Freitag, 27. Februar 2009

Frischgebackene Aromapflegerinnen



Ich gratuliere den beiden frischgebackenen Arompflegerinnen Anja Scholz und Sabine Brüning zu Ihrer erfolgreich abgeschlossenen Prüfung und der sehr gelungen Abschlussarbeit, ganz herzlich.

Die beiden arbteiten in einem Seniorenheim in Homburg (Saarland) und haben dort ein Aromapflegekonzept implementiert, welches seinesgleichen suchen kann.

Zu den Inhalten der Abschlussarbeit werde ich in den nächsten Tagen noch mehr schreiben.

Ich wünsche den beiden viel Freude bei der Arbeit mit den ätherischen Ölen.

Dienstag, 24. Februar 2009

Hospiz

Heute war ich wieder für ein paar Stunden im Hospiz Emmaus in St. Wendel. Dort mache ich im Moment mein Praktikum, welches ich zu meiner Ausbildung zum Hospizhelfer benötige.
Ich habe mir bewusst dieses Hospiz ausgesucht, da alle Mitarbeiter dort von mir geschult wurden.
Sie setzen die Aromapflege in ihrem täglichen Pflegeablauf ein und haben sogar fünf standadisierte Mischungen aus den Fortbildungen erarbeitet:
  1. Dekubitusprophylaxe Mischung
  2. Schmerzöl
  3. Mundpflegeöl
  4. Hautpilzmischung
  5. Mischung bei Juckreiz
Weiterhin haben sie ein komplettes Rezeptheft ausgearbeitet und können so für jeden Bedarf, natürlich immer in Absprache mit dem Arzt, für die Gäste (so werden dort die Patienten liebevoll genannt) mischen.

In jedem Zimmer steht eine elektrische Duftlampe mit Salzkristallen, welche für eine wunderschönes Licht und natürlich einen angenehmen Duft sorgt.
Den Gästen werden auch Atemstimulierende Einreibungen, Massagen, Waschungen und Wickel angeboten.
Heute habe ich einen Raumspray für ganz unangenehme Gerüche gemischt, der jetzt in den nächsten Tagen getestet wird.
Da mir kein Alkohol zur Verfügung stand, haben wir einfaches Mineralwasser genommen und daraus die Mischung hergestellt:

20 ml Mineralwasser
15 Tropfen Lorbeerblattöl
15 Tropfen Myrte Anden
10 Tropfen Zitronenmyrte
15 Tropfen Grapfruit

(Haltbarkeit 3 Tage)

Es riecht wundervoll!! Die Idee dazu kam mir heute morgen, als ich einer Dame eine heiße Rolle mit Lorbeeröl gemacht habe und der ganze Flur wunderbar und langanhaltend danach duftete.

Ich bin so gerne in diesem Hospiz und freue mich dort einen Teil meiner Arbeit miteinbringen zu dürfen, denn dort kann man die Aromapflege, neben der wunderbaren, liebevollen und sehr herzlichen Atmosphäre, erleben und fühlen.

Montag, 23. Februar 2009

Bio-Fach 2009

Am Freitag habe ich die Bio-Fach 2009 besucht und bin immer noch überwältigt von der Vielzahl der Produkte die dort angeboten wurden.
Natürlich habe ich mich auch nach Neuigkeiten umgeschaut und einiges von der Bio-Fach mitgebracht.

Neu von Primavera
  • Lippenbalsam
  • Schlafwohl Balsam
  • Schlafwohl Kissenspray
  • 4 neue Duftmischungen: Grapefruit-Salbei, Honig-Kamille, Jasmin-Bergamotte, Mandarine-Magnolie
Neu von NeoBio
  • Duschgel
  • Body Lotion
  • Deo
  • Haarpflege


Aromatherapie-Taschenapotheke:


Dies ist eigentlich eine Tasche für Bachblüten, aber wie ich festgestellt habe, passen die ätherischen Öle toll hinein. Es ist Platz für 40, 10 oder 5 Fläschchen. Das Mäppchen gibt es auch ganz in schwarzem Leder.

