Montag, 25. Februar 2013

Duftkommunikation und betriebliches Gesundheitsmanagement


Termin 11. - 12- April 2013

Betriebliche Gesundheitsförderung - Ressourcen und Empfehlungen für gesunde Pflege und Wohlbefinden 

Das Olfaktorische als Ressource für sinnanregende Selbst-Pflege und Wohlbefinden
 
Gerüche führen zu Reaktionen. Sie lösen Gefühle und Verhalten aus, haben  Einfluss auf das vegetative Nervensystem, auf das hormonelle Regulationssystem und auf die Stressregulierung und -verarbeitung.
 
Ein Wohlgeruch vermittelt im Pflegealltag, das Gefühl etwas sinnvoll Gutes zu tun und hilft Schranken abzubauen. Die Vorteile für alle Beteiligten, sind so vielfältig, wie die ätherischen Öle selbst.
 
In einer Welt voller Gerüche werden winzig kleine Duftmoleküle zu lebendigen und  kommunikativen Lebenselementen.  Angst und  Wohlgefühl sind im Grunde die beiden  Pole, die unser alltägliches Leben im Wesentlichen bestimmen. Die Duftsignale unserer Umwelt vermitteln uns ein Bild und hinterlassen in unserem Geruchsgedächtnis eine Spur. Manche Duftspuren führen uns in schöne Erinnerungen und manche in weniger erquickliche  und sie lösen, ob wir wollen oder nicht, dabei etwas bei uns aus. 
 
Wer in der Pflege arbeitet, wird  täglich mit „Gerüchen“  konfrontiert, in den meisten Fällen mit unangenehmen, sehr unangenehmen. Das erfordert einen heldenhaften Umgang mit  olfaktorischen Belastungen. Tag für Tag gilt es, die Balance  zwischen dem unbewußten evolutionär bedingten Sicherungssystem  (Geruchsekel) und der  Berufsethik zum Wohle von Mitmenschlichkeit und  pflegerischem  Engagement, immer wieder aufs Neue herzustellen.  Es kann nicht genug hervorgehoben werden, welch einen Kraftakt es benötigt,  um diesen Spagat zwischen Überlebensinstinkt und  Mitgefühl gelingen zu lassen.
 
Das Implementieren der Aromapflege in das  Betriebliche Gesundheitsmanagement der Pflegeeinrichtungen, bietet  ein nachhaltiges Instrument  für Gesundheitsförderung und  Potentialentfaltung   der Pflegebeschäftigten.  Selbstpflege,  das Erleben von Kohärenz und die Verbesserung der Kommunikation im Team sowie mit den Bewohnern und deren Angehörigen,  sind wirkungsvolle Elemente in diesem Prozess.
 
Ein  „duftes“ Arbeitsklima  und die Identifikation mit diesem  „duften“ Haus fördern:  die Arbeitszufriedenheit, erhöhen die Pflegequalität, die Attraktivität des Pflegeberufes  und tragen langfristig zur Wettbewerbsfähigkeit der Einrichtung bei.

Copyright Christine Lamontain

Inhalt des  2-tägigen Workshops:
 
·       Geruch und seine psychische und physische Wirkungen
·       Geruchsekel und seine evolutionäre Funktion
·       Möglichkeiten zur Minderung von Geruchsekel
·       Praktische  Aroma-Selbstpflege
·       ÄÖ und gesundheitsfördernde Duft-Kommunikation
·       Selbstwahrnehmung, Stimmigkeitskompetenz und praktische Entspannungsanregungen
·       Dufterfahrungen machen
·       Der „Archetypische Duftkreis“ ( Martin Henglein) als praktisches Arbeitsinstrument
·       Ätherische Öle im Lebenszyklus  und Tagesrhythmus
·       Mein ganz individueller Duft-Begleiter (Herstellen eines Riechfläschchens)
 
Am Ende dieser beiden Tage werden sie u.a. wissen, weshalb ein, vom aromapflegerischen Standpunkt aus, optimales ätherische Öl manchmal abgelehnt wird und wie Sie selbst, genußvoll, etwas Gutes für sich tun können…

Themenbereich:
 
Betriebliche Gesundheitsförderung - Ressourcen und Empfehlungen für gesunde Pflege und Wohlbefinden 
(Handlungsfeld: Entspannung – work life balance)

Referentin:

Christine Lamontain
Jena
Referentin für angewandte Duftkommunikation und Aromakultur        

Über 20 Jahre aktive Tätigkeit im Arbeits- und Gesundheitsschutz und technischen Verbraucherschutz sowie 15 Jahre Erfahrung  in Osmologie, Duftkommunikation und Aromakultur.     

