Dienstag, 23. April 2013

"Neue" ViVere-Aromapflegerinnen


Am letzten Samstag durfte ich einen sehr besonderen Prüfungs- und Colloquium Tag mit drei angehenden Aromapflegerinnen erleben.

Drei sehr unterschiedliche, tolle Facharbeiten wurden mir hierfür vorgelegt und an diesem Tag präsentiert. Alle drei Teilnehmerinen sind damit einverstanden, dass ich diese Facharbeiten hier kurz vorstelle.

Beginnen möchte ich heute mit der Facharbeit von Sandra Holleitner.


Sandra arbeitet auf einer Palliativstation mit 10 Patienten als examinierte Krankenschwester mit Palliativ Care Weiterbildung.

Ihre Aufgaben auf dieser Station sind:

·      die Durchführung der bestmöglichen, ganzheitlichen Pflege am Patienten,
    die zur Gesundheit, zur Genesung oder zu einem würdigen Tod beitragen

·      Gespräche führen mit schwerkranken Menschen sowie mit Angehörigen

·      Begleitung in der letzten Lebensphase und darüber hinaus

·      Versorgung verstorbener Patienten

·      Pflege im Zusammenhang von Religion und Spiritualität

·      Sowie das Wohlfühlen auf der Station

·     Sowie das Versorgen von Wunden, Portsystemen, Anus praeter, Urostoma,
    Trachealkanülen usw.

·      Aromapflege in der Pflege



Außerdem arbeitet sie im Bremerhavener Verein Ambulante Palliativversorgung e. V.



Einführung der Mundpflege mit ätherischen Ölen auf der Palliativstation der Klinik

Nachdem Sandra die ersten Aromapflegekurse absolviert hatte, beschloss Sie die Kenntnisse im Krankenhaus anzuwenden bzw. anzubieten.

Ihr Vorhaben hat sie mit der zuständigen Pflegedienstleitung besprochen, diese war sehr positiv der Aromapflege gegenüber eingestellt und erteilte Sandra die Erlaubnis, diese auf Station einzuführen. Sogar ein kleines Budget wurde ihr bewilligt, damit konnte Sie die ersten Öle  in der Krankenhaus Apotheke und elektrische Duftlampen bestellen.

Die Anfänge auf der Palliativstation waren nicht immer leicht. Mit der Zeit wurde die Aromapflege aber immer mehr akzeptiert. Trotz der Akzeptanz und der Möglichkeit Öle über die Apotheke zu beziehen, mussten die Kosten doch immer im Auge behalten werden und Improvisation war gefragt. So verwendetete sie zum Beispiel am Anfang zur Aufbewahrung des Mundwassers und des Mundöls verschließbaren Sputum Becher. 

Ihr ist es gelungen die komplette Mundpflege auf der Station umzustellen. Es gibt nun statt des üblichen Mundpflegesets  ein "aromatisches" Mundpflegeset, welches aus einem Mundwasser, einem Mundpflegeöl und einem Lippenbalsam besteht.

Sofern ein Patient Bestandteile dieses Standard-Mundpflegesets nicht mag, bekommt er ein auf seine persönlichen Bedürfnisse genau abgestimmtes Pflegeset zur Verfügung gestellt.

Das Standardmundpflegeset steht immer auf dem Aroma-Wagen der Palliativstation und kann somit von allen Kollegen jederzeit genutzt werden. Genaue Angaben über das Verfalldatum und das Mischungsverhältnis der einzelnen Zusammensetzungen werden auf den Behältnissen dokumentiert.


Das Mundwasser besteht aus:

1000 ml Mineralwasser ohne Kohlensäure
1 ml Alkohol 95 %
2 Tropfen Kardamon (Elletaria cardamomum)
2 Tropfen Fenchel (Foeniculum vulglare)
2 Tropfen Zitrone (Citrus limonum)

Das Mund Öl enthält:

100 ml Olivenöl mild
5 Tropfen Kardamon (Elletaria cardamomum)
5 Tropfen Fenchel (Foeniculum vulglare)
3 Tropfen Zitrone (Citrus limonum)


Das Lippenbalsam wird gefertigt aus:

250g Sheabutter
250g Kokosöl
60g Mandelöl
10g Sanddornfruchtfleischöl
10g Vitamin E
15 Tropfen Lavendel fein (Lavandula angustifolia)
15 Tropfen Benzoe siam (Styrax benzoe)

Fallbeispiel:


Frau M., 31 jährige Patientin mit B-Zell-Lymphom, Zustand nach Chemotherapie

Beschreibung des vorgefundenen Zustandes:
Die Patientin klagte über eine stark abgelöste Mundschleimhaut mit Aphtenbildung im gesamten Mundbereich. Das Essen und Trinken fiel ihr sehr schwer und war immer schmerzhaft. Sie mochte gerne viel trinken, konnte es aber in diesem Zustand nicht.