Mittwoch, 18. Februar 2009

Mit nur ein paar Tropfen zur modernen Altenpflege

Zusammen mit den Schülern des Kurses 34 haben Frau Grabowski und ich am Wettbewerb "Moderne Altenpflege heute" der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ausgeschrieben war, teilgenommen. Pflegekräfte und Auszubildende in der Altenpflege waren aufgerufen, darzustellen, was Ihr Berufsfeld heute ausmacht. Sie sollten in ihrem Beitrag zeigen, wie sie moderne Altenpflege mitgestalten.

Da seit letztem Jahr im AQZ St. Wendel die Aromapflege fester Bestandteil der Ausbildung zum Altenpfleger/ zur Altenpflegerin ist, haben die Schüler sich überlegt, zu diesem Thema ihren Wettbewerbsbeitrag einzureichen.

Frau Grabowski und ich haben mit den Schülern das Projekt vorbereitet sowie in Theorie und Praxis. . Parallel zu den theoretischen Inhalten wurden von der Einrichtung die organisatorischen Voraussetzungen geschaffen. Das Altenheim Stiftung Hospital hat bereit sich berklärt die praktische Umsetzung zu gewährleisten. Alle Schüler waren hochmotiviert und haben eine hervorragende Arbeit geleistet.

Faszinierend war, dass – wie im Titel bereits formuliert – mit geringem Aufwand und geringen Kosten eine große und positive Wirkung im Sinne des Bewohners erzielt werden konnte.
Der aus fachlicher Sicht sinnvolle Einsatz der Aromapflege führte zu gesteigertem Wohlbefinden der Bewohner, v. a. aber zu nachweislich positiven Wirkungen bei belastenden körperlichen Veränderungen. Aromapflege kann pflegerische Maßnahmen unterstützen. Der Kompetenzbereich von Pflegenden wird erweitert.
Der Einsatz von Pflegemaßnahmen aus der Aromapflege im Rahmen des Projektes wurde auch von den Mitarbeitern der Wohnbereiche positiv bewertet. Da die Begleitung und weitere Möglichkeiten der Schulung in dieser Einrichtung gesichert sind, liegt eine hohe Motivation vor, die o.g. Maßnahmen weiterhin einzusetzen.

Resumee seitens der Einrichtung:
Das Projekt hat die Ablauforganisation auf dem Wohnbereich in keinster Weise
beeinträchtigt; es wurde durch gute Vorbereitung und genaue Absprachen in die Tagesstruktur integriert.
Die Bewohner äußerten noch Tage später Wohlbefinden, sodass die Maßnahmen weitergeführt und in die Pflegeplanung übernommen wurden.
Wirkungsweise und Beobachtungen wurden von den Auszubildenden in das hausinterne Dokumentationssystem akribisch dokumentiert, somit konnten alle am Pflegeprozess beteiligten Mitarbeiter die Wirkung der ätherischen Öle nachvollziehen und sich selbst davon überzeugen.

Den ganzen Beitrag können Sie auf der Seite des AQZ St Wendel unter "Aktuelles" nachlesen.



Sonntag, 15. Februar 2009

Ausbildungsbeginn Aromapfleger/Aromapflegerin

Am 16./17. April 2009 startet die diesjährige Ausbildung zum Aromapfleger/zur Aromapflegerin.
Die Ausbildung umfasst folgende Seminare:
  • Basis-Seminar (2 Tage)
  • Aufbau-Seminar (2 Tage)
  • Seminar Konzeptarbeit (1 Tag)
und wahlweise:
  • Seminar Pflege (1 Tag)
  • Seminar Ätherische Öle im Jahreskreislauf (1 Tag)
  • Seminar Pflanzenöle und Mazerate (1 Tag)
  • Seminar "Die vielfältigen Inhaltsstoffe der ätherischen Öle" mit K. Zeh (2 Tage)
Abschlussarbeit und Colloquium