Donnerstag, 21. Februar 2013

Nachtrag

AKTUELL:
Eliane Zimmermann erlaubt jedem/er,  der/die es möchte und der/die für eine  verantwortungsvolle und sach- und fachgerechte Anwendung verdünnter ätherische Öle ist, diesen "Aufkleber" zu benutzen und auf seinen Web-Auftritten anzuzeigen. 

Um Irrtümer auszuschließen, bedeutet im konkreten Fall, die Formulierung "verdünnte ätherische Öle", dass 100% naturreine ätherische Öle mit hochwertigen "fetten" Pflanzenölen vermischt werden, um einen prozentualen Anteil von max. 1% bis max. 3% an ätherischen Ölen in der verwendungsfähigen Mischung nicht zu überschreiten. 

Damit ist laut Fach-Literatur davon auszugehen, dass es nach bisherigen Erkenntnisstand keine gesundheitlichen Gefährdungen für Verbraucher zu erwarten sind.
In der kosmetischen Pflege, im Wellnessbereich und in der Aromagrundpflege in der Altenpflege können im allgemeinen 0,5 -1% iger ätherischer Öleanteil schon ausreichend sein.
Ein bis zu 3%iger Anteil ist situativ und fachspezifisch möglich (d.h., ein entsrechendes Fachwissen ist Voraussetzung). 

Dieser Text stammt mit freundlicher Genehmigung von Christine Lamontain.

 

Dienstag, 19. Februar 2013

Aktuelles

Bild Eliane Zimmermann


Danke an Eliane, die in ihrem aktuellen Blogbeitrag nach wirklich immer häufiger werdender Anfragen, die mich und viele andere Kolleginnen in letzter Zeit erreichen, zu dem Thema Verdünnung und Qualität schreibt.

Diese Woche hat mich ein Hinweis auf eine Blogseite erreicht, auf der tatsächlich die Anwendung ätherischer Öle in Form von Augentropfen empfohlen wird!!!! Davon kann ich nur dringend abraten, ätherische Öle sollten weder unverdünnt noch verdünnt in die Augen gebracht werden.

Viele ätherische Öle verhalten sich, unverdünnt auf die Haut gebracht sehr hautreizend und noch mehr schleimhautreizend. Daher gilt eine Empfehlung bei der Qualifizierung zur Aromapflegerin und auch bei anderen Kolleginnen, welche ausbilden von einer 1 - 3 %igen Verdünnung.

Ab einer 3%igen Mischung gehen wir schon von therapeutischen Maßnahmen aus. Da die meisten Pflegenden aber keine Therapeuten sind, dürfen und sollten sie dies auch nur in Absprache mit einem Arzt oder Therapeuten tun.

Einer der Leitsätze, welche die Pflegenden in den ersten Unterrichtsstunden lernen ist folgender:

Aromapflege ist die Anwendung von Aromapflege-Produkten auf intakter Haut!!!

1%ige Mischungen
werden für die großflächige Anwendung wie z.B. Körperpflege, Massagen usw. angewendet

2%ige Mischungen
werden für die Teilanwendung wie z.B. Dekubitusprophylaxe, Pneumonieprophylaxe, Gelenkeinreibungen usw. angewendet

3 %ige Mischungen
werden z.B. bei punktuellen Einreibungen im Akutfall eingesetzt

Bei Säuglingen und Kindern ist die Dosierung wesentlich geringer.

Die Anwendung ätherischer Öle sollte immer von fachkundigen Pflegenden, Beratern oder Therapeuten erfolgen, sie sollte nicht darauf aus sein möglichst großen Profit zu erzielen. Das Wohlbefinden und die Sicherheit des Patient und/oder Kunden haben höchste Priorität!



Montag, 4. Februar 2013

Hydrolate - Ein Seminar voller olfaktorischer Momente

Nach längerer Blog-Abstinenz möchte ich nun über ein paar "dufte Ereignisse" berichten:

Die letzte Woche durfte ich mit Eliane Zimmermann verbringen. Eliane war bei mir zu Gast um am Mittwoch und Donnerstag zum ersten Mal zum Thema Hydrolate zwei Tage zu unterrichten. Im letzten Jahr hat Eliane das Buch "Hydrolate" als E-Book veröffentlicht, diese Premiere nach fünf Paperprints war ein überraschender Erfolg!

Ich bat Eliane doch zu diesem tollen Thema auch ein Seminar vorzubereiten - gewünscht - getan!!!