Durchgeführte Aromapflege:
Zu Beginn wurde das Sanddornfruchtfleisch-Öl pur für den ganzen Mundbereich verwendet, mehrmals täglich hielten wir für sinnvoll. Nach einem Tag wurde es dann langsam besser, so dass wir mit der Mischung begonnen haben nur spezielle Stellen (Aphten) mit dem Sanddornfruchtfleisch-Öl zu benetzen.

Ergebnis:
Nach 5 Tagen erzielten wir einen guten Erfolg, sodass selbst die Patientin sehr überrascht war. Sie wollte jetzt die Mundpflegemischung prophylaktisch nutzen. Frau M. begann immer einen Tag vor der Chemotherapie und wir konnten feststellen, dass es zu einem Rückgang der Aphten kam. Ebenfalls gingen die Mundschleimablösungen zurück. Am Ende ihres Lebens mochte Sie auch gerne das Mundwasser in der Sprühflasche zum Befeuchten. Das Wohlbefinden und das Trinkverhalten der Patientin verbesserte sich sehr, die Lebensqualität stieg dadurch.

Verwendete Tinktur:
9 ml Olivenöl mild
1 ml Sanddornfruchtfleisch Öl
1 Tropfen Niauli (Melaleuca viridiflora)
1 Tropfen Manuka (Leptospermum scoparium)

Liebe Sandra ich möchte mich an dieser Stelle nochmal bedanken, dass Du die Erlaubnis erteilt hast, einen kleinen Teil deiner Prüfungsarbeit hier zu veröffentlichen und somit mitvanderen Pflegenden zu teilen.

Freitag, 12. April 2013

Workshop Aromaküche

ich freue mich Euch diesen Herbst ein besonderes Highlight bieten zu können:

Aroma Vitalküche Herbst und Winter
Workshop mit Maria Kettenring

am 11. Oktober 2013

Eine Fülle an Früchten, Gemüse, Kräutern und Gewürze stehen uns in dieser Jahreszeit zur Verfügung. 
Gekonnt eingemacht, eingelegt und konserviert können Sie die Würze des Sommers mit Hilfe der ätherischen Öle einfangen. Vom asiatisch angehauchten Kürbissüppchen bis zur raffinierten Apfeltarte ein Wonne an Köstlichkeiten.

Seminarinhalt
> Aromaküche in Tradition und Moderne - Hintergründe, Wirkung     und Nutzen
> Raffinierte Würzkunst: Blütensalze, Orangenpfeffer, Gewürzöle, Gesundheitselixiere, Sirupe und Liköre zubereiten -  ein mobiles Würzbord für zu Hause
> Aromafeines Blanchieren und Konservieren von Gemüse und Obst Chutneys süß und salzig, Marmeladen Pasten und Dips
> Herbstliches Fingerfood











Seminartermine Frühjahr 2013


- Kräuterstempelmassage am 08. Mai 2013

- Heilpflanzentees und ätherische Öle mit Gisela Blaser
  am 21. - 22. Mai 2013

- Ätherische Öle bei demenziell Erkrankten
  am 23. Mai  2013

- Konzeptarbeit Aromapflege am 24.Mai 2013

- Basisseminar Aromapflege am 05. - 06. Juni 2013

- Ätherische Öle für die Psyche am 07. Juni 2013





Neue Telefonnummer

0 67 87 -  97 06 30

Anmeldungen unter:

info@vivere-aromapflege.de

Donnerstag, 4. April 2013

Frühlingsgefühle - besser spät als nie....

"Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne" (Hermann Hesse)


In diesem Jahr lässt der Frühling sehr lange auf sich warten und dies nicht nur regional sondern bundesweit. Der Winter hatte ungewöhnlich wenig Sonnenstunden, so wenig wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Zum Vergleich: im Schnitt gibt es 154 Sonnenstunden, aber diesmal gab es nur 96.

