Projektarbeiten

Auf dieser Seite möchte ich Auszüge aus den Facharbeiten meiner Aromapflege-Schülerinnen veröffentlichen - somit sind sie übersichtlich alle auf einer Seite zu finden.

Die Überschriften halte ich immer in der Farbe orange, damit man einen besseren Überblick behält. 

 

Facharbeit ASE (Atemstimulierende Einreibungen), Wickel & Auflagen, Hautpflege bei Bestrahlung

Heute darf ich Euch Ausschnitte aus einer der neusten Facharbeiten zur ViVere-Aromapflegerin vorstellen.
Diese Facharbeit wurde von Kerstin Matuschek verfasst. Kerstin ist Pflegende auf einer Palliativstation und durfte dort mit Kollegen zusammen die Aromapflege implementieren. Seit neustem darf sie sogar ein "Aromazimmer" ihr eigen nennen.

Foto Eigentum Kerstin Matuschek

Ihr Thema der Facharbeit war die ASE, die sie mit Ihren Kollegen auf der Station fest etablieren konnte. Dazu hat Sie Fragebögen für Mitarbeiter und Patienten entwickelt, die später ausgewertet wurden.

Auszüge der Facharbeit:


Mein persönlicher Weg zu den ätherischen Ölen
Schon in meiner Krankenpflegeausbildung (1991-1994) hatte ich Kontakt zu ätherischen Ölen. So haben wir Waschungen mit Lavendel, Pfefferminze und Melisse in Milch emulgiert mit gutem Erfolg eingesetzt.
Im Rahmen der Palliativweiterbildung (2012-2013) haben wir einen Exkurs in die Aromapflege bei Ute Schüller gemacht, was mich begeisterte. Ich machte bei Ihr auch einen dreitägigen Basiskurs, was mir viele praktische Tipps vermittelte.
In dieser Weise getriggert habe ich so lange recherchiert, bis ich diese Ausbildung (bei ViVere Aromapflege) zur Aromapflegerin fand.
Mein persönliches Ziel ist es, die Aromapflege auf meiner Station zu implementieren und im weiteren Verlauf eine gute Zusammenarbeit mit der Strahlenmedizin sowie der Onkologie zu bewirken.
Unsere Einheit umfasst im Regelfall acht Betten, wobei wir phasenweise ein neuntes Bett belegen. 90% unserer Patienten kommen mit Krebserkrankungen unterschiedlichster Art, aber wir haben mitunter auch Patienten mit austherapierten Lungen-, Muskel-, oder Herzerkrankungen.
Unser Pflegeteam umfasst 9 Pflegende, von denen bereits drei einen Basiskurs Aromapflege absolviert haben. Zwei weitere werden folgen, so dass wir aus aromapflegerischer Sicht gut aufgestellt sind. Des Weiteren arbeiten bei uns Küchenassistentinnen, Physiotherapeutinnen, Logopädinnen sowie eine Sozialarbeiterin, eine Psychoonkologin, eine Seelsorgerin, eine Kunsttherapeutin und natürlich das ärztliche Team. Neben der Aromapflege erarbeiten wir zurzeit Konzepte für Klangschale, Basale Stimulation, Akupressur und Pflege nach Bobath, was zeigt, wie „ jung“ wir noch sind.
.......
 ASE (Atem stimulierende Einreibung) auf der Palliativstation
Dum spiro spero = lat. Solange ich Atme hoffe ich (Cicero)
 
Eine große Anzahl unserer Patienten leidet unter Lungentumoren oder -metastasen. Des Weiteren haben wir es bei uns oft mit schmerzbedingter Schonhaltung und Schonatmung zu tun.
Darum werde ich das Thema Atmung /ASE hier vertiefen.
Lebensenergie die wir aus dem Atem schöpfen:
Solange wir leben atmen wir, ohne darüber nachzudenken. Das Atemzentrum übernimmt für uns die Anpassung der Atemfrequenz und Atemtiefe (Volumen) an den Bedarf. Es erhält die dafür notwendigen Informationen über verschiedene Nervenbahnen und Messstellen. Richtig zu atmen bedeutet, dass die Atemluft angewärmt, von groben Schadstoffen gereinigt sowie angefeuchtet, ca. 12 / Minuten durch den Körper strömt. Im Idealfall geschieht dies frei von Anstrengung und ist sowohl im Bauch als auch im Becken spürbar.
Stress zerstört den natürlichen Atemfluss:
Da Atmung vegetativ gesteuert wird kann es durch anhaltende Stressoren wie  Angst, Stress, Schmerz zu Atemfrequenzen kommen die eigentlich einer Fluchtsituation vorbehalten sind. Dies merken wir sinnbildlich, wenn uns sozusagen „ vor Schreck der Atem stockt“.
Hieraus ergibt sich aus pflegerischer Sicht die Notwendigkeit der Atmung besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
Ziel ist es, parallel zu den verordneten therapeutischen Maßnahmen wie:
-        medikamentöse Therapie
-        psychoonkologische Begleitung
-        Physiotherapie
sowie mit pflegerischen Maßnahmen für Erleichterung zu sorgen:
-       gutes Raumklima
-       Einsatz von Duftlampen
-       Stressvermeidung/Bewältigung/Entspannung durch Einsatz von  
-       Körperpflege-Öl  bei der Grundpflege
-       ausgeglichene Tagesstrukturierung mit ausreichenden Ruhephasen sowie
-       Gesprächsangeboten
-       Klangmassagen
-       ASE, mit ätherischen Ölen unterstützt
Um eine qualitativ gleichbleibende Maßnahme zu erreichen, unabhängig von der
Person, die sie durchführt, habe ich zunächst zwei Fragebögen erarbeitet.
Für die Kollegen, die die ASE durchführen, beinhaltet er Fragen zu:
-       Indikationsstellung:
Damit will ich den Blick schärfen, genau darüber nachzudenken, wofür diese
Maßnahme durchgeführt wird, um zu erreichen, dass eben auch der Fokus der
Beurteilung zielorientiert ist. Außerdem soll klar werden, dass es hier nicht um
eine Pneumonieprophylaxe, sondern um bewusste
Wahrnehmung,
Atemvertiefung,
Kontaktaufbau (vertrauensbildende Maßnahme)
Schlaf und Entspannung geht.
-       Rahmenbedingungen:
Damit bei allen weiteren Einreibungen gleiche Bedingungen zu möglichst guter
Akzeptanz führen müssen 
Raumtemperatur,
Störfaktoren,
Patientenaufklärung (Blase entleert/ Verträglichkeitstest),
Pflegepersonal (warme Hände, gesicherter Zeitrahmen),
Technik (gemeinsam besprochen unterstützt durch hausinterne Fortbildung)
aufeinander abgestimmt werden.
-       Auswahl der ätherischen Öle nach Vorliebe des Patienten:
Atem vertiefen: Nadelbaumöle
Anregen und aufhellen: Zitrusschalenöle
Entspannen: Blütenöle wie Rose und Lavendel
Angst lösen /sedieren: Krautige Öle wie Majoran und Melisse
Für die Patienten die die ASE erhalten, beinhaltet der Bogen Fragen zu:
-       Rahmenbedingungen:
Positionswahl/ Bequemlichkeit
Störungen
Raumtemperatur
Dauer der Anwendung
-       Wirkung:
Atemvertiefung/ Geruchsempfinden
Entspannung/ Schlaf
Berührungsqualität





Zwischenauswertung der Fragebögen
Nach bisher 30 befragten Patienten ergab sich folgendes Bild
Der größte Teil der Anwendungen wurde zur Atemvertiefung und zur Entspannung durchgeführt. Lediglich 1/5 zur Schlafförderung. Darüber hinaus fand der überwiegende Teil im Vormittags- und Nachmittagsbereich statt, weniger abends.
Die klassische Position ist auf unserer Station der Kutschersitz, da unsere Patienten häufig nicht auf dem Bauch liegen können. Es stellte sich heraus, dass es sogar dabei Varianten gab. Einige wählten diese Position am Bett, einige am Tisch und wieder andere nutzten das Waschbecken. Daraus ergab sich, dass die Patienten in Zukunft stets an dem Ort gelagert werden, wo sie ihre 1. ASE bekamen.
Bei der Ölauswahl gab es trotz Rezeptvorgaben einige patientenorientierte Abwandlungen, insgesamt jedoch wurden sehr häufig Mischungen mit Lavendel gewählt. Besonders viel die Cajeput-Melisse-Mischung durch hervorragend schleimlösende, sowie muskelentspannende Wirkung auf.
Mit Handschuhen wurde nur gearbeitet, wenn das Pflegepersonal z.B. eine Bagatellverletzung an der Hand hatte.
Alle Patienten waren zumindest vor der 1. ASE erwartungsvoll nervös, da sie so etwas noch nie erlebt haben. Die Atmung war häufig oberflächlich und eher kurzatmig. Nachher dagegen atmeten sie deutlich ruhiger. Die Entspannung trat bei der 1. ASE bei keinem vor der 4. Minute ein, nach jeder weiteren Einreibung konnte der Entspannungseintritt beschleunigt werden. Diesen Eindruck hatten sowohl die Patienten, als auch das Pflegepersonal.
Sich auf die Atmung zu konzentrieren, fiel den meisten Patienten zunächst schwer, was sich aber im Verlauf langsam besserte.
Die Berührungsqualität war für die meisten Patienten angenehm. Hier ist in Zukunft noch mehr darauf zu achten, sehr behutsam vorzugehen, da insbesondere kachektische Patienten besonders empfindlich sind.
Zur Anwendungsdauer braucht man nicht viel zu sagen. Das fanden alle gut so. Nach mehr zu fragen hätte Wellnesscharakter.
Die Raumtemperatur sollte speziell bei kachektischen Patienten über 23°C betragen. Allerdings wünschten COPD- und eher vollleibige Patienten es lieber kühler.
Bei der Duftauswahl sind die meisten Patienten sehr offen und freuten sich über frische Nadel- und entspannende Blumendüfte. Einige brachten sogar Wünsche ein.
Insgesamt haben fast alle Patienten sehr von der ASE profitiert und waren danach auch im zwischenmenschlichen Kontakt offener.



Warme Öl- Wickel oder Auflagen für Brust und Bauch
Bei Beschwerden durch: Atemwegsinfekte, schmerzhafte Verspannungen, Fatique sowie gastrointestinalen Symptomen unterstützen wir die allgemein angeordnete Therapie unter anderem mit Ölwickeln, die die körpereigenen Abwehrkräfte aktivieren. Fragen wir die Patienten, ob sie Interesse an einem Wickel haben, ist die Antwort fast immer: „ Oh, das hat zuletzt meine Mutter gemacht, als ich ein Kind war“.
Ziel der Öl Wickel/Auflagen:
-       Veränderung der Wahrnehmung:
Der Fokus der Aufmerksamkeit wird von den Beschwerden weg zur Wahrnehmung von Wärme und Duft geleitet. Darüber hinaus kommt es zu Atemvertiefung und Entspannung.
-       Ganzheitliche Annahme:
Der Patient wird da abgeholt, wo er ist. Gefühl der Geborgenheit durch
Aufmerksamkeit. Erinnerung an die Kindheit, da Wickel aus dieser Zeit meistens  bereits bekannt sind.
-       Symptomlinderung durch Wirkung der ausgewählten Öle:
Entspannen: Blütenöle wie Neroli und Lavendel
Geborgenheit und  Angstlinderung: Harze wie Benzoe und Weihrauch
gastrointestinal ausgleichend: Krautige Öle wie Melisse, Öle aus Samen wie
Kreuzkümmel.
-       Beeinflussung der Durchblutung:
Seelisch gesehen steht Wärme in engem Zusammenhang mit Wohlbefinden,
Geborgenheit und Gesundheit.
Körperlich gesehen ist Wärme ein Zeichen guter Durchblutung, was für gute
Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen sorgt sowie für guten Abbau und Ausscheidung von Schadstoffen. Sozusagen eine verbesserte Arbeitsleistung .
Wärme setzt bei verkrampften Muskeln den Tonus herab. Entspannung und vertiefte Atmung können folgen.
Kontraindikationen:
-       keine Zustimmung des Patienten
-       Sensibilitätsausfälle aufgrund von Tumordruck
-       akute Blutungsgefahr
-       aktuell bestrahlte Haut
Rahmenbedingungen für Wickelanwendungen:
-       Patient ( Aufgeklärt, Verträglichkeitstest durchgeführt, Blase entleert, Zeit,
Ölauswahl  besprochen)
-       Raum  (gutes Raumklima, Ruhe)
-       Personal (Zeitrahmen, Technik)
-       Häufigkeit (1× pro Tag über fünf Tage/ bevorzugt nach dem
Mittagessen oder vor dem Schlafen. Nach fünf Tagen zwei Tage Pause.
Material:
Hier ergib sich eine stationseigene Variante, da wir auf vorhandenes Material zurückgreifen:
-       2 Dessertteller
-       2 Baumwollwindeln  (evtl. als Alternative zurechtgefaltete Küchenrolle)
-       1 Handtuch zum umwickeln
-       20 ml fettes Öl (Oliven- oder Sonnenblumenöl)
-       4° ätherisches Öl nach Wahl oder Absprache
Technik:
-       beide Teller für 1- 1,5 Minuten in der Mikrowelle maximal erhitzen
-       während dessen Ölmischung auf eine Baumwollwindel/ Küchenrolle geben
-       Handtuch ausbreiten
-       ab jetzt zügig arbeiten
-       1. heißen Teller auf das Handtuch legen
-       darauf die ölgetränkte Windel ausbreiten
-       2. Teller darauf legen
-       mit der zweiten Baumwollwindel das Ganze eng einschlagen
-       das Handtuch eng darüber zusammenfalten
-       zum Patienten gehen
-       am Patienten Tücher zügig lösen, Temperatur der Ölkompresse an der eigenen  Innenarmseite testen, erst dann beim Patienten auflegen
-       2. Baumwollwindel darüber anbringen
-       mit dem Handtuch eng umwickeln
-       Decke darüber legen
-       einen Moment beim Patienten bleiben, da jeder ein anderes Wärmeempfinden hat und um evtl. noch Veränderungen vornehmen zu können
-       Teller entsorgen
der Wickel bleibt so lange es gefällt (durchschnittlich 20-30Minuten)
Beispiele:


Rezepturen für Öl Wickel oder Kompressen:

Basis
20 ml Olivenöl, da es der sehr hautpflegend, durchblutungsfördernd sowie schmerzlindernd ist.
Äth. Ölkombinationen bei Atemwegsbeschwerden:
-       2° Fichtennadel (Abies sibirica): spasmolytisch, antiphlogistisch
2° Lavendel fein (Lavandula angustifolia): spasmolytisch, epithelisierend,
    angstlösend
Äth. Ölkombinationen bei Einschlafstörungen und entspannungsfördend:
-       2° Lavendel fein (Lavandula angustifolia): sedativ, ausgleichend, angstlösend
2° Melisse ( Melissa officinalis 10%): sedativ, schlaffördernd
Äth. Ölkombinationen bei Angst/ Depression:
-       2° Bergamottminze (Mentha citrata): antidepressiv, ausgleichend
2° Majoran (Oreganum majorana): stark parasympatikoton, beruhigend,  
     harmonisierend
Äth. Ölkombinationen bei Blähungen und Bauchkrämpfen:
-       2° Lavendel fein (Lavandula angustifolia): spasmolytisch, ausgleichend
2° Kreuzkümmel (Cuminum cyminum): verdauungsfördernd, endblähend,
          analgetisch



Hautpflege während der Bestrahlungstherapie:
Damit wir den Patienten auch während der laufenden (palliativen) Bestrahlung helfen können, habe ich mir zusätzlich zur Erlaubnis unserer Oberärztin die Einwilligung der leitenden Strahlenärztin eingeholt. Das ist von enormer Wichtigkeit damit alle gut informiert sind und bei den Patienten keine Unsicherheit entsteht. Oftmals kennen diese den Einsatz der Aromapflege zunächst nicht, sind noch skeptisch und benutzen herkömmliche Cremes.  Wir haben uns gemeinsam auf eine kleine Auswahl an ätherischen Ölen und Pflanzenölen geeinigt. Erst wenn alle behandelnden Ärzte überzeugt sind, werden wir die Anwendungen erweitern. Die Patienten werden außerdem darüber aufgeklärt, dass neben den aromapflegerischen Maßnahmen andere Salben und Cremes nicht benutzt werden können, da sie einen anderen Wirkmechanismus haben.
Hier also die vorerst nicht variablen Rezepturen: 
Äth. Ölkombination während der Bestrahlung (2%):
-       25 ml Olivenöl
+ 10° Lavendel extra (Lavandula angustifolia vera)
→ je nach der  Bestrahlung und am Abend. Niemals vor der Bestrahlung
Äth. Ölkombination nach abgeschlossener Strahlentherapie (2%):
-       20 ml Aloa-Vera Öl oder Olivenöl
+ 8° Lavendel extra (Lavandula angustifolia)
→ 2-3- mal täglich
-       48 ml Aloa Vera-Öl, 2 ml Sanddornfruchtfleischöl
+ 10° Lavendel extra (Lavandula angustifolia vera)
+ 10° Niauli (Melaleuca viridiflora)
→ 2-3 mal täglich




Fallbeispiel Bestrahlung aus meinem privaten Umfeld (daher auch eine andere Rezeptur):
23-jähriger Patient mit Osteosarkom des kleinen Fingers. Geplant sind 35 Bestrahlungen. Er nutzt ab der 15. Bestrahlung folgende Mischung, die jeweils nach der Bestrahlung und gegen Abend auf den Finger aufgetragen wird.
-       25 ml Olivenöl, 25 ml Calendulaöl
+ 15° Lavendel fein (Lavandula angustifolia)
+ 3° Niauli (Melaleuca viridiflora)
+ 1° Pfefferminz (Mentha piperita)
+ 1° Weihrauch (Boswellia sacra caterii)
Foto 1 zeigt den Finger nach 26 Bestrahlungen. Die Haut pellt sich, bereitet aber keine Schmerzen. Kühle Luft findet der Patient angenehm.



