Wie versprochen stelle ich Euch die
Ausschnitte aus der Projektarbeit von Anna Maria Solbach vor:
Anne Maria arbeitet seit 1996
als Fachkinderkrankenschwester für Intensivpflege in einer Kinderklinik in
Siegen. Dort gibt es zwei Intensivstationen, auf welchen sie im
Rotationsverfahren eingesetzt wird.
Bei den Früh und Neugeborenen werden
die Hautpflege und Bauchmassagen mit Olivenöl durchgeführt. Ätherische Öle
werden wegen der Hautunreife der Frühgeborenen nicht verwendet. Beruhigende
bzw. belebende Waschungen, Teilmassagen oder die Mundpflege mit ätherischen
Ölen könnten bei größeren Patienten zu deren Wohlbefinden beitragen, dürfen
leider aber noch nicht verwendet werden.
Daher hat sich Anna Maria ein
anderes Thema für ihre Projektarbeit ausgesucht:
Schlaffördernde und
muskelentspannende Anwendung nach dem Nachtdienst
Themenfindung
Da wir bei unseren Patienten nicht
mit ätherischen Ölen arbeiten, war es anfangs schwierig für mich ein Thema für
die Facharbeit zu finden. Ich habe mich gefragt, wem kann ich "Gutes
tun", wenn unsere Patienten nicht in Frage kommen. Da ich viel im
Nachtdienst arbeite, überlegte ich mir, welche Probleme bei der Arbeit im
Nachtdienst bzw. nach dem Dienst vermehrt auftreten. Für mich persönlich war
die Frage schnell beantwortet: meistens habe ich im Nachtdienst vermehrt
Muskelverspannungen, auch ist die Schlafqualität sehr wechselhaft. Daher
stellte ich mir die Fragen: Wie sieht es bei meinen Kolleginnen aus? Kann ich
ihnen etwas Gutes tun?
Ich recherchierte über ätherische
Öle, welche sowohl bei Muskelverspannungen bzw. Schlafstörungen hilfreich sind.
Danach habe ich eine Rezeptur für einen Balsam entwickelt. Die Suche nach
freiwilligen Testpersonen konnte losgehen. 15 Kolleginnen waren bereit den
Balsam nach dem Nachtdienst zu testen, und anschließend den von mir entworfenen
Fragebogen zu beantworten. So entstand mein Facharbeitsthema.
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Lavendelfoto - Sabrina Herber |
Der
Schlaf und seine Störungen
„Wer schlafen kann, darf glücklich sein.“
Erich Kästner
Schlafdauer
Nach neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnissen beträgt die optimale Schlafdauer zwischen 6-7 Stunden, ist jedoch
individuell unterschiedlich.
Durchschnittlicher Schlafbedarf pro
Tag beim Menschen:
Neugeborene
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bis 18 Std.
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5-12
Jahre
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9 -11 Std.
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1-12
Monate
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14-18 Std.
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Jugendliche
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9 -10 Std.
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1-3
Jahre
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12-15 Std.
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Erwachsene /
Ältere
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6-8 Std.
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3-5
Jahre
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11-13 Std.
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Schwangere
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> 8 Std.
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Die häufigsten Schlafstörungen sind:
Einschlafstörungen
Man spricht davon, wenn man länger
als eine halbe Stunde zum Einschlafen benötigt.
Durchschlafstörungen
Hierbei handelt es sich um einen
oberflächlichen Schlaf. Nach dem Aufwachen vergeht mehr als eine halbe Stunde
bevor man wieder einschlafen kann. Hierbei ist der Tiefschlafanteil vermindert
und somit auch der REM Schlaf bzw. der Traumschlafanteil.
Außerdem gibt es noch das vorzeitige
Erwachen, wo der Schlaf nach wenigen Stunden beendet ist. Bei
Schlafrhythmusstörungen handelt es sich um Störungen des Wechsels zwischen
Wach und Müdigkeitsphasen, wie sie beim Jet-lag zu beobachten sind.
Die Ursachen für Schlafstörungen
können sehr verschieden sein. Sie lassen sich in folgende Gruppen
einteilen.
