Montag, 26. März 2012

MediAkkupress oder wie ein Senfkorn mich überraschte...



Bei der Aromapflegewoche im März hatte ich sehr starke Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich, Marita Hoyer vom Familienhafen in Hamburg bot mir Ihre Hilfe an. Sie bat mich um ein Senfkorn, wie man es zum Einkochen von Gurken braucht, dann testete sie mit einer Kulispitze einige Punkte an meinem Haaransatz aus und klebte mir dort das Senfkorn mit einem Pflaster auf die Stirn. Es war kaum zu Glauben, aber ca. 10 Minuten später waren die Schmerzen nahe zu wie weg geblasen, ich war begeistert. Marita verriet mir, wo sie diese Methode erlernt hat und ich habe es nun geschafft Frau Dorothee Wellens-Mücher in mein Seminarhaus einzuladen um allen Interessierten Pflegekräften diese tolle Methode näher zu bringen.



Senfkorn auf meiner Stirn



„Begleitende Hände“ Akupressur in der Arbeit mit alten, schwerstkranken und sterbenden Menschen

Mitfühlende Berührung war in der Menschheitsgeschichte sicherlich der erste Ansatz, um unterstützend und beruhigend auf Menschen einzuwirken.
Unter Akupressur verstehen wir Techniken, die mit Fingerdruck Einfluss auf das Qi, die
Lebenskraft des Menschen, nehmen. Sie hat ihren Ursprung in der fernöstlichen Medizin.

Methode
MediAkkupress medizinische Akupressur und Qi Gong ist eine Methode, die die gleichen Punkte wie die Akupunktur verwendet, aber statt der Nadelbehandlung die menschliche Berührung zu deren Stimulation einsetzt. Dabei spielt die Qualität der Berührung eine besondere Rolle. Die Punkte werden mit einem sehr leichten Druck gehalten, ohne Schmerzen zu verursachen. Dies geschieht auch mit der Absicht, dem Patienten ein Gefühl von Gehaltensein und Geborgenheit zu vermitteln. Da der Druck stetig ist und seine Stärke gleich bleibend, entsteht eine Qualität von Präsenz und Unterstützung.
Die Punktauswahl in MediAkkupress wird auf dem Hintergrund der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) getroffen, in der es Beschreibungen der Wirkweisen der einzelnen Punkte gibt.
Auf dieser Grundlage sind kurze Sequenzen von Punktkombinationen zu unterschiedlichen Indikationen zusammengestellt worden, die sich in jahrelanger Praxis bewährt haben. Sie sind leicht in unterschiedliche Betreuungs- und Pflegesituationen integrierbar und lassen sich auch von Angehörigen erlernen.

Indikationen:
  • Allgemeine Anspannung und Schmerz
  • Angst und Unruhe: Allgemein, bei Demenzerkrankten, im Sterbeprozess  
  • Medikamentös bedingte Übelkeit(u.a. auch bei Chemotherapie, Antibiotika, Opiate)
  • Übelkeit unklarer Genese
  • Erschwerte Atmung
  • Verschleimung
  • Obstipation und Durchfall
  • Ödeme
  • Spastik und Kontrakturen

Einsatzbereiche:
Krankenhäuser, Alten- und Pflegeeinrichtungen, Ambulante Dienste, Betreuung Demenzerkrankter, Palliativstationen, Hospize.

Zielgruppe: Alten und KrankenpflegerInnen, BetreuungsassistentInnen ehrenamtliche HospizhelferInnen

Referentin: Dorothee Wellens-Mücher, Altenpflegerin, Heilpraktikerin, studiert seit 1980 Akupressur und Qi Gong und unterrichtet Menschen aus medizinischen Fachberufen seit 1985 in Akupressur, unter anderem in Palliativ Care Kursen. Sie begründete MediAkkupress und stellte diese Methode auf unterschiedlichen Pflege- und Palliativkongressen vor. Buchveröffentlichung 2006 "MediAkkupress Einführung“, Mitautorin von „Palliativkompetenz und Hospizkultur entwickeln“ 2008 sowie „Umgang mit Demenz“ 2009 Behr´s Verlag

Termin: 04. - 05. Juli 2012, ViVere-Seminarhaus, 55767 Schwollen

Anfragen, Anmeldung und Info´s unter info@vivere-aromapflege.de 
oder 06787-97 18 38

Samstag, 24. März 2012

Alles Deo oder was???