Da er Kälte angenehm findet, erhält er ein Rosenhydrolat, womit der Finger mehrfach nach der Bestrahlung versorgt wird. Außerdem hat er auf folgende Mischung umgestellt, die er kühl auf den Finger auftrug bis er die Bilder 2+3 aufgenommen hat (8 Tage nach Behandlungsende):
-       50 ml Aloa Vera Öl
+ 20° Niauli




Fazit und Ausblick:
Auch wenn seit Eröffnung unserer Station schon zwei Jahre vergangen sind, sind eben doch nur zwei Jahre vergangen. Die Implementierung nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch, als ich zu Beginn dachte, was aber auch mit dem steten Lerneffekt während der Ausbildung zu erklären ist sowie mit meiner Teilzeittätigkeit.
Von enormer Wichtigkeit ist die stete Fortbildung, die auch einen wertvollen, intensiven Austausch mit Kolleginnen aus anderen Einrichtungen ermöglicht und meiner Meinung nach noch durch die Themen Duftkommunikation und Aromapraxis vertieft werden sollte, um ein rundes Paket zu schnüren.
Zum Thema Standardisierung versus Individualpflege könnte man wohl eine eigene Arbeit schreiben. Für unseren Bereich versuche ich einen sicheren Mittelweg zu finden und habe bisher ein überwiegend positives Feedback erhalten.
Es hat sich immer wieder gezeigt, wie wichtig der Dialog mit den Kollegen und Patienten ist, um eine gute zielgerichtete Aromapflege zu gestalten.
Drei Faktoren wurden im Verlauf klar:
-       Kollegen, die Aromapflege an sich selber erleben durften waren deutlich offener und engagierter bei der Anwendung an Patienten
-       Standards sind wichtig, müssen aber individuelle Änderungen zulassen, was nur möglich ist, wenn mehrere Kollegen zumindest eine Basisschulung haben
-       Implementierung hört nie auf. Es ergeben sich stets neue Situationen oder Fakten, die es notwendig machen, zu reagieren und Herangehensweisen zu ändern oder zu ersetzen.
Für die Zukunft sehe ich die Möglichkeiten guter Zusammenarbeit mit weiteren Bereichen unseres Krankenhauses, wenn es möglich wird, einen zeitlichen Rahmen abzustecken, was wahrscheinlich die größte Herausforderung ist im Rahmen immer enger geschnürten Ressourcen. In der festen Überzeugung der Sinnhaftigkeit dieser Überlegung werde ich auch weiterhin versuchen Schritt für Schritt diesen Teil der Pflege zu erschließen. 




Quellen:
-       E. Zimmermann: Aromatherapie für Pflege und Heilberufe Stuttgart: Hauk-Verlag 2011
-        M. Werner, R. von Braunschweig: Praxis Aromatherapie Stuttgart: Hauk-Verlag 2012
-       D. Wabner: Taschenlexikon der Aromapflege Bad Kötzing und München Verlag Systemische Medizin
-       Wikipedia
-       Unterrichtsunterlagen S. Herber: Schulungen, Seminare, Ausbildung Schwollen
 


Herzlichen Dank liebe Kerstin für Deine Zustimmung, andere an Deinen tollen
Erfahrungen teilhaben zu lassen!

 

Schlaffördernde und muskelentspannende Anwendung nach dem Nachtdienst


Wie versprochen stelle ich Euch die Ausschnitte aus der Projektarbeit von Anna Maria Solbach vor:

Anne Maria arbeitet seit 1996  als Fachkinderkrankenschwester für Intensivpflege in einer Kinderklinik in Siegen. Dort gibt es zwei Intensivstationen, auf welchen sie im Rotationsverfahren eingesetzt wird.
Bei den Früh und Neugeborenen werden die Hautpflege und Bauchmassagen mit Olivenöl durchgeführt. Ätherische Öle werden wegen der Hautunreife der Frühgeborenen nicht verwendet. Beruhigende bzw. belebende Waschungen, Teilmassagen oder die Mundpflege mit ätherischen Ölen könnten bei größeren Patienten zu deren Wohlbefinden beitragen, dürfen leider aber noch nicht verwendet werden. 
Daher hat sich Anna Maria ein anderes Thema für ihre Projektarbeit ausgesucht:

Schlaffördernde und muskelentspannende Anwendung nach dem Nachtdienst

Themenfindung
Da wir bei unseren Patienten nicht mit ätherischen Ölen arbeiten, war es anfangs schwierig für mich ein Thema für die Facharbeit zu finden. Ich habe mich gefragt, wem kann ich "Gutes tun", wenn unsere Patienten nicht in Frage kommen. Da ich viel im Nachtdienst arbeite, überlegte ich mir, welche Probleme bei der Arbeit im Nachtdienst bzw. nach dem Dienst vermehrt auftreten. Für mich persönlich war die Frage schnell beantwortet: meistens habe ich im Nachtdienst vermehrt Muskelverspannungen, auch ist die Schlafqualität sehr wechselhaft. Daher stellte ich mir die Fragen: Wie sieht es bei meinen Kolleginnen aus? Kann ich ihnen etwas Gutes tun?
Ich recherchierte über ätherische Öle, welche sowohl bei Muskelverspannungen bzw. Schlafstörungen hilfreich sind. Danach habe ich eine Rezeptur für einen Balsam entwickelt. Die Suche nach freiwilligen Testpersonen konnte losgehen. 15 Kolleginnen waren bereit den Balsam nach dem Nachtdienst zu testen, und anschließend den von mir entworfenen Fragebogen zu beantworten. So entstand mein Facharbeitsthema.

 

Lavendelfoto - Sabrina Herber

Der Schlaf und seine Störungen

         „Wer schlafen kann, darf glücklich sein.“ 
                                                                                  Erich Kästner
Schlafdauer
Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beträgt die optimale Schlafdauer zwischen 6-7 Stunden, ist jedoch individuell unterschiedlich.
Durchschnittlicher Schlafbedarf pro Tag beim Menschen:
Neugeborene      
bis 18 Std.
5-12 Jahre      
9 -11 Std.
1-12 Monate     
14-18 Std.
Jugendliche     
9 -10 Std.
1-3 Jahre      
12-15 Std.
Erwachsene / Ältere      
6-8 Std.
3-5 Jahre      
11-13 Std.
Schwangere     
> 8 Std.

Die häufigsten Schlafstörungen sind:
Einschlafstörungen
Man spricht davon, wenn man länger als eine halbe Stunde zum Einschlafen benötigt.
Durchschlafstörungen
Hierbei handelt es sich um einen oberflächlichen Schlaf. Nach dem Aufwachen vergeht mehr als eine halbe Stunde bevor man wieder einschlafen kann. Hierbei ist der Tiefschlafanteil vermindert und somit auch der REM Schlaf bzw. der Traumschlafanteil.
Außerdem gibt es noch das vorzeitige Erwachen, wo der Schlaf nach wenigen Stunden beendet ist. Bei Schlafrhythmusstörungen handelt es sich um Störungen des Wechsels zwischen Wach und Müdigkeitsphasen, wie sie beim Jet-lag zu beobachten sind.
Die Ursachen für Schlafstörungen können sehr  verschieden sein. Sie lassen sich in folgende Gruppen einteilen.
Physikalisch: z.B. obstruktive Schlafapnoe, Restless legs, Lärm, Lichteinfall
Physiologisch: z.B. Änderungen des Tag/Nachtrhythmus, Jet-lag
Psychologisch: z.B. Ärger, Stress
Psychiatrisch: z.B. Manien, Depressionen
Pharmakologisch: z.B. Kaffeekonsum, Nebenwirkung von Medikamenten, Alkohol
Körperlich/Organisch: z.B. Restless legs, Krankheiten, Schmerzen
Diese Krankheiten können auftreten, wenn der Körper wegen Schlafmangel keine Erholung mehr bekommt.
  • Kopfschmerzen
  • Magen-Darmbeschwerden
  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • Depressionen
  • Burn-Out
  • Diabetes
  • Alkoholabhängigkeit   

Schlaf bei Schicht- bzw. Nachtdienst

Unsere „innere Uhr“ ist für den Wach/Schlafrhythmus bzw. Tag/Nachtrhythmus verant­wort­lich. Der Mensch ist wach, wenn es hell ist und schläft bei Dunkelheit. Dafür sind unterschiedliche Botenstoffe zuständig, die im Hirnstamm, Thalamus und Hypothalamus gebildet werden. Die Formatio reticularis, ist eine den Hirnstamm durchziehende netz­förmige Struktur, die aus einer Ansammlung von Nervenzellen besteht. Ihre Neuro­transmitter Noradrenalin und Acetylcholin erregen den Thalamus. Die Aufmerksamkeit wird erhöht, der Mensch ist wach. Die Botenstoffe Seretonin und y-Aminobuttersäure ( GABA ) sind für die Abnahme der Aufmerksamkeit zuständig. Der Schlaf wird eingeleitet. Der Hirnstamm bremst die Aktivität und der Muskeltonus erschlafft. Der Hypothalamus ist mit dem Auge verbunden. Bei Dunkelheit werden weniger Botenstoffe Histamin und Orexin produziert. Orexin hat normalerweise eine appetitsteigernde Wirkung, ist hier aber maßgeblich für das Schlaf/Wachverhalten verantwortlich. Außerdem beeinflusst das Melatonin unser Schlafverhalten. Es wird in der Zirbeldrüse freigesetzt und vermehrt in den Abendstunden produziert, was heißt, bei Dunkelheit wird geschlafen. Dieser biolo­gische Rhythmus ist bei Nachtschichtarbeitern gestört, da sie am Tag schlafen und in der Nacht arbeiten müssen.
Durch das Wechselschichtsystem mit ihren Nachtdiensten treten Probleme auf, die für die betroffenen Personen von großer Bedeutung sind.   

Frauen und Nachtarbeit

Viele Frauen, v.a. im Krankenhaus arbeiten in der Nacht. Das ermöglicht ihnen Familie und Beruf zu vereinbaren. Es hat sich gezeigt, dass Frauen häufiger müder sind als Männer, da ihnen die Doppelbelastung Haushalt, Familie und Beruf doch sehr viel abverlangt. Die Freizeit ist deutlich reduziert, da der Haushalt geführt und die Kinder versorgt werden müssen. Folge ist, dass bei Frauen die Fehltage durch Krankheit im Vergleich zu Männern erhöht ist. Muskuläre Beschwerden, Schlafstörungen, seelische Probleme oder Menstruationsbeschwerden sind dafür häufige Ursachen. Aus Zeitmangel ist es oft nicht möglich sich einen Ausgleich zum Beruf zu ermöglichen. Dabei wären Sport und Entspannung als gesundheitliche Prävention dringend notwendig.
Naturheilkundliche Therapie bei Schlafstörungen soll das Wohlbefinden und die Gesundheit erhalten. Im Idealfall können Medikamente reduziert oder noch besser abgesetzt werden. Ätherische Öle, die u.a. bei Schlaflosigkeit eingesetzt werden können sind z.B.:
  • Lavendel fein/extra (Lavandula angustifolia/vera)
  • römische Kamille (Anthemis nobilis)
  • Neroli (Citrus aurantium L.ssp.amara)
  • Mandarine rot  (Citrus reticulata)
  • Melisse (Melissa officinalis)
  • Vetiver (Vetiveria zizanoides)
  • Sandelholz (Santalum album)
Die ätherischen Öle werden über den Geruchssinn (olfaktorisches System) an das Gehirn übertragen. Inhaliertes bzw. auf die Haut aufgetragenes Öl gelangt in die Blutbahn und übt eine messbar psychologische Wirkung aus. Das Verhalten ändert sich. Die Anwendung der ätherischen Öle erfolgt mit Voll- und Teilbädern, Massagen und Einreibungen, in einer Duftlampe oder als Duftmeditation.
Auch Heilpflanzen können als Teezubereitung gegen Schlaflosigkeit helfen, diese sind vor allem:
  • Lavendel
  • Hopfen
  • Johanniskraut
  • Melisse

Auch Muskelverspannungen treten bei Kolleginnen und Kollegen nach dem Nachtdienst vermehrt auf:

Behandlung von Muskelverspannungen

Unterschiedliche Maßnahmen tragen dazu bei, Muskelverspannungen zu lindern:
  • Wärme, z.B.  Rotlicht und Sauna
  • warme Vollbäder
  • Entspannungstechniken, z.B. autogenes Training, Yoga
  • Bewegung und gezieltes Training der betroffenen Muskelgruppe
  • Physiotherapie und Massagen
  • Akupressur
  • systemische oder lokale Schmerzbehandlung

Wärme entspannt die Muskulatur, Entspannungstechniken sind für den Abbau von psychischem Stress wichtig und durch Physiotherapie und Training wird die schwache Muskulatur gefördert und aufgebaut. Eine entzündungshemmende, durchblutungs- fördernde und schmerzlindernde Behandlung wird häufig mit Hilfe von Schmerz­medikamente bzw. Salben erzielt.
Folgende ätherische Öle können, wie die herkömmlichen Schmerzmittel auch, zur Muskelentspannung beitragen und die Wirkung unterstützen:
Bei Muskelkater hilft u.a., Cajeput (Melaleuca leucadendra cajeputi), Ingwer (Zingiber officinale), Mandarine rot (Citrus reticulata)
durchblutungsfördernd wirken u.a., Fichte (Picea obovata), Majoran (Origanum majorana), Rosmarin (Rosmarinus officinalis ct. Borneon oder Cineol), Vetiver  (Vetiveria zizanoides)
entzündungshemmend wirken u.a., Angelikawurzel (Angelica archangelica), Cajeput (Melaleuca leucadendra cajeputi), Eukalyptus (Eucalyptus radiata), Immortelle (Helichrysum italicum), Lavendel (Lavandula angustifolia/vera), Manuka (Leptospermum scoparium), Melisse (Melissa officinalis), Petit grain (Citrus aurantium ssp aurantium), Rose (Rosa damascena), Teebaum (Melaleuca alternifolia), Weihrauch (Boswellia serrata), Zeder (Cedrus atlantica)
krampflösend wirken u.a., Basilikum (Ocimum basilicum), Douglasie (Pseu­dotsuga menziesii), Kamille römisch (Anthemis nobilis), Lavendel (Lavandula angustifolia/vera), Lorbeer (Laurus nobilis), Majoran(Origanum majorana), Manda­rine rot (Citrus reticulata), Muskatellersalbei (Salvia sclarea), Pfefferminze (Mentha piperita), Vetiver (Vetiveria zizanoides), Ylang Ylang (Cananga odorata)
schmerzstillend wirken u.a., Cajeput (Melaleuca leucadendra cajeputi), Eisen­kraut (Verbena officinalis), Eukalyptus ct. Citriodora, Ingwer (Zingiber officinale), Lavendel (Laveandula angustifolia/vera), Melisse (Melissa officinalis), Pfefferminze (Mentha piperita), Rosmarin (Rosmarinus officinale ct., Teebaum (Melaleuca alternifolia), Ylang Ylang (Cananga odorata)
psychisch entspannend wirken u.a., Basilikum (Ocimum basilicum), Benzoe ( Styrax benzoe ), Eisenkraut , Eucalyptus ct.Citriodora, Ingwer (Zingiber officinale), Jasmin Absolue (Jasminum officinale), Kamille römisch (Anthemis nobilis), Lavendel (Lavandula angustifolia/vera), Majoran (Origanum majorana), Mandarine rot (Citrus reticulata), Muskatellersalbei (Salvia sclarea), Neroli (Citrus aurantium), Petit grain (Citrus aurantium), Rose (Rosa damascena), Rosengeranie (Pelargonium graveolens)
Präventiv können regelmäßige Entspannung, Training der beanspruchten Muskulatur und gesunde Arbeitsbedingungen Muskelverspannungen vorbeugen.

