Samstag, 12. Juni 2010

Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen

Schon der mittelalterliche Arzt und Philosoph Paracelsus sagte: " Gott hat für jede Krankheit eine Pflanze wachsen lassen. Sehet Euch um in der Natur und schöpft aus der Apotheke Gottes"
Auch Wissenschaftler folgen seit einigen Jahren wieder diesen Worten. In der Abteilung für Pharmazeutische Biologie im Institut für Pharmazie und Biochemie der Universität Mainz wird geforscht. Uralte Erkenntnisse dienen hier als Vorlage.

Viele vergessen, dass die heute als "alternative" Medizin bezeichnete Heilkunde/Pflanzenheilkunde, bis vor ca. 150 Jahren die einzige Medizin war, welche die Menschen kannten. Mit der Industrialisierung verlor die Pflanzenheilkunde jedoch Mitte des 20. Jahrhunderts an Bedeutung und ist fast in Vergessenheit geraden - aber nur fast: eine Emnid-Studie 2004 ergab, daß 80 % der Befragten natürliche Medikamente bevorzugten und sogar 9 von 10 Befragten sind mit deren Wirkungen sehr zufrieden.

Viele Wirkungen hat sich die Wissenschaft an Vorbildern aus der Natur abgeschaut, nämlich an den Pflanzen.

Heute lese ich folgende Schlagzeile in meiner Tageszeitung:

"Beifuß beweist Kampfgeist gegen tödlichen Krebs - Mainzer Wissenschaftler wollen den Wirkstoff klinisch untersuchen"


Es handelt sich hierbei um den einjährigen Beifuß (Artemesia annua, lat. annus - das Jahr) deren Inhaltsstoff Artemisinin wird erfolgreich bei Malariaschüben eingesetzt und war schon ca. 200 n. Chr. bekannt als Mittel gegen Fieber und Schüttelfrost.  Weitere Untersuchungen an der Johannis Gutenberg Universität in Mainz haben gezeigt, dass Artemisinin bei Krebs, kranke Zellen zerstören kann!

Weitere Beispiele wo Pflanzen als Vorbild dienen sind:

Chilis = > deren Inhaltsstoff Capsaisin ist stark schmerzstillend oder dämpfend und wird heute in Präparaten verwendet, welche zur lokalen Schmerztherapie eingesetzt werden.

Kurkuma (Gelbwurz) = > der Inhaltsstoff Curcumin kann  Darmpolypen verdrängen und soll damit dem Darmkrebs vorbeugen. Weitere Untersuchungen in der Behandlung von Prostata-, Brust- und Bauchspeicheldrüsenkrebs werden derzeit untersucht. Andere Untersuchungen gibt es in der Alzheimer Forschung, dort konnten chinesische Forscher herausfinden, dass die Bildung von Alzeimer-Plaques gehemmt wird.

Wiesenköniging (Mädesüß, Spirea ulmaria) = > deren ätherisches Öl enthält Salicylsäure, welche im Körper zu Acetylsalicylsäure verstoffwechselt wird und diente als Vorlage zu unserem heute bekannten Medikament ASPIRIN.
Dieser Markenname setzt sich aus A für Acetyl und spir für Spirea + in.


Die Wiesenkönigin
 wurde früher wegen ihrer schmerzstillenden und blutverdünnenden Eigenschaften sehr geschätzt.
Leider lässt sich das ätherische Öl nur schwer gewinnen und so muss man das Kraut der Wiesenkönigin immer Co-Destillieren (zusammen mit Rosmarin als Trägerpflanze). Leider sticht der Rosmarin hier vom Geruch her, sehr vor und der wirklich süße, honigartige, ja fast betäubende Geruch des Mädesüß geht fast ganz verloren.

4 Kommentare:

  1. Oh, gott, ich liebe Mädesüß... Jedes Jahr während der Blüte bin ich ganz besoffen ;-).
    Der Duft ist einfach himlisch *soifz*, leider nur in pur zu haben.

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  2. Ach Mensch, Du bist mir zuvor gekommen.. den Artikel wollte ich auch reinstellen :-)

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  3. Darf ich fragen, wem ich zuvorgekommen bin?

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  4. ah, neues design, ich habe einfach keine zeit bislang gefunden, mich damit zu beschäftigen. danke für das melissensirup-rezept, werde ich auch machen, habe soooo viel davon! vor einigen tagen hat es übrigens wenige meter vor bodos haustür gebrannt, nach mitternacht natürlich. und ein großteil vom nachfeld, wo tommy verschollen war. so eine himmelschreiende sauerei!

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