Donnerstag, 27. Oktober 2011

Kommentar zum Artikel Wundbehandlung v. 18.08.11

Ich möchte dieses Kommentar hier veröffentlichen, da der Artikel schon etwas älter ist und die Kommentare sonst von den Lesern nicht mehr wahrgenommen werden. Ausserdem würde ich mich über Rückmeldungen freuen.





Anonym hat gesagt....




Sie zeigen das Ergebnis nach "ca." 16 Tagen. Üblicherweise sieht der Heilungsverlauf nach bereits 12-14 Tagen ein mindestens gleiches bis besseres Ergebnis vor! Man sollte auf jeden Fall beachten, dass durch ein solches Wassergemisch Baktieren eingeschwemmt werden können und durch Wundbehanldung durch Aroma(Öle) auch sehr schnell ein schlechtes bzw. eskalierendes Wundmilleu entstehen kann. So passiert bei einer Patientin die eine Wundbehandlung mit Wasser/Rosenöl (Rosenwasser) durchgeführt hat. Das Rosenwasser bietet kurzfristig kühlende und angenehme Wirkung, jedoch auch den perfekten Nährboden für eine neue Entzündung bzw. Eskalation der Wunde!



Sabrina Herber-Schmieden hat gesagt…





Lierber "Anonym",

normalerweise wünsche ich hier bei den Kommentaren, dass man sich auch zu erkennen gibt. Dennoch habe ich Ihr Kommentar veröffentlicht und möchte mich dazu äußern:

- ich war zur Zeit des Heilungsverlaufes in Urlaub und konnte, daher erst dieses Foto am 16. Tag machen! War aber so ehrlich dies hier nicht zu verschönigen!

- die Fußbäder wurden sogar vom Chirurgen empfohlen, so auch Tage später vom weiterbehandelten Hausarzt.

- ausserdem wurden die Öle mit Sachkenntnis von mir ausgewählt, diese ätherischen Öle entsprechen einer sehr guten Qualität! Sachkenntnis bedeutet, dass man die einzelnen ätherischen Öle, ihre Inhaltsstoffe und ihre Wirkung sehr gut kennt, ist dies nicht der Fall, sollte eine Behandlung auch nicht erfolgen!!!

- Sie sprechen Rosenwasser oder Wasser/Rosenöl an, nun was denn genau? Ein Rosenwasser ist ein sogenanntes Hydrolat, welches als Nebenprodukt bei der Destillation von ätherischen Ölen entsteht, ein Wasser/Rose Gemisch ist ein Wasser mit Rosenöl, also was völlig anderes. Kann es sein, dass Ihnen Kenntnisse über Aromatherapie fremd sind?

- Hydrolate sind tatsächlich viel empfindlicher, was die Haltbarkeit angeht, als ätherische Öle, wie oben beschrieben ist es das Nebenprodukt der Destillation und enthält so gut wie kein ätherisches Öl. Hydrolate verkeimen bei unsachgemäßer Lagerung ziemlich schnell und sollten immer sehr frisch eingesetzt werden.

Abschließend würde ich mich doch freuen, wenn Sie sich zu erkennen geben, denn dann ist auch ein Gespräch bzw. eine Diskussion auf Augenhöhe möglich.

Sabrina Herber-Schmieden 

Donnerstag, 20. Oktober 2011

ViVere-Aromapflege-Newsletter

Zur Zeit verbringe ich jede freie Minute im Büro um mich auf den Workshop am 24./25. November vorzubereiten. (Anmeldungen unter www.vivere-aromapflege.de oder info@vivere-aromapflege.de)


Ich versuche mich am Mindmapping, um den Themen eine Struktur zu geben. Oft stelle ich fest, das meine Konzentration nach einiger Zeit nachlässt, dabei ist mir dann doch irgendwann eingefallen, dass ich Aromaexptertin bin und mir doch ein wenig Selbsthilfe gönnen könnte.
Wie ich bei vielen anderen Menschen immer wieder beobachte, wende ich die eigene Psycho-Hygiene doch eher selten an und wundere mich, dass ich mich schlapp und müde fühle. Und siehe da, eine Duftlampe kann fast schon kleine Wunder bewirken und meine Konzentration und Motivation für ein paar weitere Arbeitsstunden steigern.