Meine Rezeptur für ein Schlafbalsam

Viele ätherische Öle helfen sowohl bei Schlafproblemen, als auch bei Verspannungen aller Art. Daher überlegte ich, welches Pflanzenöl und welche ätherischen Öle zur Verfügung stehen. Hier habe ich mich dann für das Johanniskrautöl (Hypericum perforatum) und das Calophyllumöl (Calophyllum inophyllum) im Verhältnis 9:1 entschieden. Das Mazerat aus Johanniskrautblüten wirkt muskelentspannend, hilft bei Neuralgien und hat eine beruhigende Wirkung. Das Wirk­stofföl Calophyllum habe ich in niedriger Dosierung dazu genommen, da es ein bewährtes Öl  bei Rheuma, Ischialgien und Athritis ist. Mit den ätherischen Ölen Lavendel extra (Lavandula angustifolia/vera), Kamille römisch (Anthemis nobilis), Muskatellersalbei (Salvia sclarea), Ingwer (Zingiber officinale) und Vetiver (Vetiveria zizanoides) sowie Bienenwachspellets habe ich ein 3%igen Balsam hergestellt.

Johanniskraut - Sabrina Herber
Rezeptur
90   ml    Johanniskrautöl   (Hypericum perforatum)
10   ml    Calophyllumöl   (Calophyllum inophyllum)
20   Tr.   Lavendel extra  (Lavandula angustifolia/vera)
10   Tr.   Kamille römisch  (Anthemis nobilis)
10   Tr.   Muskatellersalbei  (Salvia sclarea)
15   Tr.   Ingwer  (Zingiber officinale)
 5    Tr.   Vetiver  (Vetiveria zizanoides)
10   g     Bienenwachs

Meine Ölmischung bei Muskelverspannungen

Da mehr oder weniger alle meine Kolleginnen unter Muskelverspannungen leiden, habe ich für sie noch eine Ölmischung mit anderen Basisölen bzw. ätherischen Öle hergestellt.
Als Basisöl habe ich ein natives Olivenöl (Olea europaea) und Calophyllumöl (Calo­phyllum inophyllum) gewählt. Mit den ätherischen Ölen Cajeput (Melaleuca  leucadendra cajeputi), Tonka (Dipteryx odorata), Mandarine rot (Citrus reticulata), Muskatellersalbei (Salvia sclarea) und Majoran (Origanum majorana) habe ich ein Öl hergestellt, welches hautfreundlich, erwärmend, schmerzlindernd, durchblutungsfördernd, entkrampfend und entspannend auf die Muskulatur wirkt. Wie der Balsam ist auch die Ölmischung 3%ig.

Rezeptur
90   ml    Olivenöl (Olea europaea)
10   ml   Calophyllumöl (Calophyllum inophyllum)
15   Tr.   Cajeput (Melaleuca cajeputi)
15   Tr.   Tonka (Dipteryx odorata)
10   Tr.   Mandarine rot (Citrus reticulata)
10   Tr.   Muskatellersalbei (Salvia sclarea)
10   Tr.   Majoran (Origanum majorana)

Anna Maria hat Fragebögen und Evalutionsbögen zu Schlafqualität und Muskelverspannungen an die teilnehmenden Kolleginnen ausgeteilt. Zusammenfassend gab es folgende Rückmeldungen:

Zitate
„Durch den angenehmen Duft konnte ich besser abschalten und schneller einschlafen“.
 „Ich wurde entspannter und konnte besser einschlafen“.
„Entspannter Schlaf, schneller erholt, nach dem Aufstehen mehr Energie“.
„Das Einreiben mit dem Balsam hat mir gutgetan und war entspannend. Den Geruch (Duft) fand ich sehr angenehm. Dieser hat mich anschließend beim Schlafen „wohlig“ begleitet“.
„Von der Schlafdauer nicht, war aber entspannter“.
 „Der Geruch beruhigte mich schön und ließ mich schneller einschlafen“.
„Ich habe durchgeschlafen und bin auch nicht wegen Durst, Hunger oder Harn­drang aufgewacht. Das ist wirklich eine Veränderung“
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Balsam mit der Zeit gut gewirkt hat. Nach einer sehr stressigen Nacht, nach der ich sonst erfahrungsgemäß wegen Grübe­leien nicht einschlafen konnte, bin ich zu Bett gegangen und war total entspannt. Ich konnte sofort meine Gedanken abschalten und bin eingeschlafen. Tatsächlich habe ich auch durchgeschlafen, was sonst nur ganz selten der Fall ist. Auch war ich nach dem Aufstehen sehr erholt.
Unterschiedlicher waren die Aussagen nach dem Gefühl des Wachseins nach dem Aufstehen. Positive Aussagen waren, „ich war entspannt, gut erholt ausgeruht“. Einige sprachen von mehr Energie nach dem Aufstehen. Einige waren aber auch erschöpft und träge und brauchten Zeit um „in Gang zu kommen“. Viele waren wie immer müde nach dem Aufstehen.
Fazit
Laut Definition hatte keine meiner Kolleginnen eine Schlafstörung, auch wenn es manchmal als solche empfunden wird. Trotzdem konnten sich viele mit dem Balsam besser entspannen und schliefen besser. Ich glaube mit dem erzielten Ergebnis kann ich zufrieden sein, da die Anwendungsdauer ja sehr kurz war. Bei einem kontinuierlichen Gebrauch könnte das Ergebnis wahrscheinlich noch verbessert werden.

Evaluation "Muskelverspannungen"

Muskelverspannungen kamen in  beiden Gruppen vor, allerdings vermehrt bei den älteren Kolleginnen. Überwiegend wurden die Verspannungen in beiden Gruppen im Hals/Schulter/Nackenbereich beschrieben, während in der Gruppe 2 zusätzlich  noch Verspannungen im LWS Bereich angegeben wurden. Der betroffene Bereich wird überwiegend als verspannt, versteift und verhärtet angegeben.
Beide Gruppen geben an, dass die Beschwerden nach langem Stehen zunehmen. Wahrscheinlich ist das statische Stehen am Inkubator bei der Versorgung der Frühge­borenen dafür verantwortlich. Bei den größeren Kinder gibt es noch Betten, die nicht höhenverstellbar sind, somit ist ein „rückenschonendes Arbeiten“ kaum möglich. Glücklicherweise sind diese Betten fast alle ausgemustert worden. Auch das Betten und die Lagerung von größeren, sedierten Patienten ist oft nicht so einfach, was zu Vers­pannungen führt. Ein weiterer Grund ist das Sondieren der kleinen Patienten, die mit einem Elternteil „Känguruhen“. Hier wird in gebückter Haltung die Nahrung verabreicht, was oft Verspannungen auslöst. Die älteren Kolleginnen verspüren die Beschwerden neben dem statischen Stehen auch beim Sitzen und bei Bewegung. Nur eine junge Kollegin gab  Beschwerden bei Bewegung an. 2/3 sind der Meinung, dass die Ver­spannun­gen im Nachtdienst verstärkt auftreten.

Zitate
„Hilft auch sehr gut außerhalb des Nachtdienstes, z.B. bei Muskelzerrungen,         Verspannungen und Verstauchungen“.
„Habe den Balsam meist auf die verspannten Bereiche aufgetragen. Nach dem Aufwachen waren diese dann meistens weg. Ich glaube das die Verspannungen durch die Anwendung schneller weg waren als sonst“.
"Dezente Linderung der Schmerzen/Verspannungen im Nackenbereich, allerdings nicht immer“.
„Verhärtungen lösten sich langsam“.
„Nackenverspannungen etwas gemindert“.
Der Balsam verminderte laut Arbeitskolleginnen auch das „Schweregefühl“ in den Beinen.
„Die Beine waren schneller warm, das „Schwere und Wehgefühl“ nach dem Aufstehen war weniger“.
Auch hier ist eine längere Anwendungsdauer empfehlenswert und würde wahrscheinlich zu einem noch besseren Ergebnis führen. Allgemein ist der strenge, würzige Geruch des Balsam als angenehm empfunden worden. Der Duft entspannte und beruhigte. Außerdem wurde ein „angenehmes Hautgefühl“ beschrieben.
Alternativ zum Balsam habe ich meinen Mitarbeiterinnen noch ein Öl zur Muskelent­spannungen gemischt.

Fazit

Auch wenn der Balsam oder das Öl nicht bei allen die gewünschte Wirkung erzielt hat, was bei der kurzen Anwendungsdauer auch kaum zu erwarten war, haben die meisten Kolleginnen positive Erfahrungen mit den ätherischen Ölen gemacht.
Bei den Schlafproblemen waren viele nach dem Nachtdienst entspannter, konnten schneller abschalten und schliefen somit schneller ein. Leider war die Anwendungszeit nach dem Nachtdienst sehr kurz. Mit 3 bzw. 4 Nächten, glaube ich, konnte kein besseres Ergebnis erzielt werden. Bei naturheilkundlichen Präparaten, wie z.B. Lasea bedarf es auch einer gewissen Zeit, bis es wirkt. Viele waren auch vom „krautig würzigen“ Geruch sehr angetan, der sie „wohlig“ einhüllte. Damit konnten sie besser abschalten und somit leichter einschlafen. Die Muskelverspannungen, die sie nach dem Nachtdienst verspürt haben, waren nach dem Aufstehen wesentlich angenehmer zu ertragen. So seien die Verspannungen ver­schwunden bzw. wurden als deutlich reduzierter wahrgenommen. Bei einigen waren die „schweren Beine“ verschwunden und andere Kolleginnen lobten die erwärmende Wirkung des Öls bzw. des Balsams. Das angenehme Hautgefühl wurde auch mehrfach positiv erwähnt. Einige Kolleginnen bevorzugten den Balsam, während andere das Öl als angenehmer empfanden.
Somit habe ich mein Ziel erreicht und konnte meinen Kolleginnen etwas „Gutes tun“. Einige Aufträge für den Balsam bzw. das Öl, die bei mir eingegangen sind, bestätigen das. Wichtig war es mir aber auch, meine Arbeitskolleginnen für die Aromapflege mit ihren ätherischen Ölen, zu sensibilisieren. Ihr Interesse habe ich wecken können. Das ist sehr wichtig, da sie mir bei der Einführung der Aromapflege auf unserer Station unterstützend zur Seite stehen werden.
                                      
Quellenangaben

Literatur
Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe
Eliane Zimmermann
5., aktualisierte Auflage, Haug Verlag

Aromatherapie – Die Heilkraft ätherischer Pflanzenöle
Eliane Zimmermann
2012 Irisana Verlag

Handbuch Ätherische Öle
Katharina Zeh
5.Auflage 2012, Joy Verlag

Praxis Aromatherapie
Monika Werner/Ruth von Braunschweig
2., aktualisierte Auflage, Haug Verlag

Pflanzenöle
Ruth von Braunschweig
4.Auflage 2012, Stadelmann Verlag

Seminarunterlagen Sabrina Herber


Internet
Wikipedia
Duden
Arbeitsmedizinische Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. , Nacht und Schichtarbeit
Schlafprobleme bei Schichtarbeit, www.charite.de
Aromapraxis aktuell Nr.20/2007 S.5, Eliane Zimmermann
www.special-rückenschmerz.de
www.beschwerdebilder der Muskeln.de

 

Stomapfleg- mit ätherischen Ölen

Am vergangenen Freitag konnte ich Susanne Seitel (Gesundheits-u. Krankenpflegerin in Offenburg) zu ihrer bestandenen Prüfung zur ViVere-Aromapflegerin gratulieren.

Susanne Seitel, ich und das "Stomamodell"

Auch Susanne hat mir erlaubt Auszüge aus Ihrer Facharbeit hier zu veröffentlichen. Das Projekt ihrer Facharbeit stand unter dem Titel "aromatische Stomapflege"

Seit August 2013 wurde Ihre Stelle als Gesundheits- u. Krankenpflegerin gesplittet und sie bekam
15 %  Aromapflegezeit. Das bedeutet, dass Sie z.B. Mittwochs den ganzen Tag in der Klinik zur Aromapflegevisite unterwegs ist, sie beantwortet die Fragen ihrer Kollegen, berät Patienten und arbeitet mit der Stomapflegefachkraft zusammen.

Zitat:
" Es hat sich bis jetzt schon gezeigt, dass durch meine regelmäßigen Besuche auf den Stationen die Aromapflege einen anderen Stellenwert bekommen hat. Es kommen viele Fragen und Ideen der Kollegen bei interessanten Gesprächen – auch oft Fragen zu privaten Anwendungsmöglichkeiten. Auch diese beantworte ich sehr gerne, denn sie sind oft der „Schlüssel“, sich ebenfalls im Pflegealltag auf den Einsatz Ätherischer Öle einzulassen. Außerdem gilt  für mich ganzheitliche Pflege sowohl in Bezug auf den Patienten als auch auf die betreuende Pflegekraft. Wenn wir beider Wohl im Blick haben, kann der Krankenhausalltag auch in stressigen Zeiten gut gelingen. 
                                                                                                                                                                 
-->Die vielen positiven Rückmeldungen und Erfolge unserer Patienten sind für uns pure Motivation. Mittlerweile entwickeln meine Kollegen selbst immer mehr Ideen, welche Anwendungen sie sich wünschen. Stellenweise muss ich deshalb bremsen, damit wir uns nicht selbst überfordern sondern auf der „sicheren“ Seite bleiben.                                                                                                                                     
Weil Patienten und Kollegen immer häufiger anfragen, wo sie die tollen Öle herbekommen, durfte ich in Rücksprache mit der Geschäftsleitung nun ein kleines Lädchen im Krankenhaus einrichten, wo ich einmal pro Woche bzw. nach  Vereinbarung  „Ätherische Öle & mehr“  verkaufe. Damit alles in gesetzlichen Bahnen läuft, habe ich hierfür ein Nebengewerbe angemeldet. Vielleicht in diesem Zusammenhang eine kleine Fußnote: Ich bin völlig begeistert, wie viele Menschen positiv auf die kleinen Schätze der Natur reagieren. Auch im Rahmen der Geschäftsgründung und der Recherche für diese Facharbeit bin ich auf sehr viele liebe Menschen gestoßen, die mir mit viel Empathie weitergeholfen haben. Ganz herzlichen Dank!"

ihre ZUKUNFT sieht sie so:

Als nächste Herausforderung steht ein Konzept für die Geburtshilfe an, da gerade junge Mütter sehr sensibel sind, wie sie ihre Babys natürlich versorgen können. Nicht zu unterschätzen auf dem hartumkämpften Krankenhaussektor ist gerade auch im Bereich der Geburtshilfe der Werbefaktor „Aromapflege für Mutter und Kind“ nach außen. Dazu gehören u.a. auch Infoveranstaltungen im Rahmen der Elternschule.
-->
Selbst im Bereich der Radiologie gibt es erste Anfragen, ob bei großen und z.T. schmerzhaften Untersuchungen wie CT`s und Biopsien mit  ätherischen Öle in der Raumbeduftung gearbeitet werden kann. Das Anliegen der dortigen Mitarbeiter ist es, die Patienten in ihrer psychischen Belastung so gut wie möglich aufzufangen.