Durch die geringe Sonnenstundenzahl in diesem Winter jedoch haben viele Menschen auch Probleme mit der Stimmung. Niedergeschlagenheit, Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit sind keine Seltenheit.

Der Zusammenhang zwischen Tageslicht und Stimmungslage lässt sich folgendermaßen erklären: An kurzen Lichtarmen Tagen trifft zu wenig Tageslicht auf die Netzhaut des Auges. Aufgrund einer Nervenverbindung der Netzhaut mit der Epiphyse (Zirbeldrüse) kommt es dann zu einer vermehrten Ausschüttung von Melatonin. Die Melatonin-Produktion erfolgt in der Zirbeldrüse im Stammhirn aus der Aminosäure Tryptophan über die Zwischenstufe Serotonin.
Die Folge der übermäßigen Melantonin-Ausschüttung: Unsere innere Uhr gerät außer Takt. Man wird müde, schlapp und die Laune lässt zu wünschen übrig.

Aus aromatherapeutischer Sicht können wir dann auf stimmungsaufhellende Öle zurückgreifen. Hier eignen sich besonders gut die Öle mit einem hohen Estergehalt wie z.B. Bergamotte (Citrus bergamia), Bergamotteminze (Mentha citrata), Petit grain (Citrus aurantium ssp aurantium), aber auch die aromatischen Ester (wenn auch nur in winzigen Mengen enthalten) wirken psychisch stark entspannend und stimmungsaufhellend, wie z.B. in der Mandarine (Citrus reticulata), Jasmin (Jasminum grandiflorum) und Tuberose (Polianthes tuberosa).

Liegt aber Frühlingsduft in der Luft, so ist dies wie Doping für unser Gemüt. Dopamin wird als Botenstoff des Glücks, der Lust und des Vergügens beschrieben. Deshalb schweben Verliebte auf Wolke 7 - ihr Dopaminspiegel ist besonders hoch.
Alleine schon die Erwartung, man erlebe etwas Schönes, führt zur Ausschüttung des Dopamins und damit zu den Glücksgefühlen.
Das bedeutet auch die Vorfreude auf den Frühling kann uns schon Glücksgefühle bescheren!!!

Nicht nur die Natur erwacht, sondern auch wir Menschen erwachen aus unserem "Winterschlaf". Es wird wärmer und wir befreien uns von der dicken "Pelle", zeigen wieder mehr Haut. Ausserdem sind wir viel sensibler und reagieren empfänglicher auf bestimmte Reize.



Die Natur erscheint wieder in einem neuen Kleid, es grünt und blüht ringsherum. Wir sprechen von Frühlingsgefühlen, aber warum???? Warum scheint es so, dass wir im Frühling auch oft einen neuen "Liebesfrühling" erleben???

Seminar am 07. Juni 2013 - u.a. mit dem Thema Botenstoffe und ihre Wirkungen

Schuld daran sind die Hormone, diese reagieren auf Licht, welches über unsere Augen in das Gehirn gelangt. Dort wird in der Zirbeldrüse die Produktion des Schlafhormons Melantonin produziert. Eine Studie hat belegt, dass wir im Winter 80 Prozent mehr Melatonin in unserem Körper haben, als im Sommer (A.L.Morera, Journal of Pineal Research, 2006).  Durch die längeren Tage und Nächte im Frühling, wird unsere Aktivität also erhöht.



Schon immer wurde der Frühling und die Liebe von Dichtern und sängern besonders beachtet und in Gedichten und Liedern wiedergegeben.
Um den Ursachen der Glücksgefühle auf die Spur zu kommen, hat man in Blutuntersuchungen bei Freiwilligen herrausfinden können, welche Hormone in welcher Menge vorhanden waren. Dazu mussten einige dieser Probanden ca. 8 Wochen in dunklen Räumen leben. Mit speziellem Licht wurden besonders lange und kurze Tage simuliert.
Hierbei stellte sich herraus, dass der Mensch vom Tageslicht abhängig ist. Je mehr Licht dem Körper zugute kam, desto mehr Serotonin wurde produziert. Serotonin ist ein Botenstoff, welcher für Glücksgefühle und den Schlaf-Wachrhythmus verantwortlich ist. Im Winter sinkt der Seretoninspiegel auf Grund der kurzen Tage und somit weniger Licht und wir fühlen uns schlapp, antriebslos und leiden manchmal sogar unter der sogenannten Winterdepression.