Physikalisch: z.B. obstruktive Schlafapnoe,
Restless legs, Lärm, Lichteinfall
Physiologisch: z.B. Änderungen des
Tag/Nachtrhythmus, Jet-lag
Psychologisch: z.B. Ärger, Stress
Psychiatrisch: z.B. Manien, Depressionen
Pharmakologisch: z.B. Kaffeekonsum, Nebenwirkung von
Medikamenten, Alkohol
Körperlich/Organisch: z.B. Restless legs, Krankheiten,
Schmerzen
Diese Krankheiten können auftreten,
wenn der Körper wegen Schlafmangel keine Erholung mehr bekommt.
- Kopfschmerzen
- Magen-Darmbeschwerden
- Herz-Kreislauferkrankungen
- Depressionen
- Burn-Out
- Diabetes
- Alkoholabhängigkeit
Schlaf bei Schicht- bzw.
Nachtdienst
Unsere „innere Uhr“ ist für den
Wach/Schlafrhythmus bzw. Tag/Nachtrhythmus verantwortlich. Der Mensch ist
wach, wenn es hell ist und schläft bei Dunkelheit. Dafür sind unterschiedliche
Botenstoffe zuständig, die im Hirnstamm, Thalamus und Hypothalamus gebildet
werden. Die Formatio reticularis, ist eine den Hirnstamm durchziehende netzförmige
Struktur, die aus einer Ansammlung von Nervenzellen besteht. Ihre Neurotransmitter
Noradrenalin und Acetylcholin erregen den Thalamus. Die Aufmerksamkeit wird
erhöht, der Mensch ist wach. Die Botenstoffe Seretonin und y-Aminobuttersäure (
GABA ) sind für die Abnahme der Aufmerksamkeit zuständig. Der Schlaf wird
eingeleitet. Der Hirnstamm bremst die Aktivität und der Muskeltonus erschlafft.
Der Hypothalamus ist mit dem Auge verbunden. Bei Dunkelheit werden weniger
Botenstoffe Histamin und Orexin produziert. Orexin hat normalerweise eine
appetitsteigernde Wirkung, ist hier aber maßgeblich für das
Schlaf/Wachverhalten verantwortlich. Außerdem beeinflusst das Melatonin unser
Schlafverhalten. Es wird in der Zirbeldrüse freigesetzt und vermehrt in den
Abendstunden produziert, was heißt, bei Dunkelheit wird geschlafen. Dieser
biologische Rhythmus ist bei Nachtschichtarbeitern gestört, da sie am Tag
schlafen und in der Nacht arbeiten müssen.
Durch das Wechselschichtsystem mit
ihren Nachtdiensten treten Probleme auf, die für die betroffenen Personen von
großer Bedeutung sind.
Frauen und Nachtarbeit
Viele Frauen, v.a. im Krankenhaus
arbeiten in der Nacht. Das ermöglicht ihnen Familie und Beruf zu vereinbaren.
Es hat sich gezeigt, dass Frauen häufiger müder sind als Männer, da ihnen die
Doppelbelastung Haushalt, Familie und Beruf doch sehr viel abverlangt. Die
Freizeit ist deutlich reduziert, da der Haushalt geführt und die Kinder
versorgt werden müssen. Folge ist, dass bei Frauen die Fehltage durch Krankheit
im Vergleich zu Männern erhöht ist. Muskuläre Beschwerden, Schlafstörungen,
seelische Probleme oder Menstruationsbeschwerden sind dafür häufige Ursachen.
Aus Zeitmangel ist es oft nicht möglich sich einen Ausgleich zum Beruf zu
ermöglichen. Dabei wären Sport und Entspannung als gesundheitliche Prävention
dringend notwendig.