Der Bereich der Onkologie bietet ebenfalls sehr gute Anknüpfungspunkte. Als christliches Haus mit Schwerpunktzentren für Brustkrebs und Darmkrebs sehen wir den Patienten ganzheitlich und versuchen ihn entsprechend zu begleiten."
STOMAPFLEGE mit ätherischen Ölen und Aromapflegeprodukten:
  
Das  Krankenhaus  ist sowohl als Brustkrebszentrum als auch Darmkrebszentrum zertifiziert. Auf diesem Hintergrund habe ich lange überlegt, welches Thema nicht nur passend für meine Facharbeit sein könnte, sondern vielmehr auch einen sinnvollen praktischen Nutzen für „meine“ tägliche Arbeit im Krankenhaus haben könnte. Als Sabrina Herber in einem Seminar eine Mischung zur Stomapflege ansprach, war mir klar: das ist DEIN Thema! Patienten, die Stomaträger sind, leiden oft vielfältig: nicht zwingend aber sehr häufig handelt es sich hier um Carzinom-Patienten.  Allein schon die Angst, wie es weitergehen wird und wie groß ihre Chance auf Heilung sein wird, belasten diese Patienten enorm. Auch das Stoma als solches ist oft erst einmal eine große psychische Belastung: Der Anus ist plötzlich am Bauch, der Stuhlganggeruch schnell an der Nase und immer die Angst, dass der Beutel auch wirklich hält. Außerdem kommt es häufig zu Komplikationen rund um das Stoma: die Haut mazeriert, ist schmerzhaft und die Versorgung haftet nicht mehr.
Alle diese Aspekte sind für mich Motivation, Stomapatienten zu unterstützen und mich mit der aromapflegerischen Stomaversorgung zu befassen! Dahinter steckt auch das große Ziel, den Patienten dabei zu unterstützen das Stoma als etwas Positives anzunehmen – oft tatsächlich auch als „Lebensretter“. Betrachten wir später die einzelnen ätherischen Öle und ihre jeweilige Wirkung auf die Psyche genauer, so finden sich auch in diesem Bereich gute Ansatzpunkte.



Vorbereitung der Mini-Studie „Stomaspray“
Um die Idee umsetzten zu können, hatte ich zunächst einen Termin mit der Pflegedienstleiterin Fr. Heckenthaler. Im Gespräch konnten wir klären, was ich mir vorgenommen habe bzw. wie unsere Stomapatienten aktuell versorgt werden.
Nach ihrer Zustimmung konnte ich nun weitere Kontakte aufnehmen, um meine „Mini-Studie“ in Angriff zu nehmen.  Zunächst wurde unser chirurgischer Chefarzt   Hr. Prof. Paolucci von mir mündlich und schriftlich informiert und um sein Einverständnis gebeten. Seine Vorgaben erfüllte ich sehr gerne: eine gute Zusammenarbeit mit dem bisher betreuenden Pflegeteam sowie weitere Informationen an ihn zu den Ergebnissen.
Die meisten Stomapatienten werden bei uns auf Station A2 postoperativ versorgt. Leider überschnitt sich der Beginn meiner Mini-Studie mit dem Beginn des Mutterschutzes der dortigen Stomapflegekraft, sodass wir gemeinsam nur noch die nötige Dokumentation entwickeln und Rahmenbedingungen abstecken konnten. 
Allerdings findet die geplante Versorgung unserer Patienten durch die Stomatherapeuten des Sanitätshauses Schneider & Piecha (Offenbach) statt: d.h. von Montag bis Freitag kommt jeweils eine Kollegin zu uns auf Station, zeichnet vor OP das geplante Stoma an und kümmert sich zweimal wöchentlich um den Plattenwechsel bzw. auch Anleitung des Patienten. Die Pflegekräfte des Ketteler Krankenhauses übernehmen den Wechsel der Stomaversorgung bei akutem Bedarf und am Wochenende.
Ein nächster Schritt war es nun, die Akzeptanz und damit hoffentlich auch später die Begeisterung für die Arbeit mit ätherischen Ölen beim Team der Stomatherapeuten zu wecken. Ein wichtiger Faktor in der Zusammenarbeit war u.a. die Haftung der Platte: die Bedenken der Stomatherapeuten, dass diese beeinträchtig wird, stellten sich zum Glück sehr schnell als unbegründet heraus. Gemeinsam mit Fr. Münkner von Schneider & Piecha startete die Planung über das weitere Vorgehen sowie die Abstimmung der Dokumentation, denn  eine meiner Vorgaben für die Aromapflege im Krankenhaus sollte auch hier gelten: die Anwendung muss für alle so einfach und so sicher wie möglich durchführbar sein.
 
Wir einigten uns auf folgendes Procedere: Da ich jeden Mittwoch Aromatag habe, führe ich hier auch eine Stomavisite durch. Der Erstkontakt zu den Patienten läuft immer über mich: ich führe das Informationsgespräch, hole das Einverständnis des Patienten ein und mache einen Verträglichkeitstest. Dies dokumentiere ich anschließend auf den Dokumentationsbögen zur Stomatherapie. Das Stomaspray selbst wird von der Stomatherapeutin bei jedem Plattenwechsel angewendet. Die genaue Anwendung erkläre ich weiter unten. Meine Stomavisite plane ich möglichst so, dass ich die Kollegin auf A2 treffe und wir uns wöchentlich austauschen können. Soweit möglich, kontrolliere ich ebenfalls bei den Patienten das Stoma bzw die Hautumgebung auf Veränderungen und befrage diese nach ihren Erfahrungen. Zusätzlich erhalten die Patienten einen Fragebogen, den sie nach Ablauf der Krankenhaus-Behandlung zu ihrer Stomaversorgung mit dem Aromapflegeprodukt  ausfüllen können.     
Parallel zu diesen Schritten nahm ich Kontakt zu Monika Werner auf, da ich eine ähnliche Rezeptur für das Stomaspray auch in ihrem Buch fand. Sie konnte mir in einem ausführlichen Gespräch noch viele wertvolle Hinweise zur Anwendung und Erfolg geben.
Die Kollegin der Krankenhaus-Hygiene war in diesem Stadium ebenfalls involviert: wir überlegten, ob es sinnvoll sei, die Haltbarkeit des Sprays auszutesten. Idee dazu war, das Spray täglich oder wöchentlich auf eine Agarplatte zu sprühen und zu sehen, ab wann darauf Wachstum zu sehen ist. Allerdings sahen wir wegen der finanziellen und personellen Aufwendungen davon ab.
2.2 Durchführung
Der erste Patient wurde am 04.09.2013 von mir besucht und um sein Einverständnis gebeten. Insgesamt konnten wir bis 15.12.2013  13 Patienten des Ketteler Krankenhauses (Station A2) für unser Vorhaben begeistern. Lediglich 3 Patienten lehnten die Anwendung des Stomasprays aus unterschiedlichen Gründen ab: eine Patientin wehrte sich spontan gegen den Geruch, ein weiterer Patient war schlichtweg aufgrund seines Alters mit einer Veränderung seiner seit Jahren gleichen und von ihm selbst durchgeführten Stomaversorgung überfordert. Auch ein junger MorbusCrohn-Patient, der bereits seit längerem ein Stoma hatte, wollte das Stomaspray nicht ausprobieren. Bei ihm überwog die Angst etwas Neues auszuprobieren, da er bereits einige schlechte Erfahrungen bei Materialwechseln gemacht hatte.   
leider ist der "Stomabauch" nicht mehr pünktlich zur Prüfung bei Susanne eingetroffen, deshalb musst eine Puppe Modell stehen

Im Verlauf zeigten sich nun allerdings ein paar Tücken:
Die meisten unserer Patienten erhielten eine Stoma-Neuanlage. Da die Stoma-Umgebung hier zunächst reizlos und die Haut intakt ist, war es natürlich sehr schwierig zu beurteilen, ob sich durch die Anwendung des Sprays etwas verändert. Besonders wertvoll für mich waren deshalb ein paar Patienten, die bereits mit Stoma zu uns kamen und nun die verschiedenen Erfahrungen schildern konnten. Außerdem waren manche Patienten bedingt durch weitere Grunderkrankungen oder ihr Alter nicht in der Lage, sich adäquat zu äußern.
Auf diesem Hintergrund entschloss ich mich, das Stomaspray auch in 20ml Flaschen zu besorgen und es 3 Patienten mit nach Hause zu geben. Sie hatten meine Kontaktdaten erhalten, um sich bei Bedarf jederzeit melden zu können. Außerdem telefonierten wir mittwochs alle 2 Wochen, um uns auszutauschen.
Gleichzeitig konnte ich 2 Patienten im ambulanten Bereich finden, die ebenfalls bereit waren, das Stomaspray auszuprobieren. Und auch hier kämpfte ich zunächst mit Stolperfallen: Ein Patient lebt im Pflegeheim, in dem ich selbst bis vor kurzem tätig war. Ich hatte die Kollegen vor Ort angeleitet und auch entsprechendes Informationsmaterial sowie meine „Notfallnummer“ hinterlegt. Als ich eine Woche später wieder zur Visite kam, waren die Kollegen vom „Duft im Raum“ absolut begeistert. Wie sich herausstellte, hatten sie es teilweise als Raumspray und nicht als Stomaspray benutzt.  Also verkürzte ich hier die Abstände zwischen meinen Besuchen und leitete jeweils den betreuenden Kollegen persönlich an. Außerdem brachte ich ein Raumspray gegen schlechte Gerüche mit, von dem sie dann ebenfalls sehr begeistert waren.
Ein weiterer Patient wurde mir vom ambulanten Palliativdienst vermittelt. Er hat ein Ileostoma und war mit der Versorgung sehr unglücklich: die Platte haftete schlecht und musste häufig erneuert werden, wodurch die Haut in Verbindung mit dem permanenten Kontakt mit flüssigem Stuhlgang stark gereizt war.

Ergebnisse der Mini-Studie „Stomaspray“
Trotz allem konnte ich durch die 15 mit Stomaspray versorgten Patienten viele wertvolle Ergebnisse sammeln – besonders die 3 Patienten, die das Spray auch zu Hause weiter angewendet haben, konnten über ihre Erfahrungen viel berichten.
Von den involvierten Stomatherapeuten bekam ich das Feedback, dass der Duft auf jeden Fall sehr gut angenommen wurde und tatsächlich auch den Stuhlganggeruch neutralisieren konnte. Außerdem war das Spray sehr gut wirksam bei geröteter Haut. Problematisch war jedoch der Einsatz durch die Stomatherapeuten bei mazerierter Haut: wenn das Spray auf die Haut gesprüht wurde, entstand dann ein feuchter Film, auf dem die Platte schlecht haftete. Diese wollten es deshalb bei Mazeration eher weniger anwenden. Gleichzeitig konnte ich allerdings bei einem Patienten auf Intensivstation bei ähnlicher Situation eine deutliche Verbesserung erkennen, wobei ich das Spray nach einer Einwirkzeit von ca 30 sec. mit einer sterilen Kompresse vorsichtig abgetupft hatte. Hier haben wir auf jeden Fall noch eine kleine Baustelle, die wir gemeinsam noch genauer betrachten werden. Ähnliche Erfahrungen hatte ich auch bei einem Intensiv-Patienten gemacht, dessen Trachealstoma ich ebenfalls mit dem Stomaspray versorgt hatte. Um ein versehentliches Einatmen des Sprays zu vermeiden, hatte ich es auf eine sterile Kompresse gesprüht und damit die Haut um das Stoma abgewischt. Die bestehende starke Rötung und beginnende Mazeration verbesserte sich nach mehrmaliger Anwendung.  
Von den Stomatherapeuten sowie allen involvierten Patienten wurde mir auch immer wieder versichert, dass es keine negativen Erfahrungen wie Rötung, Juckreiz, Schmerz… gab! Die negativste Äußerung war: „ich habe gar nichts gemerkt!“.
Ebenso war der Verträglichkeitstest in der Ellenbeuge bei allen betreuten Patienten negativ.               



Zwei Patienten möchte ich beispielhaft noch genauer beschreiben:
Ein älterer Herr lag über Monate bei uns im Krankenhaus. Er hatte ein offenes Abdomen mit VAC-Anlage sowie einer Blasenfistel. Die Haut unter den Verbandsrändern und daneben war stark gerötet, schuppig und könnte auch pilzbelastet gewesen sein. Bei ihm sprühte ich auch an Tagen ohne Verbandswechsel regelmäßig die Haut um den Verband herum mit dem Stomaspray ein und konnte sehr schnell eine deutliche Verbesserung des Hautbildes sehen.  
Einen etwas jüngeren Patient lernte ich leider erst wenige Tage vor seiner Entlassung kennen. Er hatte bereits seit einigen Jahren ein Ileostoma, das nun bei einer erneuten Operation durch ein Colostoma verlegt wurde. Das Ileostoma habe er nie wirklich mit Pflege versorgt und dies allerdings auch immer mal wieder zu spüren bekommen. Er nahm deshalb sehr gerne das Stomaspray mit nach Hause, um nun mit guten Vorsätzen die Haut um das Colostoma regelmäßig zu pflegen. Nach einigen Wochen Stomaversorgung im Alltag ist der Patient begeistert: die Haut ist absolut intakt, der Duft stimmt und was für ihn sehr wichtig ist: die Platte hält deutlich länger (5 statt 3 Tage) und sicherer als vorher, was zumindest seiner Meinung nach mit dem Stomaspray zusammenhängt. Er hat sich nun gemeldet, weil er dringend Nachschub braucht und würde das Stomaspray mit seinen Ätherischen Ölen uneingeschränkt weiterempfehlen!

Stomaspray
Rezeptur nach Monika Werner
Lavendel fein (Lavandula angustifolia)
Rosengeranie (Pelargonium graveolens)
Niaouli (Melaleuca viridiflora)
Benzoe Siam (Styrax benzoe)
Rosenhydrolat
Ringer-Lösung 




Die Mischung auf Hydrolatbasis ist durch die antiseptischen Eigenschaften der ÄÖ gekühlt bzw.  im Kühlschrank über ca 6 Monate haltbar. Wichtig ist jedoch, dass die Sprühflasche möglichst klein gewählt wird. 
Anwendung
Das Stoma wird bei jedem Plattenwechsel nach Standard (bei uns mit feuchten Kompressen) gereinigt. Anschließend Stoma und umgebende Haut mit dem Stomaspray (vorher gut schütteln) einsprühen und antrocknen lassen (dauert max 30 sec.). Da es keine Rückfettung gibt, haftet auch die Stomaplatte gut. Sollte zur Reinigung eventueller Klebereste ein spezieller Reinigungsschaum verwendet werden, stellt dies kein Problem dar.


Wirkung
Durch die tägliche Anwendung des Sprays bei einer einteiligen Stomaversorgung (bzw. 2x wöchentlich bei einer zweiteiligen Versorgung) wird die Schleimhaut bzw. Haut der Stoma-Umgebung deutlich widerstandsfähiger. Es kommt weniger zu Mazerationen bedingt durch den permanenten Kontakt mit Stuhlgang. Auch eine bereits vorgeschädigte Haut wird in ihrer Heilung unterstützt. Sehr angenehm für den Patienten ist ebenso eine leichte analgetische Wirkung der verwendeten ätherischen Öle. Nicht zu unterschätzen ist die Abnahme der Geruchsbelastung bei regelmäßiger Anwendung.



