegekräfte und sollte viele Einsatzmöglichkeiten in der Altenpflege mit den ätherischen Ölen aufzeigen. Da ich schon einige Jahre in der Altenpflege arbeitete und mir diese Arbeit sehr am Herzen lag, meldete ich mich spontan an.
Es waren unvergessliche Tage und die Vielzahl der Anwendungen bei alten, kranken und sterbenden Menschen faszinierte mich sehr. Am Abreisetag bekam ich einen Anruf, meine Omi lag im Sterben. Direkt vom Seminar fuhr ich also mit einer Ölmischung aus Neroli, Lavendel und Zeder zu meiner Oma ins Krankenhaus. Ich begleitete sie in den letzten beiden Tagen ihres Lebens und hatte meine Ölmischung für mich selbst und sie stets zur Hand. Es war ein unvergessliches, ehrenvolles Erlebnis und ich war froh und dankbar, dass ich sie auf ihrer letzten Reise begleiten durfte. Als sie in meinen Armen einschlief, fasste ich einen Entschluss: Ich wollte Aromatherapeutin werden und sie dabei stets als meine Wegbegleitung in meinem Herzen haben.
Seit 10 Jahren gibt es nun ViVere-Aromapflege und ich möchte dieses Jubiläum mit einem tollen Workshop am 24. - 25. November mit vielen Menschen feiern. Es wird Vorträge, Erfahrungsaustausch, Workshops und vieles mehr geben.
Am 18. April findet zum ersten Mal das neue Seminar "Ätherische Öle für die Psyche" statt.
Wie oben schon erwähnt trugen schon vor mehr als 20 Jahren Aromatherapie Bücher Titel wie "Ätherische Öle für die Seele", dort fand man Rezepturen für die Duftlampe, Massageöle oder Badezusätze die das Wohlbefinden und die Stimmung fördern sollten. Meist wurde dazu aber nicht mehr erklärt. Seit dieser Zeit ist viel passiert und die Wissenschaft hat dank vieler Forschungen und Forscher wie z.B. Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt und vielen engagierten Pflegekräften neue Erkenntnisse und wissenschaftliche Ergebnisse zu den Wirkungen ätherischer Öle erhalten. Heute weiss man, dass ätherische Öle nicht nur über die Haut aufgenommen werden, sondern, dass sie sogar über das Riechen in unseren Körper und somit auch die kleinsten Kapillare gelangen, dass sie eine Wirkung auf unser limbisches System haben, dass durch das Riechen Botenstoffe wie z.B. Serotonin, Endorphine usw. ausgeschüttet werden.
Wer kennt es nicht, dass Lächeln im Gesicht beim Riechen eines tollen Duftes. Gerade Zitrusöle zaubern, meiner Beobachtung nach vielen Menschen dieses Lächeln ins Gesicht, sie fördern das Wohlgefühl und heben die Stimmung.
Ein sehr wichtiges Öl für die stimmungsaufhellende Wirkung ist die Bergamotte.
In der Aromatherapie wird das Öl wegen seiner stimmungsaufhellenden, antidepressiven und hormonregulierenden Wirkung sehr geschätzt. Der angenehme, frische und warme Duft der Essenz ist ein echter Stimmungsaufheller. Die angstlösende und nervenentspannende Wirkung wurde sogar von dem Mailänder Osmotherapeut Prof. Rovesti wissenschaftlich belegt. Die Bergamotte wirkt doppelt, sie kann anregen, aufmuntern und Licht in den Alltag bringen, aber auch entspannen und beruhigen, je nachdem mit welchen Ölen man sie mischt. Sie ist eine der flexibelsten Essenzen, da sie sich den beigemischten Ölen anpasst.
Sie ist die einzige Zitrusfrucht mit einem bedeutend hohen Ester-Anteil (z.T. über 60 %), die Zitrone hat im Vergleich dazu nur ca. 1 % Ester. Durch den hohen Esteranteil kann die Essenz der Bergamotte die Seretonin- und Encephalinproduktion anregen. Sie wirkt entspannend, harmonisierend und stimmungsaufhellend. Encephaline stimmen heiter und können das Schmerzempfinden reduzieren.
„Die Nase weiß Dinge, die der Verstand nicht kennt“ Blaise Pascal (1623 - 1662) |
Endorphine werden z.B. bei Unfällen ausgeschüttet, so dass zuerst kein Schmerz empfunden wird, auch Menschen, welche im Sterben liegen schütten eine Menge an Endorphinen aus, so dass sie keine Schmerzen empfinden. Auch direkt nach der Geburt verlieren die Mütter durch eine direkte Ausschüttung von Endorphinen, die Erinnerung an den Geburtsschmerz. Für mich immer wieder faszinierend was die Natur für uns so bereit hält und wie unser Körper sich oft Hilfe zur Selbsthilfe gibt.
Tonkaextrakt, Vanilleextrakt, Muskatellersalbei, Jasmin, Ylang-Ylang, Patchouli, Absolues, die reich an aromatischen Alkoholen sind fördern eine Endorphin Ausschüttung. Dies macht man sich in der Pflege Schwerkranker zunutze, um diesen Patienten Schmerzerleichterung zu verschaffen. Gute Erfahrungen konnte ich sammeln mit folgender Mischung:
50 ml Johanniskrautöl
5 Tropfen Tonkaextrakt
4 Tropfen Mandarine rot
4 Tropfen Zeder
4 Tropfen Rosen Absolue
4 Tropfen Lavendel fein
Die Patienten werden damit massiert oder eingerieben und berichten, von einer wohltuenden, entspannenden und schmerzärmeren Gefühl!!!
Noch mehr Erfahrungen und Erkenntnisse zum Thema werde ich bei diesem Seminar vermitteln:
- Die Psyche und ätherische Öle
- Wie werden ätherische Öle im Körper aufgenommen
- Neurotransmitter
- Psychoneuroimmunologie
- Stress
- Wirkungsweisen ätherischer Öle auf die Seele
Liebe Sabrina,
AntwortenLöschenein wunderbarer Beitrag.
Danke für diese Mitteilung Deiner ganz persönlichen Erfahrung. Sie berührt und lässt vieles besser verstehen. Viel Erfolg für Dein neues Seminar.
...und schön, dass Du schon "10 Jahre" dufte unterwegs bist.
Herzlichst Christine