Naturheilkundliche Therapie bei
Schlafstörungen soll das Wohlbefinden und die Gesundheit erhalten. Im Idealfall
können Medikamente reduziert oder noch besser abgesetzt werden. Ätherische
Öle, die u.a. bei Schlaflosigkeit eingesetzt werden können sind z.B.:
- Lavendel
fein/extra (Lavandula angustifolia/vera)
- römische
Kamille (Anthemis nobilis)
- Neroli
(Citrus aurantium L.ssp.amara)
- Mandarine
rot (Citrus reticulata)
- Melisse
(Melissa officinalis)
- Vetiver
(Vetiveria zizanoides)
- Sandelholz
(Santalum album)
Die ätherischen Öle werden über den
Geruchssinn (olfaktorisches System) an das Gehirn übertragen. Inhaliertes bzw.
auf die Haut aufgetragenes Öl gelangt in die Blutbahn und übt eine messbar
psychologische Wirkung aus. Das Verhalten ändert sich. Die Anwendung der
ätherischen Öle erfolgt mit Voll- und Teilbädern, Massagen und Einreibungen, in
einer Duftlampe oder als Duftmeditation.
Auch Heilpflanzen können als
Teezubereitung gegen Schlaflosigkeit helfen, diese sind vor allem:
- Lavendel
- Hopfen
- Johanniskraut
- Melisse
Auch Muskelverspannungen treten bei
Kolleginnen und Kollegen nach dem Nachtdienst vermehrt auf:
Behandlung von Muskelverspannungen
Unterschiedliche Maßnahmen tragen
dazu bei, Muskelverspannungen zu lindern:
- Wärme,
z.B. Rotlicht und Sauna
- warme
Vollbäder
- Entspannungstechniken,
z.B. autogenes Training, Yoga
- Bewegung
und gezieltes Training der betroffenen Muskelgruppe
- Physiotherapie
und Massagen
- Akupressur
- systemische
oder lokale Schmerzbehandlung
Wärme entspannt die Muskulatur,
Entspannungstechniken sind für den Abbau von psychischem Stress wichtig und
durch Physiotherapie und Training wird die schwache Muskulatur gefördert und
aufgebaut. Eine entzündungshemmende, durchblutungs- fördernde und
schmerzlindernde Behandlung wird häufig mit Hilfe von Schmerzmedikamente bzw.
Salben erzielt.
Folgende ätherische Öle
können, wie die herkömmlichen Schmerzmittel auch, zur Muskelentspannung
beitragen und die Wirkung unterstützen:
Bei Muskelkater hilft u.a.,
Cajeput (Melaleuca leucadendra cajeputi), Ingwer (Zingiber officinale),
Mandarine rot (Citrus reticulata)
durchblutungsfördernd wirken u.a., Fichte (Picea obovata),
Majoran (Origanum majorana), Rosmarin (Rosmarinus
officinalis ct. Borneon oder Cineol), Vetiver (Vetiveria
zizanoides)
entzündungshemmend wirken u.a., Angelikawurzel
(Angelica archangelica), Cajeput (Melaleuca leucadendra cajeputi), Eukalyptus
(Eucalyptus radiata), Immortelle (Helichrysum italicum), Lavendel (Lavandula
angustifolia/vera), Manuka (Leptospermum scoparium), Melisse (Melissa
officinalis), Petit grain (Citrus aurantium ssp aurantium), Rose (Rosa
damascena), Teebaum (Melaleuca alternifolia), Weihrauch (Boswellia serrata),
Zeder (Cedrus atlantica)
krampflösend wirken u.a., Basilikum (Ocimum
basilicum), Douglasie (Pseudotsuga menziesii), Kamille römisch (Anthemis
nobilis), Lavendel (Lavandula angustifolia/vera), Lorbeer (Laurus nobilis),
Majoran(Origanum majorana), Mandarine rot (Citrus reticulata),
Muskatellersalbei (Salvia sclarea), Pfefferminze (Mentha piperita), Vetiver
(Vetiveria zizanoides), Ylang Ylang (Cananga odorata)
schmerzstillend wirken u.a., Cajeput (Melaleuca
leucadendra cajeputi), Eisenkraut (Verbena officinalis), Eukalyptus ct.