Vor einiger Zeit durfte ich schonmal ein kleines Erfolgsprojekt von Susanne hier veröffentliche, dabei ging es um die anxiolytische und entspannende Wirkung des Melissenöls, nach zu lesen klick hier 

 

Aroma-Massage als Kommunikationsform im Hospiz

Heute habe ich die Ehre wieder ein paar Ausschnitte aus einer ganz besonderen Facharbeit von meiner Schülerin Denise zu veröffentlichen.
Seit April 2013 arbeitet Denise als Pflegefachkraft im Hospiz in Schwerin. Es bietet 12 Gästen ein letztes Zuhause. Jedem Gast steht ein geräumiges Einzelzimmer mit Dusche und WC zur Verfügung, das er sich auf Wunsch auch selbst einrichten und gestalten kann.
Auch an die speziellen Bedürfnisse der Angehörigen wurde gedacht. Diese können in der Begleitungsphase das Gästezimmer der Einrichtung nutzen.
Die Implementierung aromapflegerischer Anwendungen und anderer Komplementärmethoden der Pflege durch die Pflegekräfte vor Ort steckt noch in den Kinderschuhen – aber die Offenheit und Bereitschaft, sich auf den Weg zu begeben, sind deutlich erkennbar.
Aufgrund meiner laufenden Ausbildung in der Aromapflege und meinem Wunsch, diese auch praktisch anwenden zu dürfen, erhielt ich auf Nachfrage bei der Pflegedienstleitung die Erlaubnis, Aromapflege vorerst in Form der Aroma-Massage, Hand- und Fußbädern sowie Waschungen und Raumbeduftung durchzuführen.
Obwohl bereits 100% reine ätherische Öle sowie elektrische Aromalampen in der Einrichtung zur Verfügung standen und  entsprechende Mundpflegeöle aus der Bahnhofsapotheke in Kempten bestellt worden waren, konnte ich deren Anwendung kaum beobachten. Wie ich erkennen musste, waren die Mitarbeiter der Thematik an sich sowie der Wirksamkeit der Aromapflegeprodukte sehr skeptisch gegenüber eingestellt.
Mein Favorit – Die Aroma-Massage
(Quellen: Der folgende Gliederungspunkt und die Textabschnitte der Unterpunkte  wurden unter Zuhilfenahme der Seminarunterlagen von Sabrina Herber und dem Buch „Hilfreiche Gespräche und heilsame Berührungen im Pflegealltag von Specht-Tormann/Tropper,S.68 ff. erarbeitet.) 
Im Verlauf der Ausbildung in der Aromapflege stand als Zusatzmodul das Erlernen der Aroma- Massage zu Auswahl.
Schon als Kind durfte ich die entspannenden und wohltuenden Massagen meiner Großmutter genießen. Meine Beschwerden (z.B. Anspannung, Ängste, Schmerzen im Nackenbereich, Nervosität) konnten durch ihre Berührungen deutlich gelindert werden. Obwohl meine Großmutter keine Ausbildung in dem Bereich genossen hatte, griffen wir gern auf ihre Fähigkeiten zurück. Meine Mutter sagte immer, dass Oma heilende Hände besitzen würde. Auch wenn das so mancher in Frage stellen würde, so  gab sie uns doch während der Massage das Gefühl der Geborgenheit, der Wärme, der Nähe und vor allem Zuwendung.
Diese Erinnerungen und das bereits erworbene Wissen über die Wirkung der ätherischen Öle und die in Aussicht gestellte Möglichkeit, diese in Form der Massage sowohl über die Haut als auch über den Geruchsinn einsetzen zu können, sorgten dafür, dass ich voller Vorfreude meine Anmeldung zum Kurs ausfüllte.
 Allein die Wirkungsbandbreite der Massage… hier nur einige Beispiele
o   deutliche Linderung von Alltagsbeschwerden
o   Gefühl der Wärme, Geborgenheit, Zuwendung, Nähe zu vermitteln
o   die Steigerung des Wohlbefindens und der Lebensenergie, inneren Harmonie
o   Entspannung, Lösen von Stresszuständen, Linderung von Schlafstörungen
o   Hautpflege, Regeneration der Zellen
o   Durchblutungsförderung, Förderung des Stoffwechsels
o   Stärkung des Immunsystems
o   Förderung der Konzentration
o   Förderung der nonverbalen Kommunikation
o   Festigung der zwischenmenschlichen Beziehungen…
…faszinierte mich und bestätigten meine Annahme, dass ich diese Fähigkeit gut in der Hospizpflege einsetzen könnte.
..............
Bevor ich das Angebot einer entspannenden Aroma-Teilmassage unterbreite, frage ich mich selbst:
o   Wie fühlst du dich gerade? (z.B. entspannt oder angespannt)
o   Fühlst du dich in der Lage eine entspannende Massage zu geben?
o   Hast du ausreichend Zeit?
o   Willst du diese Zeit für eine Anwendung einsetzen?
o   Bist du bereit, diese Zeit dem Gast voll zur Verfügung zu stellen?
Da ich die Aroma-Massage als einzige Fachkraft in dem entsprechenden Umfang durchführe und keine zusätzlich Zeit zur Verfügung habe, muss ich leider oft auch danach fragen:
o   Ist deine Kollegin bereit, auf deiner Seite zur Klingel zu gehen, während du beim Gast
     bist?
o   Welche und wie viele Anwendungen kannst du überhaupt in den normalen Ablauf einbinden?
o   Welche Gäste haben Bedarf?
 Wo setzt du die Prioritäten? (Welche Bedürfnislage ist dringender? Wer kann oder muss noch 1-2 Tage länger warten?)
 Folgende Mischverhältnisse finden Anwendung:
  • Mischung 0,5%ig:              10ml Basisöl + 1 Tropfen ätherische Ölmischung
  • Mischung 1,0%ig:              10ml Basisöl + 2 Tropfen ätherische Ölmischung
...........
Aroma-Massage als Kommunikationsform
Wie Ihnen bereits aufgefallen ist, ist die Unterbreitung des Wohlfühlangebotes allein schon verbal kommunikativ stark geprägt.
o   Informationen werden gegeben und im Gegenzug gesammelt.
o   Einstellungen, Meinungen, Wünsche und Bedürfnisse werden erfragt…
o   …auf genau diese wird dann reagiert, sie werden berücksichtigt.
o   Empathie, Achtung und Respekt dem Gast gegenüber sind  Grundvoraussetzung für eine gelingende Kommunikation.
o   Die Authentizität des Anbietenden ist oftmals ausschlaggebend für den Gast, um demjenigen das Vertrauen zu geben, der die Massage durchführen möchte, um ihn ohne Notwendigkeit so nah an sich und seiner Körper heranzulassen.
Erst die Kommunikation im Vorfeld entscheidet darüber, ob dem Gast die Sicherheit vermittelt werden kann und in deren Folge das Vertrauen aufgebaut wird, um die folgende nonverbalen Kommunikation – die Massage = Sprache der Berührung – überhaupt durchführen zu können.
Massage als Sprache der Berührung
Die Sprache der Berührung dient genauso dem Kontaktaufbau, dem Austausch von Informationen, dem Übermitteln von Einstellungen und Meinungen wie die verbale Kommunikation.
Die Sprache der Berührung ist außerdem die erste Sprache, die Kinder lernen. Schon im Mutterleib lernen sie die natürliche Begrenzung durch den Uterus kennen, werden von Fruchtwasser umspült, spüren Erschütterungen und hektische Bewegungen und können auch schon entspannendes Wiegen genießen. Nach der Geburt ist das Kind von den sprechenden Händen der Mutter abhängig. Wie fühlen sich z.B. die Hände der Mutter an. Wie berührt/wiegt die Mutter das Kind? (hektisch, gestresst, ruhig, entspannt). Wie nimmt die Mutter das Kind in den Arm(überfallend oder liebevoll) Kinder lernen begreifend ihre Umwelt kennen und machen sich ein Bild von der Welt. Sie entwickeln über Berührung auch das Gefühl von Sicherheit und Unsicherheit, von Ruhe oder von Hektik, Stress. Wir alle sammeln ein Leben lang Berührungserfahrungen (angenehme aber auch unangenehme) und werden so Experten für Berührung. Und wir sprechen die Sprache der Berührung auch bis an unser Lebensende. Auch dann, wenn uns der Weg zur sprachlichen Äußerung schon längst verstellt ist.
Wenn wir alle Experten in Bezug auf Berührung sind, könnte dann jeder Einreibungen, Streichungen und Wohlfühlmassagen geben?
Grundsätzlich :                    Ja
Was bedeutet das Vorhaben für den Massage-Gebenden?
Grundsätzliches über die Berührungsqualitäten  zu wissen:
o Berührungen können entspannend, schön, belebend, anregend oder
   beruhigend sein
o Berührungen können Gefühle transportieren, Erfahrungen vermitteln,
   Erlebnisse unterstreichen
Können Intimität schaffen und den Eintritt in tiefere seelische Schichten
   ermöglichen
aus therapeutischer Sicht bedeutet es:
o   immer auch den Körper des Gegenübers anzunehmen
o   sich auf Funktionsabläufe des Gastes einzulassen
o   Störungen zu erkennen und zu bearbeiten
aus pflegerischer Sicht bedeutet massieren auch
o   den persönlichen Lebensraum und dessen Grenzen zu beachten
o   zwischen Berufsberührung und Beziehungsberührung zu unterscheiden
o   zu wissen, dass die Massage eine Möglichkeit zur Sinnesstimulation und Eintritt in die biographische Geschichte der Betreuten darstellen kann
 

Folgende Punkte hat Denise in Ihrer mehr als 50 seitigen Facharbeit ausgearbeitet:
  • Beachtung des persönliche Lebensraumes und seiner Grenzen während der Massage
  • Unterscheidung zwischen der Berufsberührung und der Beziehungsberührung
  • Sinnesstimulation und Eintritt in die biographische Geschichte
  • Aroma-Massage als symptomlindernde Maßnahme
  • Wie berühre ich einen Patienten?
Einige Beispiele:
•       langsamer Berührungsfluss    =         Beruhigung
•       beschleunigter Bewegungsfluss        =         Ankündigung eines Erlebens
•       ruckartige Bewegung                             =         erzeugen Stress, Unbehagen
•       kräftige Berührungen                             =         stimulieren
•       sanfte Berührungen                               =         entspannen
 
Konkret bedeutet das:
•       Ich nehme dich wahr, wie du bist.
•       Ich akzeptiere dich, wie du bist.
•       Ich bin bereit, deinem Rhythmus entgegenzukommen.
 
 
auch die Kräuterstempelmassage hat Denise erlernt
Fallbeschreibungen
Fr. K.                               geb. 12.09.1930  
Diagnosen: CUP-Syndrom, Pleurakarzinose bds., chronisch respiratorische Insuffizienz, arterielle Hypertonie, chron. Herzinsuffizienz, chron. Niereninsuffizienz Stad.III; Epilepsie
belastendes Hauptsymptom: Dyspnoe
Da sich Atemnot häufig lindern lässt, in dem man die Aufmerksamkeit vom Ort des Geschehens z.B. von der Lunge auf die Füße lenkt, bot ich dem Gast als Einstieg eine entspannende Fuß-Bein-Massage an und zur Vorbereitung ein Aromafußbad (da sich der Gast noch selbst zu versorgen versuchte und schlecht an die Füße reichte).
Zur Auswahl stellte ich Fr. K. drei ätherische Ölemischungen: „Engelsgleich“, „Sprachlos“, „Keep smiling“, da sie immer Früchte und Blumen auf dem Tisch zu stehen hatte. In der Hinterhand behielt ich noch die ätherische Ölmischung „Im Fluss sein“, da Fr. K. an manchen Tagen über Wassereinlagerungen in den Füßen klagte, die jedoch nicht als prominent zu bezeichnen waren.
Fr. K. bevorzugte für sich die ätherische Ölmischung „Engelsgleich“.
Fr. K. empfand die Ölmischung „Im Fluss sein“ als unangenehm.
Ich respektierte ihre Wahl und ging ins Schwesternzimmer, um das Massageöl zu mischen. Da Fr. K. ein trockenes Hautbild (vor allem an den Unterschenkeln) aufwies, entschied ich mich für die Basisöle: Jojobawach und Aprikosenkernöl und mischte diese 1:1. Insgesamt verwendete ich 7,5ml von jedem Basisöl. In diese Mischung träufelte ich 3Tropfen der ätherischen Ölmischung „Engelsgleich“, d.h. ich stellte eine 1,0% Mischung her.
Nach der Aufklärung und dem Allergietest verabredeten wir uns am Abend vor der Nachtruhe. Zu Beginn richtete ich das Fußbad und emulgierte 1 Tropfen der ätherischen Ölmischung Engelsgleich in einem kleinen Fertigpack Kaffeesahne. Das emulgierte ätherische Öl gab ich im Anschluss in das Wasser, das sich in der kleinen Waschschüssel befand und verteilte die Mischung gleichmäßig.
Da Fr. K. ein sehr kommunikativer Mensch ist, nutzte sie die Gelegenheit, um sich während des Fußbades mitzuteilen (kurzatmig, mit Sauerstoff). Sie äußerte sich positiv über das Gefühl und den Geruch des Fußbades. Nach 10 min beendeten wir das Fußbad. Ich traf die entsprechenden Vorbereitungen zur Massage.
Zu Beginn der Massage erzählte Fr. K. noch sehr rege (Atmung ruhiger und tiefer), während der Massage stoppte sie sich selbst im Redefluss und bemerkte, dass ihr ja so der ganze Genuss verloren gehen würde. Ab diesem Zeitpunkt wollte sie genießen. Nur noch einmal meldete sich zu Wort, erzählte von einer Kochsendung und einem Rezept, für das sie immer bewundert worden war, dann schwieg sie bis zum Ende der Massage. Mir ist zwar unklar, wie man von der Ölmischung „Engelsgleich“ auf eingelegten Brathering in Aspik kommen kann, aber ich fand die Geschichte amüsant.
Da Fr. K. eine sehr offene, orientierte und wissbegierige Frau ist, konnte ich ihr den Bogen mit den Beobachtungsfragen aushändigen und erklären. Sie gab ihn mir nach der 2. Anwendung ausgefüllt zurück. (siehe Anhang)
In der Folge erhielt Fr. K. noch drei weitere Fuß-Bein-Massagen und 3 Schulter-Nacken-Massagen, die sich laut ihrer Aussage sehr positiv auf ihr Befinden auswirkten. „Sie wissen gar nicht, wie schön es ist, wenn man wieder einmal richtig durchatmen kann.“
Neben der Aroma-Massage wandte ich im Verlauf bei Fr. K auch Medi-Akupress zur Förderung der Atmung an. Der Erfolg beider Anwendungen zeigte sich, in dem Fr. K. die Oramoph-Tropfen (Morphinlösung gegen Atemnot), die auf Bedarf angesetzt waren und aller 4 h von Fr. K. eingefordert wurden, während meiner Dienste 14:00 Uhr regelmäßig nicht mehr verlangt wurden. Im Frühdienst konnte sie die 10:00 Uhr Gabe auslassen – auch an Tagen in denen ich keine Zeit für Zusatzanwendungen hatte. Meine Anwesenheit reichte dort scheinbar schon aus.
 
MediAkupress-Punkt Di-4 z.B. bei Verstopfung u. Durchfall
Derzeit absolviert Denise noch den MediAkupress Praktiker "Konzept begleitende Hände", die MediAkupressur findet bei ihr ein breites Anwendungsgebiet, zur Aromapflege wie z.B.
bei Unruhe, Angst
bei Atmenot
bei Ödemen
bei Übelkeit
bei Schmerzen uvm.

Danke liebe Denise für die Erlaubnis, diese Facharbeit in Auszügen hier zu veröffentlichen!!!




Rosenprojekt in der Arbeit mit demenziell Erkrankten



Wie in meinem vorigen Artikel versprochen möchte ich heute die Facharbeit von Ruth vorstellen.

Im Sommer 2011 kam Ruth zur Aromapflege-Woche nach Schwollen ins ViVere Seminarhaus, dort lernte ich ihre wundervolle Art mit Menschen umzugehen kennen. Selbst im Seminar konnte Ruth soviel von sich geben, dass ich ein großes Stück "reicher" wurde.

Ihre Arbeit mit demenziell Erkrankten macht ihr soviel Freude, dass sie nach außen "strahlt".

Als Projekt für ihre Facharbeit wählte sie das Thema „Rosige Zeiten“ – Rosen für
alle Sinne, da sich das Thema wunderbar in ihre Tätigkeit integrieren lies.


Foto von Ruth´s Rosen-DVD




Hier ein paar Auszüge aus Ihrer Facharbeit:




Viele unserer Bewohner kommen aus dem ländlichen Raum und hatten einen Garten.
Die Senioren, die keinen Garten hatten, kennen die Rose trotzdem, haben Erinnerungen
daran.
Ich möchte die Rose mit möglichst allen Sinnen erfahrbar machen, Erinnerungen wecken
und neue Eindrücke, wie zum Beispiel die Rose schmecken, vermitteln.

Die Ziele sind:
- Rosen sehen, riechen, fühlen, schmecken
- gemeinsam etwas tun, herstellen,
- Kreativität fördern,
- zusammen Freude, Spaß haben,
- zu einander finden, sich unterhalten,
- Erinnerungen wecken,
- sich wohl fühlen,
- sich selbst und andere annehmen wie sie sind,
- entspannen

Wir basteln Rosenblütenkränze
Als Einstieg in meine Projektarbeit wähle ich das Basteln von Rosenblütenkränzen,
da wir dabei gleich eine große Fülle an Rosen und Pflanzen die gut dazu passen erfahren
können.


Foto Ruth Felder

Die restlichen Rosen lassen wir trocknen um sie weiter zu verwenden.
Am Abend, beim ins Bett bringen, strahlt Frau S2 so richtig von innen rau und meint:
„Das war ein wunderschöner Urlaubstag!“. So ähnliche Kommentare finden die Frauen
immer wieder, wenn sie die Kränze anschauen.