Im Seminar konnten die 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer 30 unterschiedliche Hydrolate riechen, schmecken, fühlen. Es war ein unvergleichbares Erlebnis, wie sich herrausstellte nicht nur für die Teilnehmer sondern auch für mich und Eliane!


Meine Eindrücke zu  einigen Hydrolaten möchte ich hier kurz schildern:

Immortellen-Hydrolat --> riecht wie das ätherische Öl nur viel schwächer, schmeckt leicht krautig, kann gut bei Blutergüssen und als Gesichtswasser genutzt werden, sicherlich gut zu mischen mit Cistrosen- und Lavendelhydrolat



Cistrosen-Hydrolat --> typischer warmer Cistrosenduft, sogar relativ stark, ein blutungsstillendes Hydrolat z.b. bei der Rasur, als Gesichtswasser soll "Ent-Faltend" wirken, gutes Hydrolat bei allen Herpes-Erregern wie z.B. Gürtelrose, Windpocken oder Lippenherpes

Kamille römisch Hydrolat --> riecht eher wie die deutsche Kamille, schmeckt wie verdünnter Kamillentee, sanftes Hydrolat in der Kinderpflege (wunder Po, Zahnungsschmerzen, Unruhe, Blähungen), Gesichtswasser, auch bei Zappelkindern oder -erwachsenen

Lorbeer-Hydrolat --> riecht wunderbar frisch, schmeckt richtig lecker, sicherlich eine gute Ergänzung bei allen Eintöpfen in denen Lorbeerblätter verwendet werden, als Kompresse bei gestauten Lymphen, gedächtniserfrischend auch in der Duftlampe z.B. im Büro - eines meiner Favoriten!

Karottensamen-Hydrolat --> wurde zu einem meiner Lieblingshydrolate erkoren, riecht warm, etwas erdig, schmeckt leicht krautig, als Gesichtswasser bei entzündlicher, juckender Haut, sicherlich eine gute Ergänzung zu allen Hautpflegeölen, die bei Hautproblemen eingesetzt werden, beruhigend, ausgleichend

Zitronenverbene-Hydrolat --> riecht wunderbar frisch und zitronig, geschmacklich leider enttäuschend für mich, zur Mundpflege (viel. auch Mundwassergrundlage gemischt 1:1 mit Alkohol und ätherischen Ölen), Deo-Grundlage, tolle zitronige Grundlage für die Duftlampe, leicht antiviral, entspannend

Angelika-Hydrolat (Angelica sinensis)--> in meinen nunmehr 10 Jahren Aromatherapie gab es sicherlich den ein oder anderen Duft der mich nicht begeisterte, aber das mich ein Duft zu massiven Ekelgefühlen hinführt, habe ich noch nie erlebt!!! Dieses Hydrolat hat es geschafft, es riecht sehr rauchig, wie nasse, vor sich hinschwelende Kohle, lang haftend!!! Das ätherische Öl der Angelikawurzel zählt aber weiterhin zu meinen Lieblingsölen!!!

Iriswurzel-Hydrolat --> pudrig, erdig, krautiger Geruch, ganz leicht an Irisöl erinnernd, Geschmack unscheinbar, aber für mich ein tolles Hydrolat als Raumspray Grundlage in der Sterbebegleitung (mit Alkohol), auch als Gesichtswasser bei empfindlicher, gereizter Haut

Zimt-Hydrolat --> für mich ein überraschend toll duftendes und vor allem schmeckendes Hydrolat, zum aromatisieren von Getränken, Süßspeisen oder auch orientalischen Gerichten, in der Duftlampe als Grundlage evtl. mit ätherischen Ölen gemischt, das Hydrolat sollte sicherheitshalber in der Schwangerschaft nicht verwendet werden, bzw. erst ganz kurz vor dem Geburtstermin.

Lemon-Myrte-Hydrolat--> wunderbar zitronig-duftendes Hydrolat, auch sehr zitronig im Geschmack, gute Grundlage für Raumsprays, Deos oder Aftershaves, zum aromatisieren von Gebäck oder Tortenguss, Getränken wie z.B. Tee, oder Sekt!

Manuka-Hydrolat --> leichter, typischer Manuka Duft, für die meisten viel angenehmer als das ätherische Öl, krautiger Geschmack, gute Grundlage für Mundwässer, bei pupertierender Haut, auch toll mit Rosenhydrolat zu Windelpflege bei Babys und Kleinkindern, in der Alten- und Krankenpflege zur Pflege des Intimbereichs um infektiösen Hauterkrankungen vorzubeugen.