 Gerade habe ich die Tageszeitung vor mir liegen und lese folgende Überschrift:
"Was bei krankhaftem Schwitzen hilft".....nun werde ich doch neugierig was in diesem nicht gerade kleinen Artikel denn für "Wundermittel" empfohlen werden.
Meine anfänglichen Befürchtungen bestätigen sich auch ziemlich rasch.....
Zuerst einmal wird von der Rechtsanwältin und der Empfangsdame berichtet, die sich durch ihre Schweißflecken auf der Bluse sehr beeinträchtig fühlen..... verständlich, wie ich finde.

Zwei Arten von Schwitzen sind bekannt, das krankhafte Schwitzen, welches ein Symptom z.B. für eine Infektion, hormonellen Störungen oder Krankheit sein kann. Hier behandelt man die Ursache für das Schwitzen.
Dann spricht man von einer Hyperhidrose, die Patienten schwitzen ohne erkennbaren Grund. Bis heute weiß man in den meisten Fällen nicht, was die Ursache dafür ist.  In den Industrienationen sollen ca. 1 - 3 % der Bevölkerung von dieser Erkrankung betroffen sein. Achselhöhlen, Hände und Fußsohlen sind betroffen. Nichts desto trotz eine Behandlungsmöglichkeit erscheint doch sehr einfach, aber wie ich finde nicht ganz ungefährlich und gesundheitsschädlich. Es gibt Medikamente, welche auf die Drüsen wirken und die Sekretbildung verringern, tja aber woher soll unser Körper wissen, dass nur die Sekrete in den Schweißdrüsen gehemmt werden sollen??? So hat dies zur Folge, dass auch die Speicheldrüsen weniger produzieren und die Tränenflüssigkeit geringer wird. Ein trockener Mund und trockene Augen sind die Folge.

Eine weitere Behandlungsmethode ist das Spritzen von einem Nervengift Botulinumtoxin, kurz auch Botox genannt und wohl auch unter diesem Namen viel bekannter. Dies wird in die Achselhöhlen gespritzt und lähmt die Nerven, welche für die Schweißbildung verantwortlich sind.

Weiterhin werden von einem Mediziner Deo´s empfohlen die Aluminiumchlorid oder Aluminiumchlorid-Hexahydrat enthalten. Diese werden jedoch oft sehr schlecht vertragen. Aluminiumchlorid ist ätzend, es kann zu Reizungen der Haut führen. Jucken und Brennen, bis hin zu Ekzembildung können verursacht werden. Sogar dauerhafte Allergien können sich entwickeln.
2004 wurden Aluminiumchlorhydrate in Verbindung mit Brustkrebs gebracht. Im Tumorgewebe wurde akkumuliertes Aluminium gefunden. Leider reichte dies nicht aus, und man kam zu dem Entschluss, dass es nicht genügend wissenschaftliche Nachweise für den Zusammenhang mit der Entstehung von Brustkrebstumoren gibt. Sogar das Institut für Risikobewertung sah hier keinen Handlungsbedarf (ätherische Öle landen dort schon öfter mal auf der Gefahrenliste!).

Nun schaue ich doch nochmal genauer nach und finde bei Wikipedia die Gefahrenstoff Symbole für Aluminiumchlorid und bin doch erstaunt und frage mich: "Warum findet man diese Hinweise nicht auf den Deodorantien?"