Foto Ruth Felder


Wir stellen Rosenzucker und Badesalz mit Rosen und Lavendel her
Auf den Tischen stehen wieder die Utensilien
bereit:
- Gläser für Rosenzucker und Badesalz
- Rohrzucker
- Totes Meer Badesalz
- getrocknete Rosenblüten
- getrockneter Lavendel
- ätherische Öle Rose bulgarisch 10% und Lavendel fein
- kleine Moulinette
- Aufkleber
- Stifte
Foto Ruth Felder


Wir betrachten alle Zutaten auf den Tischen und überlegen, wie wir vorgehen. Es
taucht die Frage auf, warum wir keine frischen Blüten verwenden und es leuchtet ein,
dass die Gefahr besteht, dass die Pflanzenteile schimmeln.
Gemeinsam zerlegen wir die Rosenblüten. Sie wird in all ihre vielen Blütenblätter zerteilt,
befühlt, berochen. Die Blütenblätter, die ganz innen sind und unten her einen
weißen Rand haben, werden aussortiert, da diese bitter sein können. Für das Badesalz
können wir sie aber bestimmt noch verwenden.
Auch den Lavendel zupfen wir ab, zerreiben ihn, riechen an ihm und immer wieder
an unseren Händen. „Mmmhhh, so hat es im Wäscheschrank meiner Mama auch
gerochen!“ stellt Fr. A. fest.
Wir entscheiden uns zuerst Rosenzucker herzustellen und überlegen, ob wir die Blätter
in ihrer Größe lassen, dann kann man sie zum Verzehr entfernen oder ob wir sie
zerkleinern und mitverzehren. Das Ergebnis: ein Teil wird mit der Moulinette zermahlen,
was einen intensiven Duft erzeugt. Jeder schnuppert mit einem „Mmmhhh“ daran.
Zum Vergleich lasse ich alle an der Verschlusskappe des Rosenöls riechen.
Dieser Geruch ist noch intensiver! Es ist für die meisten Bewohner das erste
Mal, dass sie Rosenöl riechen.......

Foto Sabrina Herber







Das Badesalz stellen wir in den gleichen Schritten her, entscheiden uns aber der Optik
wegen, auch ganze Rosenblätter mit zu verwenden. Es wird wieder gedreht, befüllt
und geschüttelt. Inzwischen hat sich unsere Runde vergrößert. Es sind noch
mehr Bewohner und auch Angehörige dazu gekommen. Alle helfen mit, rühren,
schütteln, schnuppern, erzählen.........

Wellness – Nachmittag auf der Terrasse

Es ist wieder ein richtig heißer Sommertag und wir haben zu nichts Lust. Einfach
entspannen und genießen. Das Angebot für ein lauwarmes Fußbad wird mit Freude angenommen und ist die Gelegenheit unsere Badesalze zu testen.
Die Bewohner dürfen ihren Duft aussuchen, ob Rose, Lavendel oder lieber gemischt. Diese Entscheidung fällt manchen ganz schön schwer. Mit der Zeit haben alle eine Wanne (oder Schüssel) mit Fußbadewasser in der richtigen Temperatur und Geschmacksrichtung vor sich. Nebenher lassen wir eine CD mit Meeresrauschen leise im Hintergrund spielen.
Es ist interessant, wie alle nacheinander zur Ruhe finden. Die Atmosphäre wirkt sehr entspannt, gemütlich, zufrieden.......Wer zum Abschluss noch eine Erfrischung möchte bekommt die Beine mit Pfefferminzspray eingesprüht.....
Einige Bewohner waren wegen der schwimmenden "Rosenkrümel" etwas irritiert, hier hatte eine Angehörige die Idee, das Badesalz doch in große Teebeutel zu füllen und diese in die Fußbadeschüssel mit dazu geben.


Entspannung mit Rosenbildern, Rosenduft und Entspannungsmusik 


auch die DVD Hülle hat Ruth selber gestaltet!!

Auf einem Rosenmarkt hat Ruth hunderte Rosenfotos geschossen, diese auf eine DVD brennen lassen, um sie im Pflegeheim als Diashow über den Fernseher abzuspielen. So sind die Bilder auch für Sehbehinderte wahrnehmbar, es können mehrere zusammen schauen und da auch die Bilder der
„Blumenköniginnen“ dabei sind, kann sich die eine oder andere Bewohnerin im Fernseher entdecken. Dazu läuft Entspannungsmusik (z. Bsp. Fühl dich wohl von Vinito, oder Wolkenflug von Martin Buntrock). Auf die Heizung legt sie nach dem Lüften kleine Zellstofftupfer mit ätherischen Ölen
zur Entspannung, mal Rose, mal Mandarine und auch mal „Zauberöl“ .

Zauberöl

8° Mandarine rot
1° Rosen-Absolue
2° Sandelholz
2° Vanille-Extrakt

Das Zauberöl, wird entweder für die Duftlampe verwendet, für kleine Massagen- und Einreibungen oder es wird daraus ein Raumspray hergestellt.

Ausserdem veranstaltete Ruth einen Rosenlieder-Nachmittag, stellte Rosensirup her und organisierte einen Lichterrosenkranz-Gebetsnachmittag mit den Bewohnern und vielen Angehörigen......


Ich habe Ruth dazu ermutigt ihre Rosen-DVD doch auch anderen Häusern bereitzustellen, wer interesse an diesen wundervollen Rosenbildern hat, kann sich bei mir melden und ich werde es an Ruth weiterleiten.






Einführung der Mundpflege mit ätherischen Ölen auf der Palliativstation der Klinik

Nachdem Sandra die ersten Aromapflegekurse absolviert hatte, beschloss Sie die Kenntnisse im Krankenhaus anzuwenden bzw. anzubieten.
Ihr Vorhaben hat sie mit der zuständigen Pflegedienstleitung besprochen, diese war sehr positiv der Aromapflege gegenüber eingestellt und erteilte Sandra die Erlaubnis, diese auf Station einzuführen. Sogar ein kleines Budget wurde ihr bewilligt, damit konnte Sie die ersten Öle  in der Krankenhaus Apotheke und elektrische Duftlampen bestellen.
Die Anfänge auf der Palliativstation waren nicht immer leicht. Mit der Zeit wurde die Aromapflege aber immer mehr akzeptiert. Trotz der Akzeptanz und der Möglichkeit Öle über die Apotheke zu beziehen, mussten die Kosten doch immer im Auge behalten werden und Improvisation war gefragt. So verwendetete sie zum Beispiel am Anfang zur Aufbewahrung des Mundwassers und des Mundöls verschließbaren Sputum Becher. 
Ihr ist es gelungen die komplette Mundpflege auf der Station umzustellen. Es gibt nun statt des üblichen Mundpflegesets  ein "aromatisches" Mundpflegeset, welches aus einem Mundwasser, einem Mundpflegeöl und einem Lippenbalsam besteht.
Sofern ein Patient Bestandteile dieses Standard-Mundpflegesets nicht mag, bekommt er ein auf seine persönlichen Bedürfnisse genau abgestimmtes Pflegeset zur Verfügung gestellt.
Das Standardmundpflegeset steht immer auf dem Aroma-Wagen der Palliativstation und kann somit von allen Kollegen jederzeit genutzt werden. Genaue Angaben über das Verfalldatum und das Mischungsverhältnis der einzelnen Zusammensetzungen werden auf den Behältnissen dokumentiert.

Das Mundwasser besteht aus:
1000 ml Mineralwasser ohne Kohlensäure
1 ml Alkohol 95 %
2 Tropfen Kardamon (Elletaria cardamomum)
2 Tropfen Fenchel (Foeniculum vulglare)
2 Tropfen Zitrone (Citrus limonum)
Das Mund Öl enthält:
100 ml Olivenöl mild
5 Tropfen Kardamon (Elletaria cardamomum)
5 Tropfen Fenchel (Foeniculum vulglare)
3 Tropfen Zitrone (Citrus limonum)


Das Lippenbalsam wird gefertigt aus:
250g Sheabutter
250g Kokosöl
60g Mandelöl
10g Sanddornfruchtfleischöl
10g Vitamin E
15 Tropfen Lavendel fein (Lavandula angustifolia)
15 Tropfen Benzoe siam (Styrax benzoe)
Fallbeispiel:

Frau M., 31 jährige Patientin mit B-Zell-Lymphom, Zustand nach Chemotherapie
Beschreibung des vorgefundenen Zustandes:
Die Patientin klagte über eine stark abgelöste Mundschleimhaut mit Aphtenbildung im gesamten Mundbereich. Das Essen und Trinken fiel ihr sehr schwer und war immer schmerzhaft. Sie mochte gerne viel trinken, konnte es aber in diesem Zustand nicht.
Durchgeführte Aromapflege:
Zu Beginn wurde das Sanddornfruchtfleisch-Öl pur für den ganzen Mundbereich verwendet, mehrmals täglich hielten wir für sinnvoll. Nach einem Tag wurde es dann langsam besser, so dass wir mit der Mischung begonnen haben nur spezielle Stellen (Aphten) mit dem Sanddornfruchtfleisch-Öl zu benetzen.
Ergebnis:
Nach 5 Tagen erzielten wir einen guten Erfolg, sodass selbst die Patientin sehr überrascht war. Sie wollte jetzt die Mundpflegemischung prophylaktisch nutzen. Frau M. begann immer einen Tag vor der Chemotherapie und wir konnten feststellen, dass es zu einem Rückgang der Aphten kam. Ebenfalls gingen die Mundschleimablösungen zurück. Am Ende ihres Lebens mochte Sie auch gerne das Mundwasser in der Sprühflasche zum Befeuchten. Das Wohlbefinden und das Trinkverhalten der Patientin verbesserte sich sehr, die Lebensqualität stieg dadurch.
Verwendete Tinktur:
9 ml Olivenöl mild
1 ml Sanddornfruchtfleisch Öl
1 Tropfen Niauli (Melaleuca viridiflora)
1 Tropfen Manuka (Leptospermum scoparium)


Ätherische Öle bei demenziell Erkrankten - Facharbeitsauszug von Liane Hehl

Heute darf ich Euch die dritte Facharbeit vorstellen. Diese wurde von Liane bei mir abgegeben.
Liane kenne ich schon aus den Anfangsjahren meiner Dozententätigkeit, also schon viele Jahre. Sie hat eines meiner ersten Seminare beim DRK-Landesverband, für den ich seit 10 Jahren die Aromapflegeseminare gebe, teilgenommen.

Liane arbeitet in einer Pflegeeinrichtung im Westerwald als Bereichsleitung in der sozialen Betreuung.



"Der Wohnbereich III ist im Jahr 2005  im Rahmen eines Projektes des medizinischen Dienstes der Krankenkassen in Alzey (MDK) mit dem Titel „Verbesserung und Optimierung von demenzkranken Menschen in stationären Einrichtungen“ in eine segregative Demenzgruppe umfunktioniert worden. Dieses Projekt lief zweieinhalb Jahre und wurde ohne finanzielle Unterstützung aber mit Lernmodulen und bei Besuchen des MDK in unserer Einrichtung durchgeführten Testverfahren, z.B. DCM, Demenzdiagnostiktest begleitet.
Der Wohnbereich bietet Platz für 18 dementiell erkrankte Menschen. Hier wird besonderes Augenmerk auf die ganzheitliche Begleitung der hier lebenden Menschen gelegt. Es wurde ein besonderes Konzept erarbeitet, nach dem überwiegend gearbeitet wird. 
..... Ich kann mit Gewissheit sagen, dass ich diesen Beruf sehr gerne ausübe. Er erfüllt mich und gibt mir viel. Wenn ich meinen „Alten“ in ihre Gesichter schaue, ihre runzli­gen Hände anfasse, bekomme ich oft das wohlige Gefühl, „zuhause zu sein“.
Die Umstände sind leider oft schwierig und sorgen dafür, dass man nicht immer zu­frieden ist, mit dem, was man gemacht hat.
Liane hat in einem Teil Ihrer Facharbeit eine tolle Duftreise für eine schwerst erkrankte Bewohnerin beschrieben:

Das erste wirklich prägnante Erlebnis hatte ich mit einer Bewohnerin, Frau G., im Juli 2008.
Frau G. lebte schon seit fünf Jahren in unserer Einrichtung. Sie litt an einer schweren Demenz.
Wir beurteilten die dementielle Veränderung auf einer Skala von 1 bis 7. Frau G. war bei 6-7 einzustufen, also einer schweren Demenz, die dann auch starke Aus–wirkungen auf das Essverhalten hat. Dies war auch bei Frau G. der Fall. Das Es–sen wurde zu einem großen Problem. Frau G. nahm extrem ab, wollte nicht mehr aufstehen, der Körper zog sich im Bett immer mehr zusammen und nahm immer stärker die sog. „Embryonalhaltung“ an.
Für die Pflegekräfte wurde es fast unmöglich an Frau G. „heran zu kommen“. Alle pflegerischen Tätigkeiten wurden zu einem Kraftakt.
Waschen, windeln, Essen anreichen, lagern, alles artete in Stress aus. Ganz zu schweigen davon, wie sich Frau G. gefühlt haben muss. Sie gab Töne von sich, wenn man sich ihr auch nur anzunähern versuchte oder versuchte sie aus ihrer Haltung heraus zu holen, dass man dachte, man bringt sie um. Die Schreie waren im ganzen Haus zu hören. Einige Pflegekräfte waren diesen Umständen nicht mehr gewachsen und baten darum, nicht mehr zu Frau G. gehen zu müssen.
Viele Tränen flossen, die Verzweiflung war groß.
Zu dieser Zeit, im Februar 2006, hatte ich mein „Basisseminar “ und im September 2006 mein Aufbauseminar absolviert.
Frau G. kam mit einer schon erheblichen Demenz in unsere Einrichtung. Sie hatte keine lebenden Angehörigen, nur eine gesetzliche Betreuerin, die nicht viel von Frau G.s Leben wusste. So war es sehr schwierig, eine Biografie zu erstellen. Wir erkundigten uns beim Hausarzt, der zum Glück einige in unserer Einrichtung le­benden Menschen seit langem betreute. Er konnte einige wichtige Informationen geben, ohne seine Schweigepflicht zu verletzen. Er bestätigte, was wir schon he­rausgefunden hatten: Frau G. war sehr gläubig und das Gebet und kirchliche Lie­der waren immer ein guter Schlüssel zu ihr. Wir fanden auch ohne vollständige Biografie einen guten Zugang zu Frau G.. Sie war mehr als 3 ½ Jahre sehr gut in die Gemeinschaft der Bewohner integriert, kam regelmäßig zur Gymnastik und nahm auch an vielen Veranstaltungen teil, obwohl das nicht immer einfach war, da sie durch ständiges Dazwischenreden und Beten störte und somit den Mitbe­wohner/innen eine hohe Akzeptanz abverlangte, was aber relativ gut funktio­nierte.
Nachdem die Krankheit gut 3 ½ Jahre mehr oder weniger stagnierte, verschlech–terte ihr Zustand sich zusehends. Die körperlichen Symptome waren jetzt auch stärker ausgeprägt. Frau G. saß schon immer überwiegend im Rollstuhl – eine Oberschenkelhalsfraktur, nach der sie nie wieder alleine laufen konnte, war dafür verantwortlich. Jetzt kam hinzu, dass es aufgrund ihrer körperlichen Konstitution, insbesondere des schlechten Zustands ihres Kreislaufs, oft nicht möglich war, sie den ganzen Tag zu mobilisieren. Oft bewegte sie sich gar nicht mehr im Rollstuhl und schlief die überwiegende Zeit, was dazu führte, dass das Gesäß nach der Mobilisation stark gerötet war und das Dekubitusrisiko stieg. Die gesamte Kör–perhaltung verschlechterte sich: Der Kopf hing herunter, Nacken und Rücken krümmten sich, es bestand die Gefahr einer Kontraktur.
Das Anreichen des Essens, besonders im Demenzbereich, gehört zu meinen täg­lichen Aufgaben und wurde zu diesem Zeitpunkt zu einem großen Problem: Nach einem Löffel nahm Frau G. immer wieder den Kopf herunter und stützte ihn in ihre Hände. Damit fing das Zusammenziehen an und wurde auch zu einem techni­schen Problem. Nach jedem Löffel musste Frau G. aufgefordert werden, den Kopf hochzuheben. Dieses Problem entstand täglich sechs- bis siebenmal, ebenso beim Trinken. Zu diesem Zeitpunkt fing es auch an, dass Frau G. sich im Bett am liebsten auf die linke Seite drehte und sich immer mehr zusammenzog.
Frau G. war eine Bewohnerin, die bis zu diesem Zeitpunkt sehr gern Körperkontakt hatte. Sie genoss es immer, angefasst und in den Arm genommen zu werden, was die ganzheitliche Betreuung erleichterte.
Im Rahmen der Einzelbetreuung war Frau G. schon immer eine Bewohnerin, bei der ich regelmäßig mit ätherischen Ölen gearbeitet hatte und die das auch immer sehr genießen konnte.
In der Einzelbetreuung der Bewohner gehen wir auf die Bedürfnisse der Men­schen ein und machen unterschiedliche Angebote, hierzu gehört auch das sog. „Snoezelen“. Snoezelen kommt aus dem Niederländischen und bedeutet „snüf­felen und döselen“ (schnüffeln und dösen) und ist gerade für demenzkranke Be­wohner eine wundervolle Art der Stimulation und Entspannung. In unserem Haus gibt es im Wohnbereich III einen Snoezelraum mit einem zwei x zwei Meter gro­ßen Wasserbett und verschiedenen Möglichkeiten zur Stimulation der Wahrneh­mungsbereiche, z. B. Licht, Musik, Farben und Düfte.
Das Snoezeln gehörte bei Frau G., wie bei vielen anderen Demenzkranken, zum festen Bestandteil der Einzelbetreuung.
Für Bewohner/innen, die den Snoezelraum nicht aufsuchen konnten, baute unser Hausmeister auf meine Veranlassung einen mobilen Snoezelwagen.
 