5 Tropfen Zitrone (Citrus limon), 2 Tropfen Rosmarin cineol (Rosmarinus officinalis ct. cineol),
2 Tropfen Grapefruit (Citrus paradisi)

Viele Themen sind für den Workshop angedacht und ich merke, dass oft eins ins andere übergreift und bin erstaunt wieviel mir dazu einfällt.

Themen des Workshops werden sein:

  • Aromaküche (Drinks, Snacks und Weihnachtsbäckerei aus der Aromaküche)
  • Ätherische Öle in der kalten Jahreszeit
  • Ätherische Öle begegnen Stress, Burnout und Depression
  • Pflanzenfamilien & Botanik der Duftpflanzen
  • Aromapflege im Pflegeteam (Rezepturerarbeitung, Fallbesprechung, Erfahrungsaustausch)
  • Ätherische Öle als Begleiter für Kinder in allen Lebensphasen
  • Ätherische Öle bei demenziell Erkrankten - ein Vortrag über Erfahrungen in der Pflege von Heidi Schelle, ViVere-Aromapflegerin

Und bei all der Arbeit kommen dann noch kranke Kinder und Eltern hinzu, die ein wenig Fürsorge und aromatherapeutische Hilfe benötigen. So habe ich Gurgelsalz, Zwiebelhonig, Brusteinreibungen und Inhalationen zubereitet und verteilt:


Gurgelsalz
100 g Meersalz
4 Tropfen Bergamotte (Citrus bergamia)
2 Tropfen Zitrone (Citrus limon)
2 Tropfen Manuka (Leptospermum scoparium)
1 Tropfen Sandelholz (Santalum album)

davon 1 Teelöffel auf ein halbes Glas Wasser, mehrmals täglich gurgeln

Nasenöl
10 ml Mandelöl
1 Tropfen Angelikawurzelöl (Angelica archangelica)
1 Tropfen Majoran (Origanum majorana)

damit Nasenflügel bestreichen und am Naseneingang einreiben

Festsitzender Husten
Brustöl
50 ml Johanniskrautöl
4 Tropfen Cajeput (Melaleuca leucadendron var. cajaputi)
2 Tropfen Angelikawurzelöl (Angelica archangelica)
3 Tropfen Zeder (Cedrus antlantica)
2 Tropfen Thymian linalool (Thymus vulgaris ct. linalool)

Inhalation mit 1 Tropfen Sandelholzöl (Santalum album) auf heißes Wasser

Zwiebelhonig
Die Zubereitung ist sehr einfach und geht zudem noch schnell:

1 mittlere Zwiebel in Würfel schneiden
in ein leeres Honigglas (oder Marmeladenglas) geben
Akazienhonig darüber geben (soviel dass die Zwiebeln bedeckt sind)
das ganze sollte über Nacht ziehen, aber nach ca. 2 Std. kann man davon schon etwas nehmen.

Ich habe statt reinem Akazienhonig eine Honig-Mischung genommen:
100 ml Akazienhonig
3 Tropfen Thymian ct. linalool (Thymus vulgaris)
3 Tropfen Manuka (Leptospermum scoparium)



Der Honig entzieht der Zwiebel unter anderem die ätherische Öle. Hier wirken also die Enzyme im Honig, als auch die ätherischen Öle der Zwiebel, entzündungshemmend und keimtötend, außerdem auch hustenlösend. Der Honig riecht zwar stark nach Zwiebel, schmeckt aber sehr süß nach Honig und wird von Kindern gerne genommen.
In meiner Rezeptur mit dem Manuka-Thymian-Honig wird diese Wirkung noch zusätzlich unterstützt: 

Thymian ct. linalool (Thymus vulgaris)
  • antibakteriell
  • antiviral
  • spasmolytisch
Manuka (Leptospermum scoparium)
  • sehr stark antibakteriell
  • expektorativ (auswurffördernd)
  • entzündungshemmend
Die Eröffnung meines ViVere Online Shops steht kurz bevor. In Kürze werdet Ihr die ViVere-Mischungen, Basisöle von bester Qualität, sowie wunderschöne Accesoires und Aromapflege Zubehör online bestellen und einkaufen können.
Schaut hin und wieder auf folgender Seite nach: www.vivere-shop.de

Ausserdem habe ich mich dazu entschlossen die Ausbildung zur Aromapflegerin zu erweitern um den Kursteilnehmer(innen) noch mehr Sachkenntnis und Fachwissen zu vermitteln. Die Ausbildung setzt sich nun für alle Pflegekräfte wie folgt zusammen:
  • Basisseminar I + II (jeweils 2 Tage)
  • Aufbauseminar (2 Tage)
  • Konzeptarbeit Aromapflege
  • Pflege- und Sterbebegleitung mit ätherischen Ölen
  • Basisöle & Mazerate
dazu kommen für die Altenpflege noch das Seminar Ätherische Öle im Jahreskreislauf - Sinnesbiograpie-Arbeit, Aktivierung und Anwendung ätherischer Öle bei demenziell Erkrankten

bei Palliativ-Pflegekräften das Seminar ätherische Öle bei Pallliativ- und Hospizpatienten.

Zwei weitere neue Seminare finden zur Erweiterung ab nächstem Jahr statt:
- Aromapflege für die Psyche
- Ätherische Öle bei Demenz




    Dienstag, 11. Oktober 2011

    Herbst - Ätherische Öle als Lichtbringer

    Es ist nicht mehr zu übersehen - es wird Herbst - die Blätter verfärben sich zusehends und die Bäume werden kahl. In den Wiesen findet man zwischen gefallenem Laub, sogar schon viele unterschiedliche Pilze.


    Ich mag den Herbst mit seiner wunderbar warmen Farbenpracht und dem Duft von reifem Obst und die frische Luft am Morgen.

    Nächste Woche findet das Seminar, Ätherische Öle im Jahreskreislauf statt, bei diesem Seminar geht es um Sinnesbiographie, Aktivierung und Anwendung ätherische Öle bei demenziell Erkrankten und um Düfte in Verbindung mit Farben.

    Hier ein Auszug aus dem Seminar von einer Farbe, welche ich dem Herbst zugeordnet habe:

    Warmes dunkelrot (Wortstamm rubeus = hebräisch für adam, welches wiederum Erde = Rot bedeutet)

    Rot symbolisiert Energie und Wärme, dies brauchen wir für die kommende lange, kalte Jahreszeit. Es steht für Freude.
    Im Herbst hat man oft das Gefühl, wenn die Sonne untergeht, dass sie rot ist (Abendrot). Mutter Natur zeigt uns mit Rot an, dass Obst (Äpfel, Beeren usw.) reif sind.
    Rot schafft eine warme Atmosphäre und kann den Blutkreislauf anregen, man nimmt seine Umgebung wärmer wahr.

    Jetzt werden die Tage schnell kürzer, ich habe mit Entsetzen festgestellt, dass es schon gegen 20 Uhr dunkel wird. Für viele Menschen beginnt nun die dunkle Jahreszeit und eine Melancholie bis hin zu depressiven Verstimmungen macht sich breit.
    Oft spricht man von Winterdepression. Die Ursachen hierfür sind Mangel an natürlichem Tageslicht in Kombination mit sinkenden Temperaturen.

    Es ist anzunehmen, dass der Neurotransmitter Seretonin am Mechanismus der zur Winterdepression führt, beteiligt ist. Fehlt dem Gehirn Serotonin, versucht es den Mangel auszugleichen, in dem wir große Lust auf Süßes bekommen.

    Der Zusammenhang zwischen Tageslicht und Stimmungslage lässt sich folgendermaßen erklären: An kurzen Lichtarmen Tagen trifft zu wenig Tageslicht auf die Netzhaut des Auges. Aufgrund einer Nervenverbindung der Netzhaut mit der Epiphyse (Zirbeldrüse) kommt es dann zu einer vermehrten Ausschüttung von Melatonin. Die Melatonin-Produktion erfolgt in der Zirbeldrüse im Stammhirn aus der Aminosäure Tryptophan über die Zwischenstufe Serotonin.
    Die Folge der übermäßigen Melantonin-Ausschüttung: Unsere innere Uhr gerät außer Takt. Man wird müde, schlapp und die Laune lässt zu wünschen übrig.

    Ein wichtiges ätherisches Öl und ein guter Helfer ist hierbei immer die Bergamotte (Citrus aurantium var. bergamia)




    In der Umgebung von Reggio di Calabria wächst die Bergamotte. Erntezeit ist von November bis Februar. Was die Bergamotte eigentlich ist und warum sie gerade hier fußgefasst hat, darüber gibt es viele Geschichten, aber am nahe liegensten ist wohl dies: Irgendwann gelang die Bergamotte auf die Kanarischen Inseln, dort entdeckte sie Kolumbus und nahm sie mit nach Reggio di Calabria.

    Die Bergamotte ist ein Baum aus der Zitrusfruchtfamilie und gehört zu den Rautengewächsen wie die Zitrone und Orange. Entstanden ist sie durch eine Züchtung, nämlich die Kreuzung von Bitterorange und Zitrone.

    Da die Frucht ungenießbar ist, wird aus den Schalen nur die Bergamotte-Essenz, mittels Kaltpressung gewonnen.

    Die Essenz ist ein wichtiger Bestandteil für die Parfümindustrie, z.B. im bekannten “Kölnisch Wasser”.

    In der Aromatherapie wird das Öl wegen seiner stimmungsaufhellenden, antidepressiven und hormonregulierenden Wirkung sehr geschätzt. Der angenehme, frische und warme Duft der Essenz ist ein echter Stimmungsaufheller. Die angstlösende und nervenentspannende Wirkung wurde sogar von dem Mailänder Osmotherapeut Prof. Rovesti wissenschaftlich belegt. Die Bergamotte wirkt doppelt, sie kann anregen, aufmuntern und Licht in den Alltag bringen, aber auch entspannen und beruhigen, je nachdem mit welchen Ölen man sie mischt. Sie ist eine der flexibelsten Essenzen, da sie sich den beigemischten Ölen anpasst.

    Sie ist die einzige Zitrusfrucht mit einem bedeutend hohen Ester-Anteil (z.T. über 60 %), die Zitrone hat im Vergleich dazu nur ca. 1 % Ester. Durch den hohen Esteranteil kann die Essenz der Bergamotte die Seretonin- und Encephalinproduktion anregen. Sie wirkt entspannend, harmonisierend und stimmungsaufhellend. Encephaline stimmen heiter und können das Schmerzempfinden reduzieren.



    Wirkung:

    Stark stimmungsaufhellend, erfrischend, antiseptisch, antiviral, desodorierend, psychisch ausgleichend, verdauungsanregend, gegen Winterdepression


    Haupt-Indikation:

    Depressionen, Schlaflosigkeit, Nervosität, Unruhe, Distress, Appetitlosigkeit


    Nebenwirkungen:

    Stark photosensibilisierend durch das Furocumarin Bergapten. Nach Massagen oder Bädern sollte man nicht in die Sonne oder auf die Sonnenbank gehen.



    Die Bergamotte nennt man auch den “Lavendel unter den Zitrusölen” und tatsächlich erlebe ich es in meinen Seminaren immer wieder, dass die Teilnehmer bei den Riechübungen, die Bergamotte oft mit dem Lavendel verwechseln.


    Duftlampe "Herbstlicht"

    4 Tropfen Bergamotte
    2 Tropfen Kamille römisch
    1 Tropfen Sandelholz oder Ho-Blätter


    Massageöl "Lichtblick"

    50 ml Johanniskrautöl
    4 Tropfen Bergamotte
    3 Tropfen Neroli
    2 Tropfen Lavendel fein
    2 Tropfen Petit Grain bigarade

    Außerdem genieße ich einen Tropfen Bergamotte-Öl in einem Liter Mineralwasser, denn beim Aufdrehen der Flasche kommt mir die Sonne entgegen.