Citriodora, Ingwer (Zingiber officinale), Lavendel (Laveandula
angustifolia/vera), Melisse (Melissa officinalis), Pfefferminze (Mentha
piperita), Rosmarin (Rosmarinus officinale ct., Teebaum (Melaleuca
alternifolia), Ylang Ylang (Cananga odorata)
psychisch entspannend wirken u.a., Basilikum (Ocimum
basilicum), Benzoe ( Styrax benzoe ), Eisenkraut , Eucalyptus ct.Citriodora,
Ingwer (Zingiber officinale), Jasmin Absolue (Jasminum officinale), Kamille
römisch (Anthemis nobilis), Lavendel (Lavandula angustifolia/vera), Majoran
(Origanum majorana), Mandarine rot (Citrus reticulata), Muskatellersalbei
(Salvia sclarea), Neroli (Citrus aurantium), Petit grain (Citrus aurantium),
Rose (Rosa damascena), Rosengeranie (Pelargonium graveolens)
Präventiv können regelmäßige Entspannung,
Training der beanspruchten Muskulatur und gesunde Arbeitsbedingungen
Muskelverspannungen vorbeugen.
Meine Rezeptur für ein Schlafbalsam
Viele ätherische Öle helfen sowohl
bei Schlafproblemen, als auch bei Verspannungen aller Art. Daher überlegte ich,
welches Pflanzenöl und welche ätherischen Öle zur
Verfügung stehen. Hier habe ich mich dann für das Johanniskrautöl (Hypericum
perforatum) und das Calophyllumöl (Calophyllum inophyllum) im Verhältnis 9:1
entschieden. Das Mazerat aus Johanniskrautblüten wirkt muskelentspannend, hilft
bei Neuralgien und hat eine beruhigende Wirkung. Das Wirkstofföl Calophyllum
habe ich in niedriger Dosierung dazu genommen, da es ein bewährtes Öl bei
Rheuma, Ischialgien und Athritis ist. Mit den ätherischen Ölen Lavendel extra
(Lavandula angustifolia/vera), Kamille römisch (Anthemis nobilis),
Muskatellersalbei (Salvia sclarea), Ingwer (Zingiber officinale) und Vetiver
(Vetiveria zizanoides) sowie Bienenwachspellets habe ich ein 3%igen Balsam
hergestellt.
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Johanniskraut - Sabrina Herber |
Rezeptur
90 ml
Johanniskrautöl (Hypericum perforatum)
10 ml
Calophyllumöl (Calophyllum inophyllum)
20 Tr. Lavendel
extra (Lavandula angustifolia/vera)
10 Tr. Kamille
römisch (Anthemis nobilis)
10 Tr.
Muskatellersalbei (Salvia sclarea)
15 Tr.
Ingwer (Zingiber officinale)
5 Tr.
Vetiver (Vetiveria zizanoides)
10 g
Bienenwachs
Meine Ölmischung bei Muskelverspannungen
Da mehr oder weniger alle meine
Kolleginnen unter Muskelverspannungen leiden, habe ich für sie noch eine
Ölmischung mit anderen Basisölen bzw. ätherischen Öle hergestellt.
Als Basisöl habe ich ein natives
Olivenöl (Olea europaea) und Calophyllumöl (Calophyllum inophyllum) gewählt.
Mit den ätherischen Ölen Cajeput (Melaleuca leucadendra cajeputi), Tonka
(Dipteryx odorata), Mandarine rot (Citrus reticulata), Muskatellersalbei
(Salvia sclarea) und Majoran (Origanum majorana) habe ich ein Öl hergestellt,
welches hautfreundlich, erwärmend, schmerzlindernd, durchblutungsfördernd,
entkrampfend und entspannend auf die Muskulatur wirkt. Wie der Balsam ist auch
die Ölmischung 3%ig.
Rezeptur
90 ml Olivenöl
(Olea europaea)
10 ml
Calophyllumöl (Calophyllum inophyllum)
15 Tr. Cajeput
(Melaleuca cajeputi)
15 Tr. Tonka (Dipteryx
odorata)
10 Tr. Mandarine rot
(Citrus reticulata)
10 Tr.
Muskatellersalbei (Salvia sclarea)
10 Tr. Majoran
(Origanum majorana)
Anna Maria hat Fragebögen und
Evalutionsbögen zu Schlafqualität und Muskelverspannungen an die teilnehmenden
Kolleginnen ausgeteilt. Zusammenfassend gab es folgende Rückmeldungen:
Zitate
„Durch den angenehmen Duft konnte
ich besser abschalten und schneller einschlafen“.
„Ich wurde entspannter und konnte besser
einschlafen“.