Wenn ich mir den Irrsinn bei der Deklaration von ätherische Ölen anschaue, macht sich ein ziemlicher Ärger in mir breit. Dazu hat gerade Eliane zwei neue Artikel in ihrem Blog veröffentlicht:
Tagtäglich werden Deo´s von Millionen von Menschen benutzt, ein großen Verbrauchsanteil haben hier Jugendliche und sogar schon Kinder!!!!

Foto Wikipedia

Das Symbol zeigt, dass es sich hier um ein ätzendes Produkt handelt.
Symbol Erklärung: auf Metalle korrosiv wirkend, hautätzend, schwere Augenschädigung

P260 Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol nicht einatmen
P280 Schutzhandschuhe / Schutzkleidung / Augenschutz / Gesichtsschutz tragen
P301 + 330 Bei Verschlucken Mund ausspülen
P305 + 351 + 338  Bei Kontakt mit den Augen einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen, eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen
P309 + 310 Bei Exposition oder Unwohlsein: sofort Giftinformationszentrum oder Arzt anrufen

S 28 Bei Berührung mit der Haut sofort abwaschen mit viel … (vom Hersteller anzugeben)
S 45 Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt hinzuziehen (wenn möglich, dieses Etikett vorzeigen)
(Quelle: Wikipedia)

 Aber auf keinem Deo finde ich irgendeinen dieser Hinweise - verwunderlich für mich, wenn ich mir den Irrsinn bei der Deklaration von ätherische Ölen anschaue, dann macht sich ein ziemlicher Ärger in mir breit.

Sicherlich ist es kein Problem auch hin und wieder mal ein 24 h Deo zu benutzen, um bei wichtigen Terminen nicht "zu stinken".
Vor einiger Zeit habe ich hier schonmal über Deodorantien einen kleine Beitrag geschrieben, außerdem kann ich jedem ein tolles Rezept von Eliane empfehlen, welches selbst bei "starken Schwitzern" wirklich gute Dienste geleistet hat:
  • 20 g Sheabutter
  • 15 g Kakaobutter
  • 1 Esslöffel Maisstärke
  • 1 Esslöffel Natriumbicarbonat (Backnatron)
Sheabutter und Kakaobutter vorsichtig zusammenschmelzen, ab und zu mit sehr sauberem Löffel/Spatel umrühren. Das geht gut auf der Heizung oder in einem sehr sauberen (Marmeladen/Senf)Schraubglas im warmen (nicht heißen) Wasserbad.
Die pulverigen Zutaten gleichmäßig in dieses gelbliche Ölgemisch einrühren. Es bekommt zunächst eine wunderbar sahnige Konsistenz, wird dann jedoch fester. Nach kurzer Abkühlung mit den obigen (oder anderen) ätherischen Ölen beduften, gut umrühren und in ein schönes Glasgefäß füllen.

Ätherische Öle können nach Bedarf und Vorliebe verwendet werden.

Weitere Rezepturen:

Salbei-Deo
50 ml Lavendelhydrolat
7 Tropfen Lavendel fein
2 Tropfen Salbei

oder

Blüten-Deo
50 ml Rosenhydrolat oder Orangenblütenhydrolat
4 Tropfen Rosengeranie
2 Tropfen Ylang-Ylang
5 Tropfen Rosenholz oder Ho-Blätter

Deo für den Mann
50 ml Sandelholzhydrolat
5 Tropfen Sandelholz
2 Tropfen Zeder
1 Tropfen Vetiver

Frisches Deo
50 ml Orangenblütenhydrolat
2 Tropfen Zytronenmyrte
2 Tropfen Douglasfichte
2 Tropfen  Grapefruit-Essenz
1 Tropfen Lavendel fein







 