Das Ziel dieser Ausbildung besteht darin den Pflegekräften Fachwissen über ätherische Öle und deren Einsatzmöglichkeiten im Pflegealltag, zu vermitteln.
Es geht darum die ganzheitliche Wirkweise ätherischer Öle zu erlernen und dieses auch im Pflegealltag umsetzen zu können.
Durch das erweiterte Wissen in der Aromapflege können die Möglichkeiten der ganzheitlichen Pflege alter und/oder kranker Menschen weiter optimiert werden.
Wie all meine Seminare sind auch die Teile der Ausbildung als Workshop konzipiert, es werden die vermittelten Inhalte direkt in der Praktischen Umsetzung eingeübt.

Zielgruppe: Pflegekräfte, Therapeuten, und alle die in Pflegeberufen arbeiten.
Selbstverständlich können alle Seminare auch einzeln besucht werden.

Die genauen Inhalte der einzelnen Seminare findet Ihr unter:
www.vivere-aromapflege.de

Donnerstag, 12. Februar 2009

Handbalsam

Draußen ist es kalt, drinnen macht uns die trockene Heizungsluft zu schaffen um ich merke, dass meine Hände zu leiden beginnen, trocken und rissig sind sie. Deshalb rühre ich mir jetzt ein Handbalsam:

40 g Sheabutter
10 ml Olivenöl oder Avocadoöl
3 Tropfen Lavendel fein
2 Tropfen Rosenholz
2 Tropfen Petit Grain

Die Sheabutter in einem sauberen Glasgefäß (evtl. ein Marmeladenglas) auf der Heizung schmelzen, das Avocado- oder Olivenöl dazu geben, von der Heizung nehmen und die ätherischen Öle reintropfen. So lange rühren bis die Masse abgekühlt und cremig ist.

Dieses Balsam kann man auch für die Fußpflege nehmen.

Montag, 9. Februar 2009

Aromapflege in der Pflege Alter/ Schwerkranker Menschen

Sowohl in der Krankenpflege als auch in der Gesundheitsvorsorge können ätherische Öle sehr sanft und schonend eingesetzt werden. Dennoch sind es sehr effektive Mittel, die durchaus auch unerwünschte Nebenwirkungen haben können.

Um die Aromapflege in Altenheimen, Hospizen oder auf Palliativstationen anwenden zu können, ist es von größter Wichtigkeit, das Personal zu Schulen. Leider wird die Aromapflege nicht immer mit dem notwendigen Grundwissen und der erforderlichen Sorgfalt umgesetzt.

Meist ist noch nicht einmal der Unterschied zwischen Aromapflege und Aromatherapie geklärt und wird auch oftmals dann fälschlicher Weise als Aromatherpie in Pflegeeinrichtungen deklariert.

Der Unterschied zwischen Aromapflege und –therapie besteht darin, dass es sich bei der Aromapflege um eine komplementäre Pflegemethode als Teil der Pflanzenheilkunde handelt. Die individuellen Pflegeprobleme werden genau beobachtet und im Sinne des Patienten/Bewohners im Pflegeprozess, sowie in der Pflegediagnose umgesetzt.
Bei der Aromapflege erfolgt die Anwendung der Ätherischen Öle über den Geruchssinn und die Haut. Die Aromapflege umfasst pflegerische und prophylaktische Maßnahmen.

Bei der Aromatherapie handelt es sich wie der Name schon sagt, um therapeutische Maßnahmen, welche Ärzten u./o. Heilpraktikern vorbehalten sind. Nach genauer Diagnosestellung erfolgt eine gezielte Therapie mit ätherischen Ölen oder daraus hergestellten Produkten. Es ist dann sogar möglich ätherische Öle oral anzuwenden.