Snoezelwagen selbst gebaut
So konnte auch Frau G., für die es im letzten Jahr nicht mehr möglich war, ohne Angst in das Wasserbett gelegt zu werden (jedes Lagern machte ihr Angst), mit dem mobilen Snoezelwagen zweimal wöchentlich, in der akuten Phase sogar täglich, in ihrem Zimmer von mir betreut werden.
An Rundbögen waren zarte, bunte Chiffontücher angebracht. Diese beduftete ich mit einem Hauch Neroli- Öl (1 Tr. auf ein Tuch und 2 Sprüher Orangenblüten–wasser). ( Diese Idee brachte ich aus meinem Basisseminar mit. Dort wurde die Geschichte der Düfte behandelt und es hieß, Cleopatra habe die Segel ihres Schiffs in Neroli-Öl getaucht, um Mark Antonius zu betören. Der Duft sollte durch die Luft seine Liebe zu ihr wecken.) Ich erzählte Frau G. diese Geschichte und sie lächelte liebe- und verständnisvoll. Sie genoss es offensichtlich, diesen Duft zu riechen.
Der Einsatz des Neroli-Öls wirkte in Frau G.s Fall, wie beabsichtigt, Angst min­dernd und Vertrauen schaffend.
Ich betreute Frau G. zweimal wöchentlich, in der akuten Phase nahezu täglich.
Ich nahm den Snoezelwagen mit in ihr Zimmer, schloss die Wassersäule und den Projektor an, beduftete das Tuch, somit den Raum, mit Neroli-Öl und legte eine Kassette mit Entspannungsmusik ein. Einmal wöchentlich las ich ihr die Ge–schichte vom „Duft der Orangen“ vor und wir unternahmen eine Duftreise.
Die Duftreise spielte sich wie folgt ab:
 
Liane bei der Vorstellung ihrer Facharbeit
Zur Vorbereitung brachte ich zwei lange Stillkissen mit, die Frau G.s Lagerung erleichtern sollten. Zur Begleitung unserer Phantasiereise benutzte ich die Aro­malampe in Orange (Primavera) mit 1 Tr. Neroli-Öl. Frau G.s Zimmer war ca. 20 qm groß. Die Lampe machte ich schon zu Beginn meiner Vorbereitungen an, da­mit das Wasser sich erwärmen und der Duft sich langsam entfalten konnte.
Frau G. bereitete ich auf unsere Reise vor. Sie kannte den „Platz auf dem Hügel“. Die Reise dorthin hatten wir schon häufig gemacht.
 
sorgfältige Lagerung und Körperkontakt sind wichtig
Ich sprach Frau G. an und sagte:
„Frau G., haben Sie ein wenig Zeit für mich? Haben Sie Lust auf einen Spazier­gang, eine kleine Reise?“
Frau G. lächelte und sagte klar und deutlich: „Gerne“.
Frau G. lag auf der linken Körperseite – ihrer Lieblingsseite – sie hatte den Kopf und die Knie stark zusammengezogen. Ich ließ sie in der Position, stand hinter ihr und legte die Stillkissen zurecht. Ich fragte:
„Können wir losgehen?“
Frau G. antwortete: „Mmh“.
Ich sprühte einen Sprüher Orangenblütenhydrolat in die Nähe ihres Kopfes.
„Wir gehen zu unserer Sonneninsel und sehen dort einen großen Orangenhain. Wir laufen unter den Orangenbäumen. Zwischen den grünen, wie gelackten Blät–tern hängen die Orangen wie kleine Lampions. Dazwischen blühen unzählige weiße Blüten, die einen süßen Duft verströmen.“
Ich gab 1 Tr. Ylang Ylang auf eine von mir gefilzte weiße Blüte und verwedelte mehrfach den Duft oberhalb ihres Kopfes. Ich legte die Blüte oberhalb des Bettes ab, so dass sie den Duft im Hintergrund noch riechen konnte.
 
die selbsthergestellten Filzblüten werden beduftet
„Unter den duftenden Bäumen läufst Du zu einem kleinen Hügel. Dort angekom–men, genießt Du die weite Sicht. Dein Blick ist grenzenlos, und diese Weite fühlst Du auch in dir.“

Ich fing an, Frau G. zu berühren, ganz sanft über der Bettdecke. Sie tolerierte die Berührung. Ich streichelte ihr über den rechten Arm, weiter über ihre Hüfte, Be­cken, Oberschenkel, Knie, Wade bis hin zu den Füßen (rechts und links), dort hielt ich mich auf, denn wir gingen ja. Dann begann ich, ihre Füße über der Bett­decke zu massieren und die Fußsohlen zu stimulieren. Langsam ging ich wieder in derselben Reihenfolge zurück zum Kopf.
„Von fern schimmert azurblau das Meer. Die Sonne scheint. Du fühlst ihre ange­nehme Wärme.“
Ich gab 1 Tr. Orange und 1 Tr. Benzoe auf eine gelbe Filzblüte. Der Duft wurde mit der ölgetränkten Blüte oberhalb des Kopfes gewedelt.
„Ein sanfter Wind weht über deine Stirn.“
Mit den ölgetränkten Blüten wedele ich wiederum oberhalb des Kopfes.
„Du sitzt unter einem Orangenbaum und lehnst dich an seinen Stamm. Du fühlst mit dem Rücken die Rinde des Stammes.“
Ich fing an, Frau G.s Rücken zu massieren, ging unter die Bettdecke, erst über dem Nachthemd, dann darunter. Ich benutzte dabei eine Mischung aus 10 ml Jo­hanniskrautöl und 1Tr. Sandelholz(Santalum album)
Frau G. entspannte sich unter der leichten Massage des Rückens völlig.
„Wir spüren die warme Rinde.“
Langsam konnte ich beginnen, Frau G. in die Rückenlage zu bringen. Meine rechte Hand behielt den Kontakt zum Rücken, mit der linken drehte ich Frau G. sanft und ohne Gewalt in die Rückenlage. Nun zog ich langsam meine rechte Hand heraus und holte die Stillkissen, die ich zuvor auf der Heizung angewärmt hatte und lagerte sie rechts und links von Frau G. . Frau G. lag entspannt mit ge­schlossenen Augen auf dem Rücken. Ihr Kopf war leicht nach links gebeugt, aber locker. Die Beine waren angewinkelt. Mit einem ebenfalls angewärmten Lage­rungskissen stützte ich ihre Beine.
„In der Krone eines Baumes sitzt ein Vogel und singt ein zauberhaftes Sommer–lied.“
Ich pfiff leise.
„Du genießt die Ruhe, bist still und friedlich. Unter dem Baum liegen reife Oran–gen. Du nimmst eine in deine Hände, fühlst ihre Schale, riechst ihren Duft.“
Ich legte einen orangefarbenen Filzball in Frau G.s Hände. Sie nahm ihn an, hielt ihn fest und befühlte ihn.
 
ein selbstgefilzter Ball, den die Bew. selbst festhalten kann
„Du brichst die Orange auf und kostest die reife, süße Frucht.“
Für Duftreisen, aber auch für die Sterbebegleitung nutze ich eine besondere Technik. Toffifee- Packungen sind von Größe und Form her gut geeignet, alle möglichen Säfte, Cola oder auch etwas Deftiges einzufrieren. Diesen gefrorenen „Bonbon“ kann man dann in eine Mullkompresse geben und in eine Wangentasche legen. Die Mullkompresse verhindert das unmittelbare Ver­schlucken, indem man die Kompresse von außen festhält. Der Inhalt schmilzt  langsam, und der Geschmack ist da.
Für Frau G. hatte ich frisch gepressten Orangensaft eingefroren und den gab ich ihr jetzt.
„Kühl rinnt dir der Saft die Kehle hinab, mmh...! Durch die Äste der Bäume rauscht der Wind.“
1 Tr. Benzoe siam, 1 Tr. Ylang Ylang und 1 Tr. Orangenschalenöl waren auf die Blüten geträufelt zusammen der Wind, den ich Frau G. oberhalb des Kopfes zuwedelte.
„Du fühlst dich wohl und träumst ein wenig weiter.“
Frau G. hatte  die Augen geöffnet, den Ball hielt sie in den Händen, sie war weit weg und entspannt. Die Beine waren locker, der Kopf neigte sich nicht nach links.
„Ich bin entspannt und genieße den herrlichen Duft.“
Die Duftreise war nach ca. 25 Minuten vorbei. Wir machten sie einmal wöchent­lich.
Nach den Duftreisen war zu spüren, dass Frau G. darauf positiv reagierte. Sie wirkte und war auch tatsächlich entspannter. Die Körperspannung lockerte sich.
Des Weiteren bekam Frau G. einmal täglich 1Tr. Grapefruitschalenöl Vegaroma(Citrus pa­radisi) auf 1 l Mineralwasser.
Grapefruit wirkt u. a. anregend, aufheiternd und stimmungsaufhellend. Es schmeckt in Wasser gemischt sehr gut und erfrischend. Vor einer Mahlzeit weckt Grapefruitschalenöl den Appetit und schafft gute Laune beim Essen (auch in der Duftlampe anwendbar).
Im Juli 2008 verschlechterte sich Frau G.s Zustand nochmals. Essen war kaum noch möglich. Das Legen einer PEG-Sonde stand schon im Raum. Die gesetzli­che Betreuerin war mehrmals zum Gespräch da. Wir hatten eine gute Beziehung und konnten uns gut unterhalten. Ich schlug vor, mit der Sonde noch etwas zu warten. Ich hatte das Gefühl, auf anderem Wege noch etwas bewirken und Frau G.s Leben noch etwas lebenswerter erhalten zu können.
Am 24.06.2008 hatte ich ein längeres Telefonat mit meiner Aromaexpertin. Wir hatten wegen Frau G. vorab schon zweimal telefoniert. Sie schickte mir ein Fax mit einem Rezept:
50 ml Basisöl, 3 Tr. Grapefruit, 2 Tr. Mandarine, 3 Tr. Tonka
(Körperöl, Appetit fördernd, auch zur Armmassage)
Täglich wurden 3 Tr. dieser Mischung in die Duftlampe gegeben. Es wurde ein Plan erstellt, was wann angewendet werden sollte.
Außerdem fand ein Gespräch mit den Pflegekräften statt und es wurde verein–bart, dass sie 1Tr. Bergamotte auf ihre Kittelkragen aufträufeln sollten.

Zusammenfassung der bei Frau G. angewandten Rezepturen
  1. Besinnliche Bibelstunde (ab 2006 1 x wöchentlich bis Mai 2008)
2 Tr. Weihrauch (Boswellia sacra)                                               Duftlampe
1 Tr. Rose türkisch 10%                                                              3 Tr. auf 20 qm
1 Tr. Bergamotte (Citrus aurantium ssp. bergamia)
Überlegung:
Weihrauch wirkt nervenstärkend, beruhigend, antidepressiv.
Biografieorientiert: Kirche = Erinnerung
Rosenöle sind etwas besonderes,sie sind mit schätzungsweise 400-500 Inhaltsstoffen,es ist bis heute noch nicht gelungen alle Inhaltsstoffe zu identifizieren bzw. zu benennen, in der Lage sich den augenblicklichen Bedürfnissen des Menschen anzupassen,bist du erschöpft regt sie an,bist du nervös beruhigt man sich.
Bergamotte gilt als Öl zum Glücklichsein, ist ein starkes Antidepressivum und wirkt angstmildernd.
  1. Dekubitusprophylaxeöl (ab 2006)                                                       
50 ml Olivenöl                                                                               -
15 Tr. Lavendel extra (Lavandula angustifolia/vera)
Einreiben von geröteten, gefährdeten Hautstellen
Überlegung:
Lavendel extra wirkt epithelisierend, antimykotisch, zellregenerierend, rundum heilend besonders bei Rötung, gute Verträglichkeit.
  1. „Schutzöl“ Personal           (ab Juni 2008)                                          Kittel o. ä., nicht
1 Tr. Bergamotte (Citrus aurantium ssp. bergamia)                         auf die Haut, evtl.
                                                                                                         Mullläppchen oder
                                                                                                         Taschentuch
Überlegung:
Bergamotte wirkt beruhigend, krampflösend, aufbauend und psychisch aus­gleichend, Angst mindernd bzw. lösend.
  1. Appetitmangel (tgl. ab Juni 2008)
Tgl. 1 Tr. Grapefruit (Citrus paradisi)                                        auf 1l Mineral-
                                                                                                 Wasser zum Trinken
                                                                                                        
Überlegung:
Grapefruit wirkt vor allem appetitanregend
  1. Körperöl „Appetit fördernd“ (Armmassage 2 x tgl., Duftlampe 1 x tgl. ½ Stunde vor
  2. der Essenszeit ab Juli 2008)
50 ml Basisöl
3 Tr. Grapefruit
2 Tr. Mandarine rot
3 Tr. Tonkaextrakt 

ohne Basisöl auch für die Duftlampe geeignet



Überlegung:
Grapefruit wirkt appetitanregend,
Mandarine regt den Gallenfluss an, durch den Anteil von Anthranilsäure- Ester ist es sehr entspannend und muskellockernd, mindert nervöse Anspannung, bewirkt gute Stimmung, macht heiter und fröhlich.
Tonka hat einen süßen, marzipanähnlichen warmen weichen Duft der dem des Vanilleöls ähnelt, hüllt ein macht warm um Herz und Ge­müt.
Körperöl „stärkend“ (fast tgl., wöchentl. Rücken, Bauch, Arme, Beine))
50 ml Basisöl (Johanniskraut – Mazerat – Rotöl – Hypericum perforatum)
3 Tr. Zeder (Zedrus atlantica)
2 Tr. Angelikawurzel (Angelica archangelica)
3 Tr. Melisse (Melissa officinalis)
2 Tr. Grapefruit (Citrus paradisi)

Acht-Klassarbeit meiner Nichte Jule

Vor gut einem Jahr fragte mich meine Nichte Jule, ob ich ihr behilflich sein möchte bei Ihre Acht-Klassarbeit, diese Aufgabe bekommen die Walddorfschüler in der achten Klasse. Sie müssen sich ein Thema aussuchen mit dem sie sich fast ein Jahr beschäftigen und darüber recherchieren und lernen. Daraus entsteht dann eine richtige Facharbeit.