Ist die Umstellung zu schnell, kann es zur Frühjahrsmüdigkeit kommen. An den ersten etwas wärmeren Tagen weiten sich die Blutgefäße, der Blutdruck sinkt ab und man fühlt sich schlapp und müde.

Serotonin und verschiedene Sexualhormone werden nun nicht mehr so sehr durch die Melatonin Produktion gehemmt, dadurch steigt das Interesse am anderen Geschlecht sprunghaft an. Auch die Schweißproduktion wird angeregt. Dies ist für das andere Geschlecht ein sehr anregender Duft.
Forscher haben in einer Arztpraxis Stühle mit männlichen Duftstoffen markiert. Während Frauen sich genau diese Stühle zum sitzen ausgesucht haben, machten Männer einen weiten Bogen um diese "Markierung" und suchten sich weit ab einen anderen Platz aus.




Frühling

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!

Eduard Mörike


Den Frühling kann man riechen, es duftet nach Erde, nach Laub, feucht und dennoch frisch. Erinnerungen an "erlebte Frühlinge" werden geweckt und sorgen mit Hinblick auf den nahenden Sommer, für schöne Gefühle.




 Aktivierende Duftlampenmischung
"Fit in den Tag"
3 Tropfen Litsea (Litsea cubeba)
2 Tropfen Rosmarin (Rosmarinus officinalis c.t. cineol)
3 Tropfen Grapefruit (Citrus paradisi)
1 Tropfen Pfefferminze (Mentha piperita)

Körperöl "Active"
50 ml Aloe Vera Öl
3 Tropfen Rosmarin (Rosmarinus officinalis c.t. cineol)
2 Tropfen Lavandin (Lavandula hybrida)
4 Tropfen Palamrosa (Cymbopogon martinii var. motia)
4 Tropfen Orange (Citrus sinensis)


Viele Menschen starten mit Entschlackungs- und/oder Fastenkuren in den Frühling, diese können wir aromatherapeutisch unterstützen, in dem wir z.B. unsere Haut mit Körperölen pflegen die den Stoffwechsel und die Entschlackung anregen:


Körperöl "Frühlingsfit"
50 ml Sesamöl
5 Tropfen Wachholderbeere => entschlackend, lymphanregend, hautregenerierend
6 Tropfen Grapefruit => regt den Hautstoffwechsel an, durchblutungsfördernd, belebend
3 Tropfen Zypresse => adstringierend (zusammenziehend), entstauend
4 Tropfen Zeder => regulierend auf die Fettzellen, lymphotonisch

Entschlackungsbad
500 g grobes Meersalz
10 Tropfen Wachholderbeere (Juniperus communis)
5 Tropfen Grapefruit (Citrus paradisi)
5 Tropfen Zitrone (Citrus limon)
8 Tropfen Zeder (Cedrus atlantica)
4 Tropfen Rosmarin (Rosmarinus officinalis c.t. cineol)
6 Tropfen Zypresse (Cupressus sempervirens)
von dieser Mischung ca. 5 Eßl pro Vollbad nehmen


Aromatisches Mineralwasser
1 Flasche Mineralwasser (mit Kohlensäure)
1 Tropfen Zitrone, Grapefruit oder Limette

schmeckt erfrischend und fördert die Ausscheidung über Niere und Leber....

Lebensmittelöle gibt es bei Ingeborg Wäschenbach

Die ersten Sonnenstrahlen

Als Basisöl verwende ich Aloe Vera Öl (Mazerat mit Raps- oder Distelöl), denn es spendet der Haut Feuchtigkeit und hat einen kühlenden Effekt. Es zieht sehr gut in die Haut ein, beruhigt sie und fördert die Selbstheilungskräfte der Haut. Es ist also auch bestens geeignet um die Haut nach einem Sonnenbrand zu pflegen.

Erste Sonnenstrahlenöl
Folgende fetten Öle haben einen eigenen Lichtschutzfaktor:

Haselnussöl => Lichtschutzfaktor 4
Jojobaöl => Lichtschutzfaktor 4
Macadamianussöl => Lichtschutzfaktor 4

100 ml eines der o.g. Pflanzenöle
5 Tropfen Lavendel fein (Lavandula angustifolia) hautpflegend, epithelisierend
5 Tropfen Petit Grain (Citrus aurantium ssp aurantium)
3 Tropfen Neroli (Citrus aurantium ssp aurantium) sehr hautpflegend
3 Tropfen Palmarosa (Cymbopogon martinii var. motia) hautpflegend