Donnerstag, 22. März 2012

Ätherische Öle für die Seele

.....so und ähnlich lauteten viele Titel von "Aromatherapie" Büchern in den 80ern und 90ern Jahren.
Damals wurde auch mein Interesse an den tollen Düften geweckt. Ich führte mit meiner Schwester zusammen einen kleinen Bio-Laden auf einem Demeter Hof und wir durchforsteten alle möglichen Großhändler auf der Suche nach tollen Produkten für unseren kleinen Laden. So lernte ich die ätherischen Öle einer großen marktführenden Firma kennen. Der beste Kunde für diese Öle wurde ich selbst. Leider fehlte mir damals das Wissen unsere Kunden zu beraten, geschweige denn, ihnen etwas über die "Wirkung" der Öle zu erzählen.

Ich kaufte mir damals u. a. den GU Ratgeber über ätherische Öle und war begeistert was sich so alles "machen" ließ!!! Ich experemtierte, beduftete meine kleine Familie und fand es einfach spannend, wie toll es überall roch.

Dann bekam ich durch den Großhändler einen Flyer für ein Aromatherapie-Seminar in Kempten in die Hände. Dieses Seminar war für Pflegekräfte und sollte viele Einsatzmöglichkeiten in der Altenpflege mit den ätherischen Ölen aufzeigen. Da ich schon einige Jahre in der Altenpflege arbeitete und mir diese Arbeit sehr am Herzen lag, meldete ich mich spontan an.

Es waren unvergessliche Tage und die Vielzahl der Anwendungen bei alten, kranken und sterbenden Menschen faszinierte mich sehr. Am Abreisetag bekam ich einen Anruf, meine Omi lag im Sterben. Direkt vom Seminar fuhr ich also mit einer Ölmischung aus Neroli, Lavendel und Zeder zu meiner Oma ins Krankenhaus. Ich begleitete sie in den letzten beiden Tagen ihres Lebens und hatte meine Ölmischung für mich selbst und sie stets zur Hand. Es war ein unvergessliches, ehrenvolles Erlebnis und ich war froh und dankbar, dass ich sie auf ihrer letzten Reise begleiten durfte. Als sie in meinen Armen einschlief, fasste ich einen Entschluss: Ich wollte Aromatherapeutin werden und sie dabei stets als meine Wegbegleitung in meinem Herzen haben.

Seit 10 Jahren gibt es nun ViVere-Aromapflege und ich möchte dieses Jubiläum mit einem tollen Workshop am 24. - 25. November mit vielen Menschen feiern. Es wird Vorträge, Erfahrungsaustausch, Workshops und vieles mehr geben.

Am 18. April findet zum ersten Mal das neue Seminar "Ätherische Öle für die Psyche" statt.
Wie oben schon erwähnt trugen schon vor mehr als 20 Jahren Aromatherapie Bücher Titel wie "Ätherische Öle für die Seele", dort fand man Rezepturen für die Duftlampe, Massageöle oder Badezusätze die das Wohlbefinden und die Stimmung fördern sollten. Meist wurde dazu aber nicht mehr erklärt. Seit dieser Zeit ist viel passiert und die Wissenschaft hat dank vieler Forschungen und Forscher wie z.B. Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt und vielen engagierten Pflegekräften neue Erkenntnisse und wissenschaftliche Ergebnisse zu den Wirkungen ätherischer Öle erhalten. Heute weiss man, dass ätherische Öle nicht nur über die Haut aufgenommen werden, sondern, dass sie sogar über das Riechen in unseren Körper und somit auch die kleinsten Kapillare gelangen, dass sie eine Wirkung auf unser limbisches System haben, dass durch das Riechen Botenstoffe wie z.B. Serotonin, Endorphine usw. ausgeschüttet werden.

Wer kennt es nicht, dass Lächeln im Gesicht beim Riechen eines tollen Duftes. Gerade Zitrusöle zaubern, meiner Beobachtung nach vielen Menschen dieses Lächeln ins Gesicht, sie fördern das Wohlgefühl und heben die Stimmung.