„Entspannter Schlaf, schneller
erholt, nach dem Aufstehen mehr Energie“.
„Das Einreiben mit dem Balsam hat
mir gutgetan und war entspannend. Den Geruch (Duft) fand ich sehr angenehm.
Dieser hat mich anschließend beim Schlafen „wohlig“ begleitet“.
„Von der Schlafdauer nicht, war aber
entspannter“.
„Der Geruch beruhigte mich schön und ließ mich
schneller einschlafen“.
„Ich habe durchgeschlafen und bin
auch nicht wegen Durst, Hunger oder Harndrang aufgewacht. Das ist wirklich
eine Veränderung“
Aus eigener Erfahrung kann ich
sagen, dass der Balsam mit der Zeit gut gewirkt hat. Nach einer sehr stressigen
Nacht, nach der ich sonst erfahrungsgemäß wegen Grübeleien nicht einschlafen
konnte, bin ich zu Bett gegangen und war total entspannt. Ich konnte sofort
meine Gedanken abschalten und bin eingeschlafen. Tatsächlich habe ich auch
durchgeschlafen, was sonst nur ganz selten der Fall ist. Auch war ich nach dem
Aufstehen sehr erholt.
Unterschiedlicher waren die Aussagen
nach dem Gefühl des Wachseins nach dem Aufstehen. Positive Aussagen waren,
„ich war entspannt, gut erholt ausgeruht“. Einige sprachen von mehr Energie
nach dem Aufstehen. Einige waren aber auch erschöpft und träge und brauchten
Zeit um „in Gang zu kommen“. Viele waren wie immer müde nach dem Aufstehen.
Fazit
Laut Definition hatte keine meiner
Kolleginnen eine Schlafstörung, auch wenn es manchmal als solche empfunden
wird. Trotzdem konnten sich viele mit dem Balsam besser entspannen und
schliefen besser. Ich glaube mit dem erzielten Ergebnis kann ich zufrieden
sein, da die Anwendungsdauer ja sehr kurz war. Bei einem kontinuierlichen
Gebrauch könnte das Ergebnis wahrscheinlich noch verbessert werden.
Evaluation "Muskelverspannungen"
Muskelverspannungen kamen in beiden Gruppen vor,
allerdings vermehrt bei den älteren Kolleginnen. Überwiegend wurden die
Verspannungen in beiden Gruppen im Hals/Schulter/Nackenbereich beschrieben,
während in der Gruppe 2 zusätzlich noch Verspannungen im LWS Bereich
angegeben wurden. Der betroffene Bereich wird überwiegend als verspannt,
versteift und verhärtet angegeben.
Beide Gruppen geben an, dass die Beschwerden
nach langem Stehen zunehmen. Wahrscheinlich ist das statische Stehen am
Inkubator bei der Versorgung der Frühgeborenen dafür verantwortlich. Bei den
größeren Kinder gibt es noch Betten, die nicht höhenverstellbar sind, somit ist
ein „rückenschonendes Arbeiten“ kaum möglich. Glücklicherweise sind diese
Betten fast alle ausgemustert worden. Auch das Betten und die Lagerung von
größeren, sedierten Patienten ist oft nicht so einfach, was zu Verspannungen
führt. Ein weiterer Grund ist das Sondieren der kleinen Patienten, die mit
einem Elternteil „Känguruhen“. Hier wird in gebückter Haltung die Nahrung
verabreicht, was oft Verspannungen auslöst. Die älteren Kolleginnen verspüren
die Beschwerden neben dem statischen Stehen auch beim Sitzen und bei Bewegung.
Nur eine junge Kollegin gab Beschwerden bei Bewegung an. 2/3 sind der
Meinung, dass die Verspannungen im Nachtdienst verstärkt auftreten.
Zitate
„Hilft auch sehr gut außerhalb des
Nachtdienstes, z.B. bei
Muskelzerrungen, Verspannungen
und Verstauchungen“.
„Habe den Balsam meist auf die
verspannten Bereiche aufgetragen. Nach dem Aufwachen waren diese dann meistens
weg. Ich glaube das die Verspannungen durch die Anwendung schneller weg waren
als sonst“.