Mimosen-Hydrolat --> ganz schwach blumig, schöne Grundlage für ein Naturparfum für Mimöschen, und zartbeseite Menschen, evtl. auch als Gesichtswasser und Deogrundlage

Muskatellersalbei-Hydrolat --> wieder eine Überraschung für mich, mit dem ätherische Muskatellersalbeiöl tue ich mich immer ein wenig schwer, aber das Hydrolat ist für mich eine gute, sanfte Alternative, der Geruch ist mild, leicht blumig und dennoch ein wenig animalisch, ich habe es gleich mit Ylang-Ylang Hydrolat und Zitronenverbene-Hydrolat gemischt und bin nun von dieser Mischung ein richtiger Fan! Tolles Hydrolat im "Spätsommer" bei Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Unruhe, auch gut kombinierbar mit der ViVere-Mischung Spätsommer

Weihrauch-Hydrolat --> leicht typischer Weihrauchduft, sehr balsamisch und warm, geschmacklich für mich nicht der Hit, gut geeignet zum Inhalieren bei Atemwegsbeschwerden, als Gesichtswasser bei entzündlicher Haut, auch Akne, auch als Grundlage von Raumsprays mit der ViVere-Mischung Seelenbalsam

Perubalsam-Hydrolat --> einfach nur köstlich der Duft, warm, vanillig, entspannend, gleich von mir kombiniert als Bodysplash mit Neroli- und Rosenhydrolat

Litsea-Hydrolat --> toller zitroniger Duft und Geschmack, genauso einzusetzen wie das Hydrolat der Lemon-Myrte, in der Duftlampe von mir gemischt mit Ylang-Ylang Hydrolat und ätherischem Orangenöl

Ylang-Ylang Hydrolat --> auch hier tue ich mich mit dem ätherischen Öl oft sehr schwer, da es für meine Nase zu schwülstig und süß, blumig riecht, aber das Hydrolat hat mich sehr angenehm überrascht und zählt derzeit zu meinen Favoriten. Geeignet für blumige Parfum-Mischungen, Raumsprays und zum exotischen aromatisieren von Long-Drinks

Ich habe die ganz bekannten Hydrolate außen vor gelassen, da man über diese wirklich viele Informationen bekommt und die meisten diese auch gut vom Geruch und Geschmack kennen.

Ganz ausführliche Informationen sind im Hydrolate-Buch von Eliane nachzulesen, dieses Buch gibt es hier zum Download.

Rezepturen

Exotisch-frische Duftlampenmischung
1 Eßl. Ylang-Ylang Hydrolat
1 Eßl. Litsea- oder Lemon-Myrten Hydrolat
5 Tropfen ätherisches Orangenöl

Eau de Toilette- Himmlische Verführung ;-)
20 ml Perubalsam Hydrolat
10 ml Orangenblüten-Hydrolat
20 ml Wodka
3 Tropfen Tonkabohnenextrakt
4 Tropfen Orangenöl
1 Tropfen Mairose
1 Tropfen Neroli

Body-Splash "Spätsommer"
30 ml Muskatellersalbei Hydrolat
20 ml Pfefferminz Hydrolat
2 Tropfen Pfefferminze (Mentha piperita)
zum Aufsprühen auf das Dekoltee bei Hitzewallungen

CILM-Mix Hydrolat
1 Teil Cistrosen-Hydrolat
1 Teil Immortellen-Hydrolat
1 Teil Lavendel-Hydrolat
1 Teil Manuka-Hydrolat
als Auflage bei Blutergüssen, auch eingefrorene Eiswürfel zur kühlenden Auflage

Gesichtswasser bei Akne und unreiner Haut
10 ml Teebaum-Hydrolat
10 ml Manuka-Hydrolat
10 ml Rosen-Hydrolat
10 ml Lavendel-Hydrolat
10 ml Alkohol
2 Tropfen Manuka (Leptospermum scoparium)
3 Tropfen Teebaum sehr frisch (Melaleuca alternifolia)
1 Tropfen Patchouli (Pogostemon cablin/patchouli)

vor jeder Anwendung gut schütteln, morgens nach der Reinigung als Gesichtswasser aufsprühen


 Raumspray - Loslassen
30 ml Iris-Hydrolat
10 ml Orangenblüten- oder Rosenhydrolat
10 ml Wodka
3 Tropfen Iris (Iris germanica)
10 Tropfen Mandarine rot (Citrus reticulata)
2 Tropfen Lavendel fein (Lavandula angustifolia)