Ein sehr wichtiges Öl für die stimmungsaufhellende Wirkung ist die Bergamotte.
In der Aromatherapie wird das Öl wegen seiner stimmungsaufhellenden, antidepressiven und hormonregulierenden Wirkung sehr geschätzt. Der angenehme, frische und warme Duft der Essenz ist ein echter Stimmungsaufheller. Die angstlösende und nervenentspannende Wirkung wurde sogar von dem Mailänder Osmotherapeut Prof. Rovesti wissenschaftlich belegt. Die Bergamotte wirkt doppelt, sie kann anregen, aufmuntern und Licht in den Alltag bringen, aber auch entspannen und beruhigen, je nachdem mit welchen Ölen man sie mischt. Sie ist eine der flexibelsten Essenzen, da sie sich den beigemischten Ölen anpasst.

Sie ist die einzige Zitrusfrucht mit einem bedeutend hohen Ester-Anteil (z.T. über 60 %), die Zitrone hat im Vergleich dazu nur ca. 1 % Ester. Durch den hohen Esteranteil kann die Essenz der Bergamotte die Seretonin- und Encephalinproduktion anregen. Sie wirkt entspannend, harmonisierend und stimmungsaufhellend. Encephaline stimmen heiter und können das Schmerzempfinden reduzieren.

„Die Nase weiß Dinge, die der Verstand nicht kennt“
      Blaise Pascal (1623 - 1662)



Endorphine werden z.B. bei Unfällen ausgeschüttet, so dass zuerst kein Schmerz empfunden wird, auch Menschen, welche im Sterben liegen schütten eine Menge an Endorphinen aus, so dass sie keine Schmerzen empfinden. Auch direkt nach der Geburt verlieren die Mütter durch eine direkte Ausschüttung von Endorphinen, die Erinnerung an den Geburtsschmerz. Für mich immer wieder faszinierend was die Natur für uns so bereit hält und wie unser Körper sich oft Hilfe zur Selbsthilfe gibt.

Tonkaextrakt, Vanilleextrakt, Muskatellersalbei, Jasmin, Ylang-Ylang, Patchouli, Absolues, die reich an aromatischen Alkoholen sind fördern eine Endorphin Ausschüttung. Dies macht man sich in der Pflege Schwerkranker zunutze, um diesen Patienten Schmerzerleichterung zu verschaffen. Gute Erfahrungen konnte ich sammeln mit folgender Mischung:

50 ml Johanniskrautöl
5 Tropfen Tonkaextrakt
4 Tropfen Mandarine rot
4 Tropfen Zeder
4 Tropfen Rosen Absolue
4 Tropfen Lavendel fein

Die Patienten werden damit massiert oder eingerieben und berichten, von einer wohltuenden, entspannenden und schmerzärmeren Gefühl!!!


Noch mehr Erfahrungen und Erkenntnisse zum Thema werde ich bei diesem Seminar vermitteln:

  • Die Psyche und ätherische Öle
  • Wie werden ätherische Öle im Körper aufgenommen
  • Neurotransmitter
  • Psychoneuroimmunologie
  • Stress 
  • Wirkungsweisen ätherischer Öle auf die Seele



Montag, 5. März 2012

Zeder - ein majestätischer Baum

Am Wochenende hatte ich die Gelegenheit eine Libanesische Zeder im Schloßpark von Bad Homburg zu fotografieren.
Ein wirklich beeindruckender Baum, fast 200 Jahre ist er alt und war ein Geschenk des Duke of Cambridge anlässlich der Hochzeit seiner Schwester mit Landgraf Friedrich VI. Joseph im Jahr 1818.