"Dezente Linderung der
Schmerzen/Verspannungen im Nackenbereich, allerdings nicht immer“.
„Verhärtungen lösten sich langsam“.
„Nackenverspannungen etwas
gemindert“.
Der Balsam verminderte laut
Arbeitskolleginnen auch das „Schweregefühl“ in den Beinen.
„Die Beine waren schneller warm, das
„Schwere und Wehgefühl“ nach dem Aufstehen war weniger“.
Auch hier ist eine längere
Anwendungsdauer empfehlenswert und würde wahrscheinlich zu einem noch besseren
Ergebnis führen. Allgemein ist der strenge, würzige Geruch des Balsam als
angenehm empfunden worden. Der Duft entspannte und beruhigte. Außerdem wurde
ein „angenehmes Hautgefühl“ beschrieben.
Alternativ zum Balsam habe ich
meinen Mitarbeiterinnen noch ein Öl zur Muskelentspannungen gemischt.
Fazit
Auch wenn der Balsam oder das Öl
nicht bei allen die gewünschte Wirkung erzielt hat, was bei der kurzen
Anwendungsdauer auch kaum zu erwarten war, haben die meisten Kolleginnen
positive Erfahrungen mit den ätherischen Ölen gemacht.
Bei den Schlafproblemen waren viele
nach dem Nachtdienst entspannter, konnten schneller abschalten und schliefen
somit schneller ein. Leider war die Anwendungszeit nach dem Nachtdienst sehr
kurz. Mit 3 bzw. 4 Nächten, glaube ich, konnte kein besseres Ergebnis erzielt
werden. Bei naturheilkundlichen Präparaten, wie z.B. Lasea bedarf es auch einer
gewissen Zeit, bis es wirkt. Viele waren auch vom „krautig würzigen“ Geruch
sehr angetan, der sie „wohlig“ einhüllte. Damit konnten sie besser abschalten
und somit leichter einschlafen. Die Muskelverspannungen, die sie nach dem
Nachtdienst verspürt haben, waren nach dem Aufstehen wesentlich angenehmer zu
ertragen. So seien die Verspannungen verschwunden bzw. wurden als deutlich
reduzierter wahrgenommen. Bei einigen waren die „schweren Beine“ verschwunden
und andere Kolleginnen lobten die erwärmende Wirkung des Öls bzw. des Balsams.
Das angenehme Hautgefühl wurde auch mehrfach positiv erwähnt. Einige
Kolleginnen bevorzugten den Balsam, während andere das Öl als angenehmer
empfanden.
Somit habe ich mein Ziel erreicht
und konnte meinen Kolleginnen etwas „Gutes tun“. Einige Aufträge für den Balsam
bzw. das Öl, die bei mir eingegangen sind, bestätigen das. Wichtig war es mir
aber auch, meine Arbeitskolleginnen für die Aromapflege mit ihren ätherischen
Ölen, zu sensibilisieren. Ihr Interesse habe ich wecken können. Das ist sehr
wichtig, da sie mir bei der Einführung der Aromapflege auf unserer Station
unterstützend zur Seite stehen werden.
Quellenangaben
Literatur
Aromatherapie für Pflege- und
Heilberufe
Eliane Zimmermann
5., aktualisierte Auflage, Haug
Verlag
Aromatherapie – Die Heilkraft
ätherischer Pflanzenöle
Eliane Zimmermann
2012 Irisana Verlag
Handbuch Ätherische Öle
Katharina Zeh
5.Auflage 2012, Joy Verlag
Praxis Aromatherapie
Monika Werner/Ruth von Braunschweig
2., aktualisierte Auflage, Haug
Verlag
Pflanzenöle
Ruth von Braunschweig
4.Auflage 2012, Stadelmann Verlag
Seminarunterlagen Sabrina Herber
-->
Internet
Wikipedia
Duden
Arbeitsmedizinische Leitlinie der
Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. , Nacht und
Schichtarbeit
Schlafprobleme bei Schichtarbeit, www.charite.de
Aromapraxis aktuell Nr.20/2007 S.5,
Eliane Zimmermann
www.special-rückenschmerz.de
www.beschwerdebilder der Muskeln.de