Die gewünschte Pflegequalität, durch Aromapflege kann nur gewährleistet werden, wenn die Mitarbeiter an Fort- und Weiterbildungen zu diesem Thema teilnehmen.
Sinnvoll ist ein zweitägiges Basisseminar, welches zur Einführung in das Thema dient.
Solch ein Seminar sollte folgende Themen enthalten:
• Produktionsverfahren
• Qualitätsmerkmal
• Wie funktioniert der Geruchssinn
• Der richtige Umgang mit ätherischen Ölen
• Wechselwirkungen und Gegenanzeigen
• Einteilung in Kopf-, Herz- u. Basisnote
• Kennenlernen versch. ätherischer Öle (u. a. versch. Lavendelarten)
• Besprechung der Biochemie
• Die Wirkung der ätherischen Öle auf die Psyche
• Lagerung und Haltbarkeit
• Basisöle (Fette Öle)
• Der Umgang mit Hydrolaten
• Besprechung verschiedener Rezepturen für den Pflegealltag
• Grundlagen der Aromapflege

Wenn diese Schritte erfolgt sind, dann steht der erfolgreichen Umsetzung der Aromapflege nichts mehr im Wege.


Folgende Einsatzmöglichkeiten bietet die Aromapflege:


Sie dient der Harmonisierung bei sogenannten Befindlichkeitsstörungen:
• Unruhezustände
• Schlafstörungen
• Verwirrtheit
• Ängsten
• depressiven Verstimmungen
• Appetitmangel
• Wut

Sie hilft unterstützend bei körperlichen Beschwerden:
• Erkältung
• Muskelschmerzen
• Verdauungsproblemen
• kleinen Wunden
• Hautirritationen

Sie umfasst alle pflegenden Anwendungen:
• Hautpflege
• Bäder
• Teilbäder
• Waschungen
• Wickel
• Inhalationen
• Einreibungen
• leichte Massagen


Wie auch bei anderen komplementären Pflegemethoden soll auch die Pflege mit ätherischen Ölen in erster Linie die Selbstheilungskräfte des Patienten/Bewohners anregen und/ oder das Wohlbefinden steigern.

Voraussetzung für fachgerecht durchgeführte Aromapflege ist qualifiziertes, motiviertes und verantwortungsbewusstes Personal. Bei keiner anderen Pflegemethode profitieren auch die Pflegenden so, wie bei der Anwendung der ätherischen Öle, denn die Wirkung der ätherischen Öle beeinflusst nicht nur den jeweiligen Patienten, sondern die gesamte Umgebung.

Durch das erweiterte Wissen in der Aromapflege können die Möglichkeiten der ganzheitlichen Pflege alter und/oder kranker Menschen weiter optimiert werden.

Für Pflegeeinrichtungen wie z.B. Altenheime/Hospize ist die Einführung der Aromapflege eine gute Möglichkeit dem Wunsch des Bewohner und der Angehörigen nach ganzheitlicher Pflege und persönlicher Aufmerksamkeit entgegenzukommen und sich damit von der “Konkurrenz“ abzuheben, vorausgesetzt die o. g. Punkte wie z.B. Schulung des Personals , sind gewährleistet. Denn auch hier gilt: „Nur gute Qualität macht sich auf Dauer bezahlt!“

Schlusswort:
Aroampflege erweitert das ganzheitliche Pflegekonzept alter/bzw. schwerkranker Menschen.

Sonntag, 8. Februar 2009

Lavendel ist nicht gleich Lavendel !!

copyright S.Herber-Schmieden

Lavandin (Lavandula hybrida)
Der Putzlavendel

Wer kennt nicht die Bilder tiefblauer Lavendelfelder in der Provence! Bei den üppigen Pflanzen handelt es sich nicht um den echten Lavendel, sondern um eine Hybride, die aus einer Kreuzung von Speiklavendel und echtem Lavendel hervorgeht. Lanvandin ist bei den Bauern sehr beliebt, weil er pflegeleicht ist und gute Erträge abwirft. Das ätherische Öl enthält einen hohen Kampferanteil und ist somit ein anregendes Öl.



Lavendel fein (Lavandula angustifolia)
Die gute Fee

Der offizielle oder „echte“ Lavendel führt uns in die blauen Hügel der Haute Provence. Dort wächst er ab 500 m. Pflanzengerechte und kenntnisreiche Destillation, sowie der Direkteinkauf bei biologischen Anbaukooperativen und traditionellen Destillateuren, garantieren eine besonders feine Qualität. Lavendel fein enthält mehr als 100 Inhaltsstoffe. Dies ist einer der Gründe für die vielseitige Anwendung dieses Klassikers der Aromakultur. Seine Wirkung ist beruhigend, es wird auch Öl der „Mitte“ genannt.




Lavendel extra (Lavandula angustifolia)
Der Duft der blauen Hügel

Wilder Berglavendel aus der Haute Provence.
In den Hügeln der Haute Provence, auf über 800 bis 1200 m Meereshöhe, gedeiht der wilde Berglavendel, ein feiner Lavendel von überragender Qualität. Sammlergruppen ernten dort in mühevoller und harter Arbeit diese Wildsammlung, denn dort kann nicht maschinell gearbeitet werden wie unten in der Ebene. Dieses Lavendelöl ist von besonderer Güte. Der Duft erzählt von Blüten, Bienensummen und dem sonnengetränkten Leben in den Hügeln. Ihn nennt man auch „Heillavendel“.

Freitag, 6. Februar 2009

Das Rätsel.....Teil 3

Oftmals reichen aber zwei Worte nicht aus, um eine Pflanze ausreichend zu benennen. Schauen wir uns weitere Beispiele dazu an:
Lavandula x intermedia Lois
Mentha x piperita var. piperita
Besondere Bedeutung hat das „x“ im Namen. Hiermit kennzeichnet man den Bastardcharakter einer Pflanzenart. Im ersteren Beispiel handelt es sich um den Lavandin. Wie wir wissen handelt es sich um eine Hybride (=Kreuzung = Bastard) aus Lavandula angustifolia Mill. ssp. angustfolia und Lavandula latifolia Medik.. Schreibt man den Namen aus, erhält man: Lavandula angustifolia x L. latifolia . Im zweiten Beispiel handelt es sich um die Pfefferminze – auch ein Bastard. Die Abkürzung „var.“ steht für Varietät – ein Taxon in der Rangstufe unterhalb der Unterart (Subspezies, ssp.). Neben der Pfefferminze ist auch die Bergamotteminze eine Mentha x piperita, nämlich die var. citrata. Die alleinige Bezeichnung Mentha x piperita wäre also nicht eindeutig und ausreichend.
Einzelne Sorten von Pflanzen (übrigens die unterste Rangstufe der Systematik) werden den Namen in Anführungszeichen angehängt:
Rosa x centifolia ‚Muscosa’

Mehr botanische Namen entstammen dem Griechischen als dem Lateinischen, was aber durch die Latinisierung verwischt wurde. Im Allgemeinen wurden/werden für botanische Namen verwendet:
• alte griechische und römische Pflanzennamen
• Namen der Mythologie
• Nomen und Adjektive
• Personennamen
• volkstümliche Namen der Pflanzen verschiedener Sprachen
• geographische Bezeichnungen
• Phantasienamen
• zusammengesetzte Bezeichnungen
Als Beispiele: Die Gattung Theobroma (Theobroma cacao – der Kakao) leitet sich ab von theos= Gott und broma = Speise und bedeutet die göttliche Speise, womit man Bezug auf den Geschmack des Kakaos nahm. Die Gattung Picea (Fichten) erhielt ihren Namen nach der römischen Bezeichnung der Fichte.

Besonders interessant wird die Aussprache der Namen. Da alle Namen so behandelt werden sollen, als wären sie lateinische Worte, müssen sie auch so ausgesprochen werden, wie man die Aussprache im Alten Rom vermutet. Ein paar Regeln möchte ich kurz darlegen. Im lateinischen Alphabet fehlen einige unserer Buchstaben, wie das „k“ und das „z – in den botanischen ist an ihrer Stelle das „c“ getreten. Gesprochen wird das „c“ vor a, o, u, au (harte Vokale) wie ein „k“ und vor ae, e, i, y (weiche Vokale) wie ein „z“. Alle Konsonanten werden wie harte Vokale gehandhabt, d.h. als „k“ gesprochen (z.B. Clematis = [Klematis]). Ein „cc“ wird immer als „kz“ gesprochen (einzige Ausnahme: Yucca), ch folgt der Regel, vor weichen Vokalen wird es als „k“, vor harten Vokalen als „ch“ wie in Chemie gesprochen. Ein „v“ spricht man stets als „w“ aus, das „sch“ wird wie im Deutschen gesprochen.
Am Wortanfang und zwischen zwei Vokalen wird ein „y“ immer als „j“, innerhalb eines Wortes immer als „ü“ gesprochen. Aber Vorsicht – das „i“ wird immer als „i“ und nie als „j“ ausgesprochen.
Treffen mehrere Vokale aufeinander, so werden sie wie deutsche Umlaute gesprochen (z.B. ae = „ä“), es sei denn, sie gehören verschiedenen Silben an, wie bei vielen Endungen der Fall (-eus, -ea, -eum, -ia, -ium, -iorum, -iarum, -ides, -ensis) – hier spricht man die Vokale getrennt (z.B. Aesculus = [Äskulus], coeruleus = [zörule-us]). Wenige Ausnahmen werden häufig durch ein Trema gekennzeichnet, wie z.B. bei Aloë – auch hier werden die Vokale getrennt gesprochen. Jedes Zusammentreffen von Vokalen, die auch im deutschen keine „Umlaute“ ergeben, werden auch im lateinischen getrennt gesprochen (z.B. Viola = [Wi-ola]).

Mit diesen einfachen Regeln und Hinweisen ist die korrekte Handhabung und Bedeutung der botanischen Namen leicht und erlaubt damit eine eindeutige Identifizierung der Stammpflanzen der ätherischen Öle.

Literatur:
Zander - Handwörterbuch der Pflanzennamen, Ulmer-Verlag

Systematik des Pflanzenreichs, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH

* Die meist verwendete Bezeichnung Lavandula hybrida für Lavandin ist keine korrekte Bezeichnung – in der aktuellen Auflage des Zanders wird die derzeit gültige Version L. x intermedia geführt.

Donnerstag, 5. Februar 2009

Das Rätsel....Teil 2

Teil 2

Das Rätsel der pflanzlichen Namen

Das Geburtsjahr unserer heutigen botanischen Namen war 1753 mit der ersten Auflage von Linnés „Species plantarum“. Er prägte die binäre Nomenklatur und wandte sie als erster konsequent auf alle Pflanzen an. Alle vorlinnéischen Pflanzennamen wurden aufgrund internationaler Beschlüsse für ungültig erklärt. Heute sind die Namen im ICBN = „Internationaler Code der Botanischen Nomenklatur“, dem international gültigen Regelwerk zur Nomenklatur der Pflanzen, einheitlich geregelt. So ist gewährleistet, dass jeder botanische Name in der ganzen Welt gleich ist, von allen verstanden und gebraucht wird. Die Wahl der Sprache fiel dabei natürlich auf Latein, auch deshalb, weil diese Sprache keiner Veränderungen mehr unterworfen ist. Auch wenn ein großer Teil der Namen aus Griechischen stammt (und wenige andere aus verschiedenen weiteren Sprachen), wurde alle Namen in Form, Schreibweise und Aussprache latinisiert.
Jeder botanische Name darf nur für eine Pflanzenart gelten. Damit ist eine eindeutige Zuordnung gewährleistet. Jeder botanische Name hat immer die gleiche Bedeutung und ist damit dauerhaft beständig. Trotzdem werden die Namen der aktuellen Forschung „angepasst“ und aktualisiert. Aber die Übertragung eines Namens auf eine andere Pflanzenart bleibt ausgeschlossen.

Die binäre Nomenklatur weist jeder Pflanze einen Namen zu, der aus zwei Anteilen besteht: dem Gattungs- und dem Artnamen (spezifisches Epitheton ). Gattungen und Arten sind so genannte Taxa (Singular: Taxon). Übersetzt bedeutet es so viel wie Sippe. In der Systematik bezeichnet man damit eine Rangstufe, egal welcher Art. So ist sowohl eine Gattung als auch eine Familie oder Ordnung ein Taxon. Der wichtigste Grundsatz der Nomenklatur sagt aus, dass jede taxonomische Gruppe nur einen korrekten Namen tragen kann. Es ist immer der älteste Name, der den Regeln des ICBN entspricht und so veröffentlich wurde (Prioritätsgrundsatz). So kam es
dazu, dass viele Art- und Gattungsnamen geändert werden mussten und nun für viele Pflanzen eine Fülle von Namen existieren.

Hinter dem Artnamen fügt sich oftmals noch der Autorenname an. Dabei wird derjenige, der diese Pflanze richtig und gültig benannt und veröffentlicht hat, mit einer Abkürzung seines Namens genannt, z.B. steht L. für Linné. Gattungsnamen werden immer groß geschrieben, alle anderen Taxa unterhalb (Art, Varietät) immer klein – aber: Sortennamen immer groß. Als Beispiel sei genannt:
Rosa rubiginosa L.
Gattung: Rosa - Rose Art: Art: rubiginosa – Wein- (die Pflanze heißt also offiziell Weinrose, wobei allerdings rubiginosa sich vom Lateinischen robiginosus für rosig / rostrot ableitet)- Autor: L. = Linné

Oftmals reichen aber zwei Worte nicht aus, um eine Pflanze ausreichend zu benennen. Schauen wir uns weitere Beispiele dazu an:
Lavandula x intermedia Lois
Mentha x piperita var. piperita
Besondere Bedeutung hat das „x“ im Namen. Hiermit kennzeichnet man den Bastardcharakter einer Pflanzenart. Im ersteren Beispiel handelt es sich um den Lavandin. Wie wir wissen handelt es sich um eine Hybride (=Kreuzung = Bastard) aus Lavandula angustifolia Mill. ssp. angustfolia und Lavandula latifolia Medik.. Schreibt man den Namen aus, erhält man: Lavandula angustifolia x L. latifolia . Im zweiten Beispiel handelt es sich um die Pfefferminze – auch ein Bastard. Die Abkürzung „var.“ steht für Varietät – ein Taxon in der Rangstufe unterhalb der Unterart (Subspezies, ssp.). Neben der Pfefferminze ist auch die Bergamotteminze eine Mentha x piperita, nämlich die var. citrata. Die alleinige Bezeichnung Mentha x piperita wäre also nicht eindeutig und ausreichend.
Einzelne Sorten von Pflanzen (übrigens die unterste Rangstufe der Systematik) werden den Namen in Anführungszeichen angehängt:
Rosa x centifolia ‚Muscosa’

1 Carl von Linné, schwedischer Naturforscher, 1707 - 1778
2Unter einer Art versteht man eine Gruppe von Individuen, die sich untereinander fortpflanzen, aber von anderen Gruppen durch ihre Fortpflanzung isoliert sind.
3Epitheton = als Beifügung gebrauchtes Eigenschaftswort

Mittwoch, 4. Februar 2009

Das Rätsel der botanischen Namen.....

Liebe Leser,
Thomas Krummer, ein netter Kollege von mir hat diesen Bericht über die botanischen Pflanzennamen verfasst. Ich möchte diesen nun in einer Art Fortsetzungsreihe hier veröffentlichen.
Sie werden erfahren wie sich die Pflanzennamen zusammensetzen und sich erkären lassen.
Nun wünsche ich Euch viel Freude beim lesen.

Teil 1

Thomas Krummer
Das Rätsel botanische Namen

Nach meinen Erfahrungen durch meine Seminare und Vorträge gibt es bestimmte Themenbereiche, die den Lernenden der Aromatherapie immer wieder gleichermaßen Schwierigkeiten bereitet. Eines davon sind die botanischen Namen. Aber die Kenntnis dieser Namen ist für den professionellen Gebrauch der ätherischen Öle unerlässlich. Tummeln sich doch hinter den Vulgär- und Trivialbezeichnungen oftmals verschiedenste Pflanzen. Diese Tatsache wird auch von vielen unseriösen Händlern ausgenutzt. Kürzlich habe ich auf einer Messe beobachten können, wie zu einem erstaunlich günstigen Preis das ätherische „römische Kamille“ verkauft wurde. Aber das Riechen am Tester ergab ein anderes Bild – nicht mal im Entferntesten war an römische Kamille zu denken. Erst der genaue Blick ins „Kleingedruckte“ auf der Flasche ergab die Lösung: „Ormensis mixta“ – das Öl der wilden Kamille. Auch wenn die wilde Kamille eine Heilwirkung besitzt, ist sie mit der römische Kamille keinesfalls vergleichbar, allein schon aufgrund ihres Gehaltes an Monoterpenketone und den fehlenden Estern. Es gibt viele weitere solcher Beispiele. Aber nur durch genaue Kenntnis der botanischen Namen lassen sich solche Verwechselungen ausschließen.

Dienstag, 3. Februar 2009


Basilikum
das Königskraut.....

Basilikumöl ist ein stark entspannendes, aufmunterndes, antidepressiv wirkendes Öl. Die zwei bekanntesten Chemotypen sind der Estragol-Typ und der Linalool-Typ. Der Linalool-Typ wird Zitronen-Basilikum genannt und ist besonders mild und weniger dominant als der Estragol-Typ.

Eingesetzt wird er auf der körperlichen Ebene bei geistiger Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und depressiver Verstimmung.

Stärkendes Körperöl
50 ml Mandelöl
3 Tropfen Basilikum
1 Tropfen Muskatellersalbei
3 Tropfen Bergamotte
2 Tropfen Benzoe Siam

Montag, 2. Februar 2009

Seminar mit Katharina Zeh

Liebe Aromafreunde

endlich steht der erste Termin für das Seminar "Die vielfältigen Inhaltsstoffe der ätherischen Öle" mit Katharina Zeh fest.
Katharina Zeh ist Buchautorin des bekannten Buches "Handbuch ätherische Öle" und leitet Seminar z.B. für Primavera.

Das Seminar findet in meinem Seminarhaus in Schwollen statt.

Inhalt des Seminars:
  • Chemie und Natur - ein Widerspruch?
  • Anschauliche und sanfte Einführung in die organische Chemie
  • Die wichtigen und vielseitigen Inhaltsstoffe ätherischer Öle
  • Praktische Übungen: 
  1. vergleichen
  2. mischen 
  3. praktische Auswertung zu den Inhalten verschiedener Mischungen
  4. Erstellen einer Grundmischung für verschieden Anwendungsbereiche z.B. Raumspray, Körperöl, Badezusätze
  5. Dokumentation eigener Mischungen im Arbeitsteam
Termin: 19./20. März 2009



Ich freue mich viele bekannte und unbekannte Gesichter zu sehen.

Weihrauch


Weihrauch
in meiner Mitte......
warmer, balsamisch, würziger Duft
Der Duft des Weihrauches kann uns seelisch stabilisieren und aufbauen, mich bringt er in meine Mitte.
Ich mische den Weihrauch gerne mit der Rose. Diese Mischung finde ich so edel und kostbar, dass sie oft in meinem Gesichtsöl zu finden ist.
Aber auch in der Duftlampe mag ich sie sehr. 
Der Weihrauch eignet sich auch zur Inhalation bei einer Bronchitis, denn er wirkt auswurffördernd.

Gesichtsöl
20 ml Hagebuttenkernöl
5 ml Traubenkernöl
5 ml Granatapfelsamenöl
5 Tropfen Sanddornöl
3 Tropfen Rose türkisch
3 Tropfen Weihrauch arabisch oder indisch