Die Zeder hat heute einen Stammumfang von 6,40 m in 1,20 m Höhe, ihre breiteste Ausladung beträgt über 35 m, bei einer Gesamthöhe von über 20 m.

als ob er ein Gesicht hätte

Schon von weitem war ich beeindruckt von der Größe dieses Baumes, aber als ich mich darunter befand, überwältigte mich das Gefühl, welche sanfte Kraft und Ruhe dieser Baum ausstrahlt. Unter seiner Krone konnte mir der Nieselregen und der Nebel nichts anhaben, ich fühlte mich geborgen, wie im Schoße einer liebevollen Großmutter. Es war als wollte sie mich beschützen.



In diesem Moment wurde mir bewusst, warum das Öl der Zeder ein 
"Mut-Kraft-und Zuversichtsöl" ist.

Im Angesicht dieses Baumes fällt mir folgender Spruch  ein:
"Einen alten Baum verpflanzt man nicht!"


Dazu erzähle ich immer folgende Phantasie-Geschichte im Basisseminar:


Das Zedernöl zählt zu den „starken“ Ölen in der Aromapflege. Es ist ein Mut- und Kraftöl. Stellen Sie sich eine Zeder vor, dieser große stattliche Baum, der soviele Jahre alt werden kann. Nun kommen irgendwelche Menschen und möchten diesen Baum verpflanzen, weil er z.B. einer Straße weichen soll. Naturschützer aber möchten den Baum retten und versuchen ihn an einen anderen Ort zu bringen. Ein großer wichtiger Teil des Baumes – die Wurzeln bleiben unserem Auge verborgen, sind aber essentiell wichtig für das Überleben. Dazu benötigt man einen großen Bagger und viele helfende Hände. Der Baum muss in einem großen Radius ausgegraben werden, um seine Wurzeln nicht zu verletzen. An seinem neuen Platz muss ein noch viel größeres Loch geschaffen werden, um den Wurzeln die Möglichkeit zu bieten, sich wieder fest in der Erde zu verankern und dem Baum wieder Halt zu geben. Wenn dieser Baum es schafft zu überleben, dann nur mit Hilfe vieler helfender Hände, Fürsorge und guter Erde.
Überträgt man diese Geschichte  in das Leben eines alten Menschen, der in ein Pflegeheim muss - auch er  hat Wurzeln, je älter ein Mensch, desto größer sein „Wurzelwerk“ – seine gewohnte Umgebung, seine Familie, Freunde, Tiere, persönliche Gegenstände, Erinnerungen uvm. Wo werden die Wurzeln dieses Menschen abgebraben? Wie viel Platz bekommt er in seinem neuen zu Hause? Wer kümmert sich darum, dass er ankommt, sich wohl fühlt, kein Heimweh bekommt? Diese Fragen machen nachdenklich und traurig.
Genau für diese Lebenssituationen brauchen wir das Zedernholzöl, wenn wir uns "entwurzelt", alleingelassen, hilf- und kraftlos fühlen. Es vermittelt Mut, Kraft und Zuversicht.

Wie fühlt sich wohl ein alter Mensch, der aus seiner gewohnten Umgebung und seinem sozialen Umfeld "verpflanzt" oder gar herrausgerissen wird? Ein kleines Zimmer mit fremden Möbeln, fremde Menschen, fremde Gerüche und viele neue, meist beängstigende Eindrücke erwarten ihn, in seinem neuen zu Hause. Oft kann man sogar sehen, wie dieser Mensch in sich zusammen sinkt, gebückter Gang, hochgezogene Schultern, trauriger Blick und Sprachlosigkeit.  In meiner praktischen Arbeit mit alten Menschen, konnte ich mit folgenden Mischungen ein wenig Mut, Kraft und Zuversicht wecken. Natürlich spielt hier die Zuwendung, das Interesse an dem Bewohner und die Berührung eine maßgebliche Rolle.