Jule hat sich für das Thema "Naturkosmetik" entschieden und schon viele Ideen und Pläne für die Ausarbeitung geschmiedet.
Zuerst informierte sie sich darüber, was denn der Begriff Naturkosmetik überhaupt bedeutet (Auszug aus der Facharbeit):


Einleitung
Wie ich auf mein Thema kam:
Da ich zur Zeit selber viel Kosmetik benutze und es mich interessiert, was für Pflanzen meine Kosmetik enthält, habe ich mich entschieden das Thema Pflanzenkosmetik zu nehmen.
Doch anfangs dachte ich, Naturkosmetik sei das gleiche wie Pflanzenkosmetik, doch es gibt Unterschiede.
Der Begriff Naturkosmetik ist in Deutschland nicht geschützt, d.h. eigentlich kann jeder Hersteller seine Kosmetik als Naturkosmetik bezeichnen, obwohl dort Stoffe enthalten sind, die laut dem Naturkosmetikverband dort nicht hineingehören.
Diese oft chemischen Stoffe können Krankheiten verursachen.
Der BDHI-Standard (Bund-Deutscher-Naturkosmetik), fordert folgende Kriterien:

1. Pflanzliche Rohstoffe
Pflanzliche Rohstoffe müssen aus zertifiziertem, ökologischem Ausgangsmaterial stammen, soweit sie aus Pflanzen bestehen oder gewonnen wurden. Verbindlich sind diesbezüglich die in Anlage 1 enthaltenen Definitionen und Einschränkungen.
Zertifizierung bedeutet, dass nachgewiesen und bescheinigt wird, dass die Rohstoffe ohne Gift angebaut und gelagert werden.
2. Tierische Rohstoffe und Tierschutz
Tierische Rohstoffe
Der Einsatz von Stoffen, die von Tieren produziert werden (z.B. Milch, Honig), ist gestattet. Der Einsatz von Rohstoffen aus toten Wirbeltieren (z.B. Emuöl, Nerzöl, Murmeltierfett, tierische Fette, Collagen und Frischzellen) ist nicht gestattet.
Tierversuche und Endprodukte
Weder bei der Herstellung noch bei der Entwicklung oder Prüfung der Endprodukte dürfen Tierversuche durchgeführt oder in Auftrag gegeben werden.
Tierversuche und Rohstoffe
Rohstoffe, die vor dem 01.01.1998 noch nicht im Markt vorhanden waren, dürfen nur dann verwendet werden, wenn sie nicht im Tierversuch getestet worden sind. Außer Betracht bleiben hierbei Tierversuche, die durch Dritte durchgeführt wurden, die weder im Auftrag noch auf Veranlassung des Auftraggebers gehandelt haben, noch mit diesen gesellschaftsrechtlich verbunden sind.
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3. Mineralische Rohstoffe
Der Einsatz anorganischer und mineralischer Salze, Säuren und Laugen (z.B. Magnesiumsulfat, Natriumchlorid) ist grundsätzlich gestattet. (Ausnahmen siehe Punkt 5)
4. Erlaubte Herstellungsprozesse
Für die Herstellung von Naturkosmetika sind neben physikalischen Verfahren einschließlich der Extraktion mit Wasser, pflanzlichem Alkohol, Kohlensäure, pflanzlichen Fetten und Ölen sowie hieraus gewonnenem Glycerin auch enzymatische und mikrobiologische Verfahren zulässig, wie sie in der Natur vorkommen.
Daneben dürfen Stoffe aus Naturstoffen wie Fette, Öle und Wachse, Zucker, Stärke, Cellulose, Eiweiße, Polysaccharide, Vitamine mittels Hydrolyse, Hydrierung, Veresterung oder sonstigen Spaltungen und Kondensationen gewonnen werden.
5. Nicht erlaubte Stoffe
Stoffe aus den folgenden Stoffgruppen dürfen nicht verwendet werden: – organisch-synthetische Farbstoffe
– synthetische Duftstoffe
– ethoxilierte Rohstoffe

– Silikone
– Paraffine und andere Erdölprodukte

6. Konservierung
Zum Zwecke des Verbraucherschutzes können erforderlichenfalls die folgenden naturidentischen Konservierungsmittel verwendet werden:
– Benzoesäure und ihre Salze
– Salicylsäure und ihre Salze

– Sorbinsäure und ihre Salze – Benzylalkohol
Beim Einsatz dieser Konservierungsstoffe ist der Zusatz:"Konserviert mit ... [Name des Konservierungsstoffes]" erforderlich.
7. Riechstoffe
Zugelassen sind natürliche Riechstoffe, die der ISO Norm 9235 entsprechen. Außerdem können biotechnologisch gewonnene Riechstoffe verwendet werden.
8. Radioaktive Bestrahlung
Die Behandlung von pflanzlichen und tierischen Rohstoffen und der Endprodukte mit ionisierenden Strahlen ist nicht zulässig.
(Quelle: http://www.kontrollierte-naturkosmetik.de/richtlinie.htm)

Nun war sie schon ein wenig erstaunt, denn dass die Richtlinien so streng oder sogar bei anderen Labels wie Natrue zum Teil noch strenger sind, hätte sie nicht vermutet. Ihr Ergeiz war geweckt und sie entschied sich nun eine kleine Kosmetikserie für sich und Ihre Familie zu entwickeln. Jule überlegte welche Kosmetik in Ihrer Familie benötigt werden könnte, da sie und ihr ein Jahr älterer Bruder mit den üblichen pupertären Hautproblemen zu kämpfen hatten, war klar eine Serie für Teenager musste her. Dann war da noch der ganz kleine Bruder (2 Jahre), der im Entdecker-Alter kleiner Stürze erlitt und deshalb bestimmt mit einem Wundbalsam gut versorgt wäre. Auch die Mama meldete Bedarf an und so entstand eine richtige Kosmetikserie:


  • Ringelblume Creme für empfindliche Haut
  • Johanniskraut-Ringelblumen Wund-und Heilsalbe
  • Lavendel Insektenstich-Roll On
  • Melissen Creme für trockene und spröde Haut
  • Creme für fette und unreine Haut
  • Lavendel Nachtcreme
  • Pflegeserie für Teenager mit einem Gesichtswasser und einem Anti-Pickel Roll On auf Salbei Basis.
  • stimmungsaufhellendes Johanniskraut Massageöl für die dunkle Jahreszeit, welches  sie Lichtblick nennen möchte
Nun musste Jule im letzten Frühjahr dann verschiedene Pflanzen, welche Sie für die Herstellung von Mazeraten und Tinkturen benötigte, im hauseigenen Kräutergarten anpflanzen:
Melisse, Lavendel, Ringelblume und Salbei wurden ausgesät bzw. vermehrt. Johanniskraut gibt es in den dörflichen Wiesen in ihrer Umgebung genügend.

Auszug aus der Facharbeit: 
Um Öle und Tinkturen welche die Basis für alle Rezepturen bilden, herzustellen, musste ich wie folgt vorgehen:
Bei der Herstellung des Ölauszugs habe ich die Pflanzen zerkleinert und in saubere Glasgefäße gefüllt, die ich vorher auskochen musste, um sie keimfrei zu machen. Dann füllte ich die Gläser mit den entsprechenden Pflanzen und stampfte sie leicht auf den Glasboden, nun kam das Sonnenblumenöl hinzu, wobei ich darauf achten musste, dass alle Pflanzenteile von Öl bedeckt waren, da sonst eine Koservierung nicht gelingt.
Dies habe ich ca. 14 - 28 Tage, je nach Sorte, in der Sonne stehen lassen.
Nach dieser Zeit nahm ich ein sauberes Glas und einen Kaffeefilter und goss das Öl durch den Filter in das Glas, nun war mein Öl fertig.

Zur Herstellung der Tinkturen benötigte ich, die entsprechenden zerkleinerten Pflanzen, ein Glas und 70% igen Weingeist.
Auch hier mussten die Pflanzen zerkleinert werden, ich drückte sie auf den Glasboden und goss Alkohol darüber, bis alle Pflanzenteile bedeckt waren.
 

Dies ließ ich ca. 3 Wochen stehen und füllte es anschließend mit einem Kaffeefilter in ein anderes Glas.


Jule ruhte sich nun aber nicht einfach aus, sie fragte mich ob sie ein Basisseminar über Aromapflege bei mir besuchen kann. Tatsächlich bot sich dann im Juli 2011 die Gelegenheit dazu und Jule lernte im Seminar viel über die ätherischen Öle, ihren Gewinnung, die Qualität und die Einsatzmöglichkeiten. Ausserdem besuchte sie mit mir und den anderen Teilnehmerinnen den großen Heil- und Arzneikräutergarten von Apotheker Dr. Potemba in Türkismühle.

Im Herbst dann war es soweit und Jule begann mit der Herstellung Ihrer Kosmetikserie.  

 Die Zutaten müssen abgewogen und gemessen werden

Die Sheabutter muss schonend bei höchstens 35 ° C im Wasserbad geschmolzen werden

Nun wird die Sheabutter schön cremig mit dem Rührgerät geschlagen

Nachdem die ätherischen Öle und das Basisöl in die Sheabutter eingerührt wurde, kann sie in saubere Tiegel abgefüllt werden

Anti-Pickel Roll-on

Zu jeder Creme haben wir eine kleine Probe mit abgefüllt



Auszug aus der Facharbeit:

Melissen Creme
Nun konnte ich mit der Herstellung meiner Kosmetik beginnen, ich begann mit einer Melissen Creme (gegen trockene und spröde Haut).
Dazu brauchte ich meinen Melissen Ölauszug, Sheabutter, ätherisches Melissen- und Rosengeranien Öl. Da Hygiene bei der Herstellung der Kosmetik eine große Rolle spielt achtete ich sehr auf sauberes arbeiten. Zu erst musste ich die Sheabutter in einem Wasserbad in ca. 35°C schmelzen. Sheabutter sollte nicht heißer werden, da sie sonst später stark krümelt.


Nun füllte ich 10 ml Melissenölauszug und 40 g Sheabutter in einen Messbecher und verrührte dies sorgfältig. Danach tropfte ich je 2 Tropfen ätherisches Melissen- und Rosengeranien Öl hinzu, dies verrührte ich nochmals und füllte alles in eine Cremedose.

Lavendel Creme
Um eine Lavendel Creme (Nachtcreme für müde Haut) zu mischen brauchte ich meinen Lavendel Ölauszug, Sheabutter, ätherisches Lavendel fein, Mandarine rot und Melissen Öl.
Da die Sheabutter noch flüssig war konnte ich sie direkt verarbeiten stellten sie aber danach wieder in warmes Wasser, ich schlugen sie nochmals um sicher zu gehen das sie nicht klumpig war, dann füllte ich 10 ml Lavendel Ölauszug und 40 g Sheabutter in einen Messbecher und rührte dies sorgfältig durch.
Nun kamen noch, 2 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein, 2 Topfen ätherisches Mandarinenöl, rot und 2 Tropfen ätherisches Melissen Öl hinzu, dies vermischte ich nochmals und füllte alles in eine Cremedose. 


Ringelblumen Creme
Für die Ringelblumen Creme (gegen empfindliche Haut) brauchte ich meinen Ringelblumen Ölauszug, Sheabutter, ätherisches Rosenöl 10%, ätherisches Neroliöl (Orangeblütenöl) 10% und Irisöl 1%. Da ich die Sheabutter in warmes Wasser gestellt habe, konnte ich sie wider direkt verarbeiten.
Nun gab ich 10 ml Ringelblumen Ölauszug und 40 g Sheabutter in einen Messbecher und verrührte dies.
Dazu kamen noch 2 Tropfen ätherisches Rosenöl 10%, 2 Tropfen ätherisches Neroliöl 10% und 2 Tropfen ätherisches Irisöl 1%.
Nachdem ich die vermischt hatte füllte ich alles in Cremedosen.

Johanniskraut-Ringelblumen Salbe
Zur Herstellung der Johanniskraut-Ringelblumen Salbe (Wund-und Heilsalbe), benötigte ich meinen Johanniskraut- und Ringelblumen Ölauszug, Sheabutter, ätherisches Lavendelöl fein, ätherisches Teebaumöl, ätherisches Rosenöl und ätherisches Kamillenöl blau.
Erst verrührte ich 30 g Sheabutter mit 10 ml Johanniskraut Ölauszug und 10 ml Ringelblumen Ölauszug als alles vermischt war kamen noch 4 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein, 2 Tropfen ätherisches Teebaumöl, 2 Tropfen ätherisches Rosenöl und 1 Tropfen Kamillenöl blau dazu.
Dies füllte ich in eine Cremedose.

Salbei Creme
Zur Herstellung der Salbei Creme (gegen fette und unreine Haut), benötigte ich meinen Salbei Ölauszug, Sheabutter, ätherisches Teebaum Lavendel fein und Salbei Öle.
Als erstes stellten wir die Sheabutter in das Wasserbad damit sie nicht hart wird, nun füllte ich 10 ml des Ölauszuges in den Messbecher und fügten 40 g Sheabutter hinzu, dies vermischte ich sorgfältig und rührten 2 Tropfen ätherisches Teebaumöl, 2 Tropfen ätherisches Lavendelöl, fein und 1 Tropfen ätherisches Salbeiöl (kleinblättrig= ketonarm) unter.
Dies füllte ich in eine Cremedose. 


Melissen Insektenstich Roll-On
Um eine Melissen Insektenstich Roll-On herzustellen brauchte ich meine Melissen Tinktur, eine Roll-On Stift und ätherisches Lavendelöl fein.
Einen Melissen Insektenstich Roll-On herzustellen ist recht einfach, ich musste nur 10 ml Melissen Tinktur in den Roll-On Stift füllen und 10 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein hinzufügen.
Vor Gebrauch muss der Roll-On gut geschüttelt werden! 



Anti-Pickel Roll-On
Hierfür brauchte ich meine Salbei Tinktur, einen Roll-On Stift und ätherisches Teebaumöl, ätherisches Lavendelöl fein, ätherisches Rosengeranienöl und ätherisches Rosenöl 10%. Nun musste ich 10 ml Salbei Tinktur in den Roll-On Stift füllen und 3 Tropfen ätherisches Teebaumöl, 3 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein, ätherisches Rosengeranienöl und 1 Tropfen Rosenöl 10% hinzugeben.
Dies musste nur noch gut geschüttelt werden.
Vor Gebrauch muss der Roll-On Stift gut geschüttelt werden!


Johanniskraut Massageöl “Lichtblick“
Zur Herstellung eines Johanniskraut Massageöls (stimmungsaufhellend, beruhigend, ausgleichend) benötigte ich meinen Johanniskraut Ölauszug, eine dunkle 50 ml Flasche, ätherisches Bergamotteöl, ätherisches Neroliöl, ätherisches Lavendelöl fein und
ätherisches Petit Grain Öl. 

Erst füllte ich die Flasche mit 50 ml Johanniskraut Ölauszug auf, nun kamen noch 4 Tropfen ätherisches Bergamottöl, 3 Tropfen ätherisches Neroliöl, 2 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein und 2 Tropfen ätherisches Petit Grain Öl hinzu.
Dies musste ich kräftig schütteln damit sich alles gut vermischt. 


Pfefferminz-Salbei Feuchtigkeitsspray
Für mein Pfefferminz-Salbei Feuchtigkeitsspray benötigte ich Pfefferminzhydrolat (wirkt erfrischend und zusammenziehend), Salbeitinktur, eine Sprühflasche, ätherisches Bergamotteöl, ätherisches Sandelholzöl und ätherisches Lavendelöl fein.
Als erstes füllte ich 45 ml Pfefferminzhydrolat und 5 ml Salbeitinktur in die Sprühflasche, nun kamen noch 1 Tropfen ätherisches Bergamotteöl,1 Tropfen ätherisches Sandelholzöl und 2 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein hinzu.

Auch dies musste ich gut schütteln

Jule hat zu den einzelnen Pflanzen, die sie angebaut hat eine Zeichnung erstellt:









 Zum Abschluß ihrer Facharbeit musste Jule in der Schule vor großem Publikum (Eltern, Lehrern, Mitschülern) einen Vortrag über ihre Arbeit halten. Sie bereitete eine Powerpoint Präsentation vor, gestaltete eine Präsentationstisch mit Ihrer Kosmetikserie und erklärte den Zuschauern ihre Idee.
Der Vortrag war ein großer Erfolg!!!


Mittlerweile ist die Nachfrage in Jules Familie ziemlich groß, sogar der große Bruder hat mal so nebenbei nach dem "Stift für die Pickel" gefragt :-)))

1 Kommentar:

  1. Hallo,

    vielen vielen Dank für diese tolle Arbeiten!!!
    Ich habe besonders das Rosenprojekt mit großem Interesse gelesen.
    Gibt es die Bilder denn wirklich zu haben?
    Ich hätte großes Interesse daran.
    Nochmals vielen Dank für diese Inspirationen.
    Jasmin

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