Willkommens-Duftlampe beim Einzug ins Altenheim
4 Tropfen Orange (Citrus sinensis)
2 Tropfen Zeder (Cedrus atlantica)
2 Tropfen Lavendel fein (Lavandula angustifolia)


Körperöl "Kraft und Zuversicht"
50 ml Johanniskrautöl
3 Tropfen Zeder (Cedrus atlantica)
4 Tropfen Mandarine rot (Citrus reticulata)
1 Tropfen Rosen absolue (Rosa damascena)
2 Tropfen Vanille (Vanilla plantifolia)
2 Tropfen Blutorange (Citrus sinensis)


Das bekannteste Zedernöl ist das Atlas-Zedernöl (Cedrus atlantica), es wird aus dem Holz des Baumes gewonnen. Es besteht fast ausschließlich aus Sesquiterpen-Verbindungen, welche als sehr gut (haut-) verträglich, stabilisierend, entspannend und beruhigend gelten. Auf der körperlichen Ebene wird das Zedernöl bei Erkältung, Husten (entspannend auf die glatte Muskulatur der Bronchien), zur Förderung des Lymphflusses, fettiger Haut, zur Ent-Spannung der Kopfhaut uvm. eingesetzt.
Auch bei Heuschnupfen wird es in verschiedenen Mischungen empfohlen.

In der früheren Literatur fand man oft Warnhinweise zur Zeder, diese sind jedoch nicht von Bedeutung und kamen durch eine Verwechslung mit den amerikanischen "Zedern" (Red Cedar) zustande, diese wirken vereinzelt toxisch, da es sich hier um Thuja Gewächse handelte.



Es ist zu vermuten, dass die Ägypter unter anderem Zedernöl zur Einbalsamierung ihrer Toten gebrauchten und sie sogar in Zedernholzsärge betteten. Zedernholz wird heute noch zur Insektenabwehr, vor allem von Motten, in Kleiderschränke gelegt.

Anwendungsgebiete:
  • Husten
  • Keuchhusten
  • Heuschnupfen
  • Läuse
  • Schlafstörungen
  • Trauer
  • Trennungsschmerz und - angst
  • Pupertätskrisen
  • Stress
  • Angespanntheit
  • Nervosität
Bewährte Rezepturen:

Grundmischung "Abschiedsschmerz"
6 Tropfen Schafgarbe (Achillea millefolium)
18 Tropfen Zeder (Cedrus atlantica)
18 Tropfen Benzoe Siam (Styrax tonkinensis)
24 Tropfen Mandarine rot (Citrus reticulata)
12 Tropfen Melisse (Melissa officinalis)
12 Tropfen Iris 1 % (Iris germanica)

Mutöl für Kinder (z.B. bei Schulwechsel, bei Trennungsängsten usw.)
50 ml Johanniskrautöl (im Sommer ein anderes Basisöl verwenden)
2 Tropfen Zeder (Cedrus atlantica)
4 Tropfen Mandarine rot (Citrus reticulata)
2 Tropfen Vanille (Vanilla plantifolia)
2 Tropfen Neroli (Citrus aurantium)

Flugangst
Hier können alle oben genannten Öle zum Einsatz kommen, zusätzlich bei Übelkeit kann noch Zitrone (Citrus limonum), Pfefferminze (Mentha piperita) und Ingwer (Zingiber officinalis) dazu gemischt werden.
 
Riechfläschchen bei Flugangst
4 Tr. Neroli
(Citrus aurantium)
3 Tr. Zeder (Cedrus atlantica)

3 Tr. Bergamotte (Citrus bergamia)

2 Tr. Lavendel fein (Lavandula angustifolia)

2 Tr. Petit Grain (Citrus aurantium)

4 Tr. Zitrone (Citrus limon)

1 Tr. Pfefferminze (Mentha piperita)


 
Saunaduft "Meditation" toll zum entspannen und meditieren z.B. mit Klangschalen in der Sauna
50 ml Alkohol
8 Tropfen Weihrauch arabisch (Boswellia sacra)
10 Tropfen Rose indisch (Rosa damascena)
5 Tropfen Sandelholz (Santalum album)
3 Tropfen Zeder (Cedrus atlantica)
8 Tropfen Mandarine rot (Citrus reticulata)

Während der Erkältungszeit stelle ich mir meist Grundmischungen her, d.h. ich mische verschiedene ätherische Öle zusammen und kann dann diese Mischung für die Duftlampe, Inhalation, oder das Herstellen von Brustölen/-balsamen benutzen.

Grundmischung für Kinder

3 Tropfen Angelikawurzel (Angelica archangelica)
8 Tropfen Benzoe Siam (Styrax tonkinensis)
4 Tropfen Zeder (Cedrus atlantica)
3 Tropfen Zitronenmyrte (Backhousia citriodora)
5 Tropfen Eukalyptus staigeriana (ein guter "Kinder-Eukalyptus)
5 Tropfen Cajeput (Melaleuca cajeputi)
5 Trofpen Lavendel fein (Lavandula angustifolia)

Anwendungsmöglichkeiten der Grundmischungen:

Raumbeduftung 
je nach Raumgröße 5 - 8 Tropfen / Duftlampe

Inhalation
1 Tropfen auf einen Topf mit heißem Wasser

Brustöl/-balsam
Kleinkinder: 5 Tropfen auf 50 ml Johanniskrautöl
Kinder: 15 Tropfen auf 50 ml Johanniskrautöl
Erwachsene: 15 - 20 Tropfen auf 50 ml Johanniskrautöl


Spray bei Heuschnupfen
30 ml Melissenhydrolat
10 Tropfen Manuka (Leptospermum scoparium)
10 Tropfen Zeder (Cedrus atlantica)
20 Tropfen Zypresse (Cupressus sempervirens)
5 Tropfen Melisse 10% ( Melissa officinalis)
10 Tropfen Zitrone (Citrus limonum)

von dieser Mischung sprühe ich mir mehrmals täglich als Dekolteespray und atme dabei tief ein

Manuka habe ich noch mit dazu genommen, da er stressabbauend und schleimhautregenerierend wirkt, Melisse wirkt beruhigend, ausgleichend und leicht antiallergisch, Zitrone hauptsächlich wegen dem frischen Geschmack, ausserdem fördert sie den Entgiftungsprozess über Leber und Niere.

Riechstift
3 Tropfen Zeder (Cedrus antlantica)
2 Tropfen Zypresse (Cupressus sempervirens)
2 Tropfen Wasserminze (Mentha aquatica)

bei geschwollener Nasenschleimhaut in die Nasenöffnung stecken und tief einatmen.



Roll-on
10 ml Alkohol
2 Tropfen Angelikawurzel (Angelica archangelika)
4 Tropfen Zeder (Cedrus atlantica)
2 Tropfen Zypresse (Cupressus sempervirens)
1 Tropfen Wasserminze (Mentha aquatica)

Bei Bedarf die Nasenflügel und den Naseneingang damit einreiben.

Ich habe in den letzten Jahren mit diesen Mischungen sehr gute Erfahrungen gemacht, meine Pollen-UNverträglichkeit ist wesentlich weniger heftig, Atemnot habe ich seit zwei Jahren nicht mehr erlebt und die Dauer der allergischen Reaktionen hat sich stark verkürzt.
Für den Notfall nehme ich eine Mischung aus Zeder, Zypresse und Manuka  zwei Tropfen auf einem Stück Würfelzucker zu mir.

Juckende Kopfhaut
Sonnenblumenöl im Verhältnis 9:1 mit Sanddornfruchtfleischöl mischen
2 Tropfen Manuka (Leptospermum scoparium)
2 Tropfen Lavendel fein (Lavandula angustifolia)
2 Tropfen Zeder (Cedrus atlantica)
die Kopfhaut einmassieren, eine halbe Stunde einwirken lassen und danach auswaschen mit einem milden Bio